Künstliche Intelligenz und Robotik – oder AIRS (Artificial Intelligence and Robotic Systems) – sind Begriffe, die aktuell in aller Munde sind. Die Frage, die sich immer wieder stellt, ist: Nehmen uns Roboter die Arbeitsplätze weg oder helfen sie, den Mangel an Fach- und Arbeitskräften zu bewältigen?
In einer Arbeitswelt, die sich ständig weiterentwickelt, müssen Unternehmen Wege finden, um die sich wandelnden Anforderungen verschiedener Generationen zu vereinen. Die Diskussion über unterschiedliche Arbeitseinstellungen jüngerer und älterer Generationen hat gezeigt, dass flexiblere Arbeitszeiten, virtuelle Arbeitsplätze und Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus rücken. Das musste thematisiert und angegangen werden.
Mit dem Eintritt von „Kollege Roboter“ in die Arbeitswelt verändert sich die Unternehmenskultur erneut. Roboter erledigen ihre Arbeit ohne zu murren, gleichbleibend und in hoher Qualität. Eine solche Arbeitsmoral, die früher bei menschlichen Kollegen als pedantisch oder überkorrekt, als ‚Kollegenschwein‘ angesehen wurde, bleibt bei Robotern wirkungslos – sie sind unbeeindruckt von solchen Zuschreibungen.
Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, den Fokus auf die unterstützende Funktion des Roboters zu legen. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass Roboter als Bedrohung gesehen werden. Stattdessen sollen sie Arbeiten übernehmen, die für Menschen schwer, gefährlich oder monoton sind. So bleibt für die menschlichen Mitarbeitenden mehr Raum für anspruchsvollere und spannendere Aufgaben. Eine Win-Win-Situation.
Im Handwerk beispielsweise könnten Roboter große Teile der Arbeit übernehmen, während der Mensch die Programmierung und Überwachung dieser Roboter durchführt. Ein Mensch könnte so mehrere Roboter steuern und mehr Arbeit in kürzerer Zeit erledigen. Natürlich wird es immer Menschen geben, die sich mit der Programmierung schwertun. Doch hier bietet sich die Möglichkeit, Teams zu bilden, in denen Mensch und Roboter zusammenarbeiten – eine Ergänzung, kein Ersatz.
Eine weitere Parallele lässt sich zur Generationenfrage ziehen: Bisher war es Aufgabe der Unternehmen, sicherzustellen, dass ältere und jüngere Generationen trotz unterschiedlicher Einstellungen miteinander klarkommen. Auch heute muss ein Ausgleich gefunden werden, wenn einige Mitarbeitenden den Roboter begrüßen und andere ihn ablehnen. Es wird zwar schwer vorstellbar sein, dass Mensch und Roboter gemeinsam im Team Händchen-haltend Kumbaja singen oder zusammen einen Fitness-Parcours absolvieren, doch könnten Programme zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Robotern und skeptischen Mitarbeitern entwickelt werden. Vielleicht hilft es auch, die Skeptiker zuerst allein mit einem Roboter arbeiten zu lassen, um dessen Möglichkeiten und Grenzen kennenzulernen. Wichtig ist, dass die Prozesse moderiert werden, um Konflikte oder gar Sabotage zu vermeiden.
Roboter als Hilfestellung für benachteiligte Menschen
Ein besonderer Gedanke, der mir sehr am Herzen liegt, ist der Einsatz von Robotern mit künstlicher Intelligenz, um Menschen zu unterstützen, die sonst durchs System fallen. Roboter könnten nicht nur bestimmte Arbeiten übernehmen, sondern auch als Begleiter und Lehrer fungieren – quasi als permanenter „Meister“, der KI-gesteuert motiviert, anleitet und unterstützt. So könnten Tandems aus Mensch und Roboter eine Chance bieten, unqualifizierten Arbeitern eine Ausbildung zu ermöglichen. Auch für Menschen mit Beeinträchtigungen könnten solche Tandems eine große Chance sein: Der Roboter würde nicht nur anleiten, sondern auch die Kontrolle der Arbeit übernehmen, damit die gewünschte Qualität und Frist eingehalten werden.
Fazit: Der Mensch im Mittelpunkt
Ob im regulären Arbeitsumfeld oder in speziellen Situationen: Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter muss gestaltet werden. Roboter sollen nicht als Bedrohung, sondern als wertvolle Ergänzung zum Menschen gesehen werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Entlastung von körperlich anspruchsvollen oder monotonen Aufgaben, Schaffung spannender Arbeitsmöglichkeiten für Menschen und die Unterstützung von benachteiligten Gruppen.
Wenn auch Sie diese Zusammenarbeit gestalten möchten– ein Zeichen genügt!