Die fortschreitende Entwicklung der IT-Landschaft bringt neue Trends mit sich, die 2025 die Technologienutzung in Unternehmen grundlegend verändern werden. Themen wie generative KI und Datensouveränität werden Branchen dazu zwingen, ihre Strategien anzupassen und sich auf neue Realitäten einzustellen.
Jeff Wittich, Chief Product Officer bei Ampere Computing, hat vier Prognosen für diese Zukunft formuliert.
Vom Experiment zur Praxis: Generative KI-Inferenz im Fokus
Generative KI wandelt sich von einem experimentellen Werkzeug zu einer vollständig integrierten Technologie mit erheblichem geschäftlichem Mehrwert. Während im letzten Jahr Chatbots, die auf öffentlichen Daten basieren, im Fokus standen, liegt die Zukunft in der Anwendung generativer KI auf privaten, sicheren Datensätzen. Dadurch entstehen noch wertvollere Einsatzmöglichkeiten. Besonders Branchen wie das Finanzwesen, Versicherungen und E-Commerce sind bereit, diese Technologien zu nutzen, um aus proprietären Daten wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.
Flexibilität in der Bereitstellung wird künftig entscheidend sein. KI-Workloads erstrecken sich zunehmend auf verschiedene Umgebungen – von On-Premises über Edge bis hin zu isolierten Hosting-Einrichtungen. Latenzkritische Anwendungen erfordern dabei eine Infrastruktur in der Nähe der Nutzer, die in bestehenden Rechenzentren und PoPs bereitgestellt wird. Gleichzeitig ist Inferenz kein isolierter Workload mehr: Unterstützende Prozesse wie Retrieval-Augmented Generation (RAG) und App-Integration benötigen robuste, vielseitige Rechenressourcen neben KI-spezifischen Ressourcen – mit einem klaren Fokus auf Effizienz und Skalierbarkeit.
Energie der Zukunft: Wachstum erneuerbarer Energien und Effizienzsteigerung
Mit zunehmender Rechenlast steigt auch der Energiebedarf. Überlastete Netze und regionale Engpässe zwingen Unternehmen, nach neuen Lösungen zu suchen. Erneuerbare Energiequellen wie Solar-, Wind- und Geothermie gewinnen dabei an Bedeutung, insbesondere durch den Aufbau kleinerer, regional verteilter Rechenzentren. Solche Projekte erfordern jedoch Zeit – Zeit, die oft nicht ausreicht, um den dringenden Bedarf an IT-Infrastruktur zu decken.
Um den Einsatz fossiler Energiequellen zu vermeiden oder deren Lebensdauer zu verlängern, wird die Optimierung von Hardware entscheidend sein. Der Ersatz älterer, energieintensiver Systeme durch moderne, effiziente Prozessoren kann den Energieverbrauch deutlich reduzieren und bestehende Infrastrukturen nachhaltiger gestalten. Dieser Effizienzschub ist unverzichtbar, um den wachsenden Energiebedarf mit einem verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt in Einklang zu bringen.
Verdichtung im Rechenzentrum: Maximale Nutzung von Racks
Mit der rasch steigenden Nachfrage nach KI-Rechenleistung rückt die Effizienz zunehmend auch auf der Skalierungsebene von Racks und Rechenzentren in den Fokus. Unternehmen möchten die Leistung pro Rack maximieren, indem sie vorhandene Ressourcen optimal nutzen. Während ältere Systeme häufig ineffizient arbeiteten, sind moderne Architekturen darauf ausgelegt, Ressourcenauslastung zu verbessern, Verschwendung zu minimieren und eine gleichmäßige Leistung ohne die Nachteile von Unvorhersehbarkeit sicherzustellen.
Verdichtung betrifft jedoch nicht nur KI-Workloads. Besonders die Inferenz erfordert eine Infrastruktur, die gemischte Umgebungen unterstützt und auch allgemeine Rechenleistung berücksichtigt. Effizientere Virtualisierungs- und Container-Technologien sowie stromsparende Programmieransätze ermöglichen Softwareentwicklern eine präzisere Ressourcenzuweisung. Damit können Unternehmen die Auslastungsraten steigern, ohne die Leistung zu beeinträchtigen.
Souveränität und Sicherheit: Der Aufstieg der KI für Unternehmen
Datensouveränität und Sicherheit werden 2025 entscheidend die KI-Strategien prägen. Unternehmen erkennen den Wert ihrer proprietären Datensätze zunehmend als Wettbewerbsvorteil und setzen auf geschützte Umgebungen wie private Clouds, On-Premises-Rechenzentren oder privat gehostete Instanzen, anstatt ausschließlich auf öffentliche Hyperscale Clouds.
Die wachsenden Risiken von Datenlecks und Manipulation von KI-Algorithmen verdeutlichen die Notwendigkeit sicherer, isolierter Infrastrukturen. Im Wettbewerb um KI-gestützte Innovation wird der Schutz geistigen Eigentums und sensibler Informationen zu einem zentralen Erfolgsfaktor. Dieser Trend treibt die Nutzung unternehmenseigener Rechenressourcen voran und fördert ein dezentrales, sichereres KI-Ökosystem. Gleichzeitig führt die Kombination aus Sicherheitsanforderungen und der Notwendigkeit, Rechenressourcen näher an die Nutzer zu bringen, zu einer verstärkten Ausrichtung der Infrastruktur auf Edge Computing.
(pd/Ampere)