Strategie, Struktur und Qualifikation

AI-Revolution mit Hindernissen: Vertrauen in autonome Systeme fehlt

KI-Vertrauen

Die Integration von Künstlicher Intelligenz in Unternehmensprozesse nimmt weltweit Fahrt auf. Doch der Erfolg solcher Projekte hängt nicht nur von der Technologie selbst ab.

Eine aktuelle globale Studie von SS&C Blue Prism, die Global Enterprise AI Survey 2025, beleuchtet, welche Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung entscheidend sind – und wo noch Hürden bestehen.

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Strategische Planung und Governance im Fokus

Die Mehrheit der befragten Unternehmen ist sich einig: Eine klare strategische Ausrichtung sowie ethische und organisatorische Leitplanken sind unerlässlich für den nachhaltigen Einsatz von KI. Rob Stone, Senior Vice President und General Manager für Intelligent Automation and Analytics bei SS&C, bringt es auf den Punkt:
„Die Einführung von AI schreitet rasant voran. Der Erfolg hängt von sorgfältiger strategischer Planung, ethischer Governance und der Bereitschaft der Belegschaft ab.“

Damit Unternehmen von KI profitieren, müssen sie nicht nur in Technologie investieren, sondern auch in Strukturen, die Risiken minimieren und Prozesse optimieren. Ein zentrales Element dabei ist die sogenannte Prozessorchestrierung.

Prozessorchestrierung als Basis effizienter KI-Nutzung

Ein zentrales Ergebnis der Studie: 94 Prozent der Befragten betrachten Prozessorchestrierung als grundlegenden Bestandteil ihres Technologie-Stacks. Sie gilt als Schlüsselkomponente für ein durchgängiges und effizientes Management von KI-Anwendungen – von der Datenerhebung über die Analyse bis zur Umsetzung im Arbeitsalltag.

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Stone betont in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer ganzheitlichen Herangehensweise: „Investitionen in Upskilling, der Aufbau ethischer Rahmenwerke und der Einsatz unterstützender Technologien wie der Prozessorchestrierung tragen dazu bei, langfristigen Erfolg sicherzustellen und Chancen optimal zu nutzen.“

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Datenprobleme bleiben ein Hemmnis

Trotz technologischer Fortschritte kämpfen viele Unternehmen noch immer mit grundlegenden Datenproblemen. 44 Prozent verfügen über keine geeigneten Systeme, um große Datenmengen effektiv zu verarbeiten. Zudem berichten 41 Prozent von inkonsistenten oder ungenauen Daten, die die Qualität und Aussagekraft von KI-Ergebnissen beeinträchtigen. Ohne eine solide Datenbasis bleiben selbst die besten KI-Modelle wirkungslos.

Die Rolle der Belegschaft: Wandel und neue Chancen

Mit der zunehmenden Verbreitung von KI verändert sich auch die Arbeitswelt. Die Umfrage zeigt, dass 84 Prozent der Führungskräfte das Potenzial von KI erkennen, traditionelle Arbeitsweisen zu transformieren. Rund 40 Prozent der Unternehmen qualifizieren ihre Mitarbeitenden bereits für neue oder erweiterte Aufgabenbereiche.

Neben Schulung und Weiterbildung ergeben sich durch KI auch neue berufliche Perspektiven:

  • 40 Prozent der Mitarbeitenden erwarten AI-spezifische neue Rollen
  • 34 Prozent sind mit der Unterstützung bei der Einführung von KI betraut
  • 31 Prozent übernehmen kreativere oder strategischere Tätigkeiten

Autonome Systeme: Vertrauen noch ausbaufähig

Ein weiteres zukunftsweisendes Thema ist der Einsatz sogenannter Agentic AI – also autonom agierender Systeme. 29 Prozent der Unternehmen setzen diese bereits ein, 44 Prozent planen eine Einführung in den nächsten zwölf Monaten. Gleichzeitig zeigt sich jedoch eine gewisse Zurückhaltung: 78 Prozent der Befragten vertrauen dieser Technologie noch nicht vollständig. Das macht den Bedarf an transparenten, nachvollziehbaren Systemen und Kontrollmechanismen deutlich.

Die Messung des Mehrwerts von KI-Initiativen ist für Unternehmen zentral. 88 Prozent geben an, den Nutzen ihrer KI-Projekte zu analysieren. Dennoch berichten lediglich 36 Prozent von einem konsistent spürbaren und klar erkennbaren Nutzen. Das unterstreicht, dass viele Unternehmen ihre Strategien zur Einführung und Nutzung von KI noch verfeinern müssen.

Herausforderungen: Sicherheit, Fachkräftemangel und Integration

Die Einführung von KI bringt komplexe Herausforderungen mit sich. Ganz oben auf der Liste stehen:

  • Sicherheits- und Compliance-Fragen (37 Prozent) – insbesondere in Bezug auf den Schutz sensibler Daten und sich ändernde gesetzliche Anforderungen
  • Mangel an Fachpersonal (35 Prozent) – was den wachsenden Bedarf an spezialisierten Kompetenzen widerspiegelt
  • Integrations- und Migrationsprobleme (35 Prozent) – viele Unternehmen ringen mit der Einbettung neuer KI-Lösungen in bestehende Systeme

Um diese Hürden zu überwinden, sind klare Sicherheitskonzepte, gezielte Personalentwicklung und gut geplante Migrationsstrategien notwendig.

Der Weg zur erfolgreichen KI-Implementierung

Die Ergebnisse der Studie zeigen: Unternehmen, die den Einsatz von KI strategisch angehen, ethische Rahmenbedingungen schaffen und ihre Mitarbeitenden aktiv einbinden, schaffen die Grundlage für langfristigen Erfolg. Dabei ist es laut Rob Stone entscheidend, das richtige Maß zwischen Fortschritt und Struktur zu finden:
„Das richtige Gleichgewicht zwischen Geschwindigkeit, Governance und strategischer Ausrichtung ist entscheidend. Die unternehmensweite AI-Revolution ist da. Ihr volles Potenzial lässt sich nur durch ganzheitliche, nachhaltige Einführungsstrategien ausschöpfen.“

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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