Chancen und Herausforderungen

Generative KI und die Geister, die ich rief

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Die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Cybersicherheit wird zunehmend diskutiert. Sophos hat dazu eine aktuelle Studie mit dem Titel „Beyond the Hype: The Businesses Reality of AI for Cybersecurity“ veröffentlicht, die sowohl die Potenziale als auch die Herausforderungen des KI-Einsatzes beleuchtet.

Im Rahmen der Untersuchung wurden im Dezember 2024 in Zusammenarbeit mit Techconsult 200 IT-Experten in Deutschland befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits 42 Prozent der Unternehmen generative KI in ihre Abläufe integriert haben. Doch trotz dieser Verbreitung bestehen erhebliche Bedenken hinsichtlich der potenziellen Risiken.

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Besonders skeptisch sind IT-Fachleute gegenüber möglichen Mängeln in KI-gestützten Cybersicherheitswerkzeugen: 59,5 Prozent der Befragten ordneten dieses Problem als eine der beiden größten Gefahren ein. Zudem sorgen sich 50,5 Prozent um ein übermäßiges Vertrauen in KI. Weitere Herausforderungen betreffen Personaleinsparungen (39,5 Prozent), eine zunehmende Abhängigkeit von KI (20,5 Prozent) und mangelnde Akzeptanz innerhalb der Unternehmen (19,5 Prozent).

Chester Wisniewski, Director und Global Field CTO bei Sophos, betont: „Wie bei vielen anderen Dingen im Leben sollte das Mantra bei generativen KI-Tools ‚Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser‘ lauten. Wir haben den Maschinen nicht wirklich das Denken beigebracht; wir haben ihnen lediglich den Kontext bereitgestellt, um die Verarbeitung großer Datenmengen zu beschleunigen.“ Er hebt hervor, dass KI zwar eine enorme Entlastung für die Cybersicherheit bringen kann, jedoch weiterhin menschliches Fachwissen benötigt wird, um die Technologie effektiv zu nutzen.

Positive Effekte: Mehr Schutz und Effizienz

Trotz der Bedenken erkennen Unternehmen deutliche Vorteile beim Einsatz generativer KI. Mit 56,5 Prozent steht die Verbesserung des Cyberschutzes an erster Stelle. Zudem erwarten 47,5 Prozent eine gesteigerte Effizienz der IT-Analysten. Weitere positive Aspekte sind die Fähigkeit, mit Cybersecurity-Innovationen Schritt zu halten (38 Prozent), eine effizientere Nutzung von Budgets (35 Prozent) sowie eine proaktivere Verteidigung (34,5 Prozent).

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Interessanterweise gibt es signifikante Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen kleinen Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern und großen Organisationen mit mehr als 1.000 Angestellten. Während 67,7 Prozent der IT-Fachleute in großen Firmen den verbesserten Cyberschutz durch KI positiv bewerten, liegt dieser Wert bei kleinen Unternehmen nur bei 48,8 Prozent.

Auch die Erwartung, dass KI den Arbeitsaufwand reduziert, unterscheidet sich: In großen Unternehmen sehen 38,7 Prozent Potenzial für eine Entlastung der Mitarbeiter, während es in kleinen Firmen nur 29,5 Prozent sind. Interessanterweise spielt für kleine Unternehmen die bessere Skalierbarkeit von Cybersecurity-Lösungen mit 18 Prozent eine fast doppelt so große Rolle wie für große Konzerne (9,7 Prozent).

KI als Chance mit Herausforderungen

Generative KI bietet zweifellos große Chancen für die Cybersicherheit, insbesondere in der Bekämpfung von Bedrohungen und der Optimierung von IT-Prozessen. Dennoch zeigt die Studie, dass Unternehmen weiterhin vorsichtig agieren sollten. Der richtige Umgang mit der Technologie, eine kritische Evaluierung ihrer Möglichkeiten und eine enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine bleiben essenziell, um die Vorteile von KI voll auszuschöpfen, ohne dabei Risiken zu übersehen.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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