Dass Microsoft den Support für Windows 7 einstellt, kommt für Experten nicht überraschend. Dennoch schrillen nun vielerorts plötzlich die Alarmglocken. Vor allem die Frage der Sicherheit treibt viele User – egal ob geschäftlich oder privat – um.
Andreas Müller, Director DACH bei Vectra, wagt einen sachlichen Blick auf den Status Quo und zu erwartende Entwicklungen rund um Windows 7 und Cybersicherheit:
„Windows 7 wird ab dem 15. Januar weiter funktionieren, es wird sich über Nacht nichts ändern. Es stimmt, dass Windows 7 anfälliger für Angriffe sein wird. Das ist zwar zu erwarten, aber ich glaube nicht, dass die tatsächlichen Auswirkungen katastrophal sein werden.
Für Heimanwender, die – aus welchen Gründen auch immer – an Windows 7 festhalten wollen, könnten viele der potenziellen Probleme durch andere Tools und Methoden wie VPN, Verschlüsselung, Sicherheitssoftware und einen guten sicheren Heimrouter gemildert werden.
Viele Unternehmen werden sich einfach für die nächsten drei Jahre für Windows 7 Extended Security Updates anmelden. Dies deckt alles ab, was als kritisch oder wichtig erachtet wird.
Das bedeutet, dass sich mit den Windows 7 Extended Security Updates nicht viel an der Angriffslandschaft für Unternehmen ändern wird. Die meisten wichtigen Anwendungen wie der Google Chrome Browser werden auch weiterhin mit Updates für alle Benutzer unterstützt. Für alle anderen Benutzer sollte ein Update auf Windows 10 oder der Wechsel auf ein anderes unterstütztes Betriebssystem bereits erfolgt sein. Dabei sollte niemals ein nicht unterstütztes Betriebssystem für die öffentliche Nutzung des Internets, wie z.B. das Surfen im Internet oder für E-Mails, verwendet werden, dies ist nicht praktikabel.
Für die meisten Menschen sollte ein Upgrade so einfach wie ein Lizenzschlüssel sein. Die Hardwareanforderungen sind im Vergleich zu moderner Hardware relativ gering. Fast jeder PC aus den letzten zehn Jahren, was teilweise schon „sehr alt“ ist, sollte Windows 10 unterstützen können. Die meisten Benutzer setzen Windows 7 auf modernerer Hardware ein, einfach weil sie Windows 7 gerne benutzen und sich dafür entschieden haben. Windows 10 ist schon seit einiger Zeit das Standardbetriebssystem auf neuen PCs.
Wenn die aktuelle Hardware eines Benutzers Windows 10 oder ein neueres Betriebssystem nicht unterstützt, ist es wahrscheinlich alte Hardware, die auch keine der neuesten Versionen von Anwendungen unterstützt. Das bedeutet, dass nicht nur das Betriebssystem veraltet ist, sondern höchstwahrscheinlich alles veraltet ist, was ein viel größeres Problem darstellt.
Ich würde diesen Benutzern empfehlen, neue Hardware zu kaufen.“
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