Nach Datenleck

National Public Data: Data Broker ist insolvent

Bankruptcy Chapter 11

Das in Florida ansässige Unternehmen National Public Data, das in diesem Jahr Opfer eines massiven Datenlecks wurde, hat Insolvenz angemeldet. Bei dem Vorfall wurden Hunderte Millionen Sozialversicherungsnummern und andere persönliche Daten gestohlen. Das Unternehmen sieht sich nun mit einer Welle von Klagen konfrontiert.

National Public Data ist ein US-amerikanisches Unternehmen für Hintergrundüberprüfungen und bietet Zugang zu Daten aus verschiedenen öffentlichen Datenbanken, Gerichtsakten und anderen nicht näher spezifizierte Quellen. Seit April behaupten Hacker, in das System von National Public Data eingedrungen zu sein und Milliarden von Datensätzen gestohlen zu haben. Schätzungen zufolge sind rund 300 Millionen Menschen betroffen, was diesen Fall zu einem der größten Datenlecks des Jahres macht. Die Hackergruppe namens USDoD veröffentlichte am 8. April 2024 die Datenbank mit dem Namen „National Public Data“ in einem Darknet-Forum. Die Gruppe bot sie für 3,5 Millionen US-Dollar zum Kauf an.

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Laut Angaben der Muttergesellschaft Jericho Pictures ist es unwahrscheinlich, dass das Unternehmen in der Lage sein wird, seine Schulden zu begleichen oder die erwarteten Verbindlichkeiten und Sammelklagen zu bewältigen. Dazu gehören auch die Kosten für die Überwachung der Kreditwürdigkeit von potenziell Hunderten Millionen betroffener Personen.

Zu den gestohlenen Daten gehören Namen, Geburtsdaten, E-Mail- und Postadressen, Telefonnummern und Sozialversicherungsnummern. Insgesamt enthielt die gestohlene Datenbank des Unternehmens etwa 270 Millionen Sozialversicherungsnummern, wie Sicherheitsforscher schätzen.

Salvatore Verini, Eigentümer von Jericho Pictures, gab an, dass das Unternehmen mit erheblichen Unsicherheiten konfrontiert ist, da es sich regulatorischen Herausforderungen durch die Federal Trade Commission und mehr als 20 Bundesstaaten mit Bußgeldern für Datenschutzverletzungen stellen muss.

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Es ist unwahrscheinlich, dass die Klagen oder Durchsetzungsmaßnahmen zu einer Entschädigung für die Betroffenen führen werden, da die finanziellen Mittel des Unternehmens begrenzt sind. Die Versicherung des Datenhändlers lehnte nach dem Datenleck die Deckung ab, und das Unternehmen verfügt über weniger als 75.000 Dollar an Vermögenswerten.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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