Der neueste globale Cybersecurity-M&A-Marktreport des internationalen Technologieberaters Hampleton Partners unterstreicht die Popularität von Cybersecurity-Anbietern. Über alle Branchen hinweg steht der Schutz vor Cyberangriffen hoch im Kurs.
Phänomene wie die weltweiten Digitalisierungsbemühungen, neue Regularien zum Datenschutz, aber auch gravierende Vorfälle von Datenschutzverletzungen sowie neue Technologien haben M&A-Aktivitäten im Bereich Cybersecurity in ganz neue Rekordhöhen geführt.
Das Transaktionsvolumen stieg in der zweiten Jahreshälfte 2019 um 15 Prozent im Vergleich zu 2H2017. Auch die Bewertungen sind nach wie vor gesund, wobei EV/S-Multiplikatoren in den letzten vier Jahren kontinuierlich um etwa das Fünffache gehandelt wurden – deutlich mehr als die dreifachen Bewertungen im breiter aufgestellten Bereich Unternehmenssoftware. Der größte Deal des Cybersicherheitssektors – die bahnbrechende Übernahme von Symantec durch Broadcom für 10,7 Mrd. USD – gab den Ton für ein höheres Transaktionsvolumen und anhaltend starke Bewertungen an.
Hampleton Partners nennt drei wichtige Trends, die sich auf den Wettlauf um den Erwerb von Cybersicherheitsanbietern auswirken: einen exponentiellen Anstieg der mit IoT-Netzwerken verbundenen Geräte von Unternehmen, die potenzielle Einfallstore für Cyberkriminelle bieten, die wachsende Menge personenbezogener Daten, die gesichert werden muss sowie die Anhebung von Regularien und finanziellen Sanktionen für mehr Sicherheit im elektronischen Datenverkehr.
Wichtigste Käufer
Die drei wichtigsten Acquirer im Bereich Cybersicherheit in den letzten 30 Monaten waren Palo Alto Networks (7 Deals), J2 Global (6 Deals) und Thoma Bravo (6 Deals). Palo Alto ist das zweite Jahr in Folge der aktivste Erwerber auf Jahresbasis gemessen an der Anzahl der in den letzten 30 Monaten getätigten Akquisitionen. Nachdem Palo Alto im vergangenen Jahr drei Transaktionen für insgesamt 563 Mio. USD abgeschlossen hatte, investierte das Unternehmen im Februar fast genau diesen Betrag in den Erwerb des Anbieters von Sicherheitsautomatisierungs- und Orchestrierungssoftware Demisto für insgesamt 560 Mio. USD. Im Mai erwarb Palo Alto zudem den Anbieter von Enterprise Container- und Cloud-Sicherheitssoftware Twistlock für 410 Mio. USD.
Insgesamt hat das Unternehmen seine M&A-Ausgaben im Jahresvergleich nahezu verdoppelt und in diesem Jahr bisher fast 1,1 Mrd. USD für insgesamt vier Cybersicherheitstransaktionen ausgegeben. Palo Alto ist nicht nur der stärkste Käufer, sondern hat auch einige der höchsten Bewertungen bezahlt, die in der Branche veröffentlicht wurden – nämlich 46,7x EV/S für Demisto bzw. 27,3x für Twistlock. Palo Alto Networks, bezahlte auch 15x EV/S für den Erwerb des IoT-Security-Spezialisten Zingbox. Zingbox bietet ein KI- und Cloud-basiertes IoT-Gerätemanagementsystem, das Bedrohungen analysiert und durch Verhaltensanalyse Anomalien erkennt.
Die Zukunft liegt in der KI
Axel Brill, Sector Principal bei Hampleton Partners stellt fest: “Cyberangriffe gehören zu den gefährlichsten Bedrohungen für Unternehmen aller Branchen und Industriezweige und erfordern Managementzeit und erhöhte Investitionen in neue Technologien wie Künstliche Intelligenz zum Schutz vor Schwachstellen. Es besteht kein Zweifel daran, dass KI-fokussierte Cybersicherheitsanbieter die gefragtesten zukünftigen M&A-Ziele in diesem Sektor sein werden.” Und Brill weiter: „Die Anzahl der Cyberangriffe und ihre Komplexität nehmen rasant zu. Anbieter von Cybersicherheit müssen schnell handeln, um Malware und Hackern einen Schritt voraus zu sein.“
Die Report sollte hier zum Download stehen
www.hampletonpartners.com/de