48 Prozent aller Nutzer von sozialen Medien haben schon mal spontan ein Produkt gekauft, das dort von Influencern angepriesen wurde. 68 Prozent dieser Impulskäufer bereute mindestens einen dieser Käufe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Befragung, die der Finanzdienstleisters Bankrate Mitte August unter 3607 erwachsenen US-Amerikanern durchgeführt hat. „Denken Sie daran, dass das, was Sie in den sozialen Medien sehen, nicht immer realistisch ist“, warnt daher Bankrate-Analyst Ted Rossman. „Das bezieht sich auf die Posts ihrer Freunde und trifft vielleicht noch mehr auf Influencer zu.“
Bei Männern sitzen Dollar lockerer
Einkaufen in den sozialen Medien ist zum Renner geworden. In den letzten zwölf Monaten haben Erwachsene in den USA 71 Mrd. Dollar für Impulskäufe ausgegeben – basierend auf dem, was sie in sozialen Medien gesehen haben, so die Umfrage. Das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt von Ländern wie Slowenien, Ghana oder Jordanien. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Produkte äußerst geschickt und verlockend dargestellt werden. US-Amerikaner, die in den sozialen Medien einkaufen, gaben im vergangenen Jahr dafür durchschnittlich 754 Dollar aus. Männliche Impulskäufer investierten im Schnitt 999 Dollar und damit fast doppelt so viel wie Frauen, die auf 518 Dollar kamen.
Um übereilte Käufe zu vermeiden und die Schuldenfalle zu umgehen, empfiehlt Rossman die 24-Stunden-Regel: Wer sich für ein Produkt begeistert, das er in den sozialen Medien gesehen hat, sollte 24 Stunden warten und es erst dann kaufen – oder darauf verzichten, weil er eingesehen hat, dass er es nicht braucht. Bei größeren Anschaffungen sollte man sogar eine Woche oder noch länger warten.
Babyboomer zurückhaltender
Der Drang, impulsiv Geld auszugeben, befällt jüngere Generationen stärker als ältere. Bei Gen Z (18 bis 26 Jahre) und Millennials (27 bis 42 Jahre) sind es 60 beziehungsweise 61 Prozent. Die Generation X (43 bis 58 Jahre) ist mit 42 Prozent betroffen, Babyboomer (59 bis 77 Jahre) nur noch mit 34 Prozent. Der Anteil derjenigen, die mindestens einen Kauf bereuen, liegt relativ einheitlich bei 55 bis 62 Prozent.
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