S/4HANA-Transformation: Chancen nutzen und Hürden überwinden

Eine kürzlich veröffentlichte Lünendonk-Studie zeigt, dass erst wenige Unternehmen eine konkrete Roadmap zur Transformation der aktuellen ERP-Suite von SAP, S/4HANA, bereits umsetzen oder den Wechsel gar schon abgeschlossen haben.

Das heutige zaghafte Handeln führt womöglich zu einem Projektstau zum Jahr 2025 hin – dem Wartungsende des Vorgängersystems –, wenn eine erhöhte Nachfrage auf eine begrenzte Anzahl erfahrener Berater trifft.

Trotz Unsicherheiten mit S/4HANA in die digitale Welt

Neben dem Zeitdruck durch das Wartungsende lassen sich gute sachliche Gründe für den Umstieg auf S/4HANA finden. Daniela Oppmann, Leiterin Business Development Logistik bei SALT Solutions und Expertin für die S/4HANA-Transformation, sagt: „S/4HANA stellt eine leistungsstarke Basis für datengetriebene Geschäftsmodelle und solide Prozesse dar. Daher sollten sich zukunftsorientierte Unternehmen lieber heute als morgen geeignete Partner suchen und mit der Transformation starten.“

Mangelnde Information führt zu zögerlichem Handeln

Doch die Studie zeigt, dass viele Unternehmen erst allmählich mit der Umsetzung beginnen. Auch wenn nur drei Prozent der Befragten angeben, lieber noch abzuwarten und auf eine Verlängerung der SAP ECC 6.0-Wartung zu setzen, sind insgesamt viele Unternehmen in frühen Planungsphasen zu verorten:

  • 52 Prozent führen erst Vorstudien durch
  • 30 Prozent sind mit der Entwicklung einer konkreten Roadmap beschäftigt
  • Erst fünf Prozent setzen ihre strategische Roadmap bereits um
  • Magere zehn Prozent der befragten Unternehmen haben die S/4-Transformation bereits abgeschlossen.

Daniela Oppmann erläutert die Gründe für diese abwartende Haltung: „In der Studie wird ein hohes Maß an Unsicherheit in den Unternehmen sichtbar. Sowohl die IT- als auch die Fachabteilungen fühlen sich häufig falsch oder zu wenig informiert. Sie wissen zu wenig über S/4HANA und darüber, welche Möglichkeiten und Herausforderungen es gibt und wie sie von der Transformation profitieren können.“

Wie Unternehmen von S/4HANA profitieren können

Bei den Gründen, warum die S/4HANA-Transformation eine lohnende Investition in die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen darstellt, lassen sich zwei Richtungen festmachen:

  • Zum einen können Unternehmen auf Basis von S/4HANA Business Excellence-Prozesse einführen, um ihre Geschäftsmodelle, Produkte und Kundenbeziehungen flexibel und zukunftsfähig zu gestalten.
     
  • Es betrifft aber auch den Prozess der Operational Excellence: Unternehmen können auf Basis von S/4HANA neue, digitale Geschäftsmodelle und Prozesse verwirklichen.

Daniela Oppmann zu den Vorteilen der neuen ERP-Suite von SAP: „S/4HANA ist der Grundstein zur Optimierung der digitalen Supply Chain und zur Orchestrierung der End-to-End-Prozesse. Die neue Lösungssuite ermöglicht die Einbindung vieler Zukunftstechnologien, etwa die Nutzung von Maschinendaten, die Verknüpfung von IoT-Plattformen mit Prozessdaten, Künstlicher Intelligenz, Machine Learning oder Robotic Process Automation. Damit schaffen es Unternehmen, ihre Chancen im Markt durch datengetriebene Strategien zu verbessern. Allerdings sollten Unternehmen die Transformation von Anfang an – am besten mit erfahrenen Partnern – sehr genau planen, da die Umstellung sehr komplex ist und einige Fallstricke enthält.“

Fünf Tipps, damit die Transformation klappt

  • Unternehmen sollten – mit Unterstützung des Managements – schon in der frühen Planungsphase überlegen, welche strategischen Themen sie durch S/4HANA unterstützen und wo sie Mehrwerte generieren möchten.
     
  • Es braucht von Anfang an Transparenz über bestehende Systeme und Prozesse sowie die Gewissheit, dass auch die Hardware S/4HANA-tauglich ist. Die In-Memory-Datenbank SAP HANA muss vorab installiert sein, um die S/4-Funktionen nutzen zu können.
     
  • Gleich von Anfang an ist die richtige Architektur aus S/4HANA und IoT-Plattformen zu wählen. Dem S/4HANA-Kern sind mit Bedacht nötige weitere Funktionen auf IoT-Plattformen hinzuzufügen, um den maximalen, individuell benötigten Leistungsumfang zu gewinnen und die Supply Chain so als Ganzes zu optimieren. Es muss früh geklärt werden, nach welchem Ansatz die Transformation durchgeführt werden soll:
    • Beim Greenfield-Ansatz startet der Aufbau von S/4HANA bei null, das Ursprungssystem wird lediglich bis zur Umstellung genutzt. Besonders, wenn Prozesse in die Jahre gekommen sind, führt dieser Weg risikoärmer ans Ziel.
    • Wenn der Unternehmenserfolg von individuellen Prozessen abhängt, empfiehlt sich der Brownfield-Ansatz. Dabei wird die bestehende Prozesslandschaft vorerst beibehalten und, soweit möglich, Schritt für Schritt in den S/4HANA-Standard überführt.
       
  • Bei der Einführung sind agile Methoden und DevOps zu bevorzugen, um die neuen Systeme Schritt für Schritt und stets abgesichert in Betrieb zu bringen.

Über die Studie:

Für die Studie „Mit S/4HANA in die digitale Zukunft. Status, Ziele und Trends bei der Einführung von S/4HANA im deutschsprachigen Raum.“ wurden 153 große Unternehmen und Konzerne befragt. Die Interviews fanden im Zeitraum zwischen Juli und September 2019 überwiegend telefonisch statt. Einige Interviews wurden darüber hinaus mit CIOs und SAP-Verantwortlichen aus Großunternehmen und Konzernen von Lünendonk persönlich durchgeführt. SALT Solutions war einer der fachlichen Partner bei der Erstellung der Studie.

Weitere Informationen:

Sie können die Studie auf der Website von SALT Solutions herunterladen.

www.salt-solutions.de
 

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