Bis 2030 werden 30 Milliarden Geräte im Internet der Dinge (IoT) im Einsatz sein – drei Mal so viele wie noch 2020, so die Prognosen von Statista 2023. Eng mit der zunehmenden Verbreitung von IoT-fähigen Geräten verknüpft ist das Thema Sicherheit.
Denn wenn immer mehr Geräte mit IT-Netzwerken verbunden sind, steigt die Gefahr für Cyberangriffe. Besonders im industriellen Kontext, dem IIoT, ein sensibles Thema.
Die positive Seite: Immer mehr vernetzte Geräte erzeugen immer mehr Daten, die neue Erkenntnisse und das Potenzial für zusätzliche Gewinne eröffnen. Mit offenen Sicherheitsplattformen lässt sich beides vereinen: Datenbasierte Erkenntnisse und Sicherheit.
Unternehmen wollen so viel Mehrwert wie möglich aus ihren vernetzten Anwendungen ziehen. Dabei hängen die Ergebnisse aber auch davon ab, wie zuverlässig Datenschutz und Cybersicherheit im IIoT (Industrial Internet of Things) sind. Auch vernetzte Geräte und Anwendungen für die physische Sicherheit fallen in diesen Bereich: Sie erzeugen wertvolle Daten, auf deren Basis Unternehmen sich weiterentwickeln können, schaffen aber auch Angriffsflächen für Cyberkriminelle. Hier gilt es, Sicherheit und Datennutzung zuverlässig und zielführend aufzusetzen.
Heutzutage ist der Schutz von Systemen für die physische Sicherheit komplex und erfordert spezielle Ressourcen und Sorgfalt. Ausgangspunkt muss hier die richtige Cloud-Lösung sein. Damit können Unternehmen auf Tools zugreifen, um die Firmware von IIoT-Geräten auf dem neuesten Stand zu halten. Gleichzeitig profitieren sie von vielen integrierten Cybersicherheitsfunktionen und -tools, die dabei helfen, Prozesse zu automatisieren und auf Bedrohungen vorbereitet zu sein. Erst dann sollten im nächsten Schritt Überlegungen dazu erfolgen, wie die im IIOT generierten Daten weiterverwendet werden können.
Mit Vereinheitlichung und Analysen IIoT-Daten gewinnbringend nutzen
IIoT-fähige Sensoren nutzen Unternehmen nur dann, wenn sie über Werkzeuge verfügen, mit denen sie Daten sammeln und auswerten können. Die Investition in eine Plattform mit offener Architektur ist entscheidend: Mit einer offenen, vereinheitlichten Plattform lassen sich Daten verschiedener Sensoren und Systeme in einer Lösung zusammenbringen. So entsteht eine zuverlässige Basis, mit der sich die IIoT-Aktivitäten noch erweitern lassen.
Beispielsweise sind die Systeme für Sicherheitskameras, für die Zutrittskontrolle sowie Intrusionssysteme in einer Plattform kombinierbar. Auf diese Weise erhält das Sicherheitspersonal ein klareres Bild zu allen Vorkommnissen und kann schnell auf Bedrohungen und Vorfälle in der Umgebung reagieren. Danach können weitere Systeme wie Gegensprechanlagen, Gebäudemanagement, Kassensysteme oder automatische Nummernschilderkennung folgen. Da alle diese Sensoren Daten in eine einzige Plattform einspeisen, erhält das Team einen besseren Überblick über die Vorgänge im Unternehmen.
Anwendung in der Praxis: IIoT zur Verbesserung von Sicherheit und Betrieb
1. Automatisierung des Luftstroms in Flughäfen auf der Grundlage von Besucherzahlen
Auf Flughäfen sind jeden Tag Tausende von Passagieren unterwegs, und es kann schnell zu Menschenansammlungen kommen. Ein entsprechender Luftstrom im gesamten Flughafen ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere wenn sich viele Menschen in den Warteschlangen, an den Gates oder in den Terminalflügeln aufhalten. Aber die Systeme für Heizungs-, Luft-, und Klimatechnik ständig auf Hochtouren laufen zu lassen, ist weder kosten- noch energieeffizient.
An einem Flughafen in Kanada nutzt das Betriebsteam Videoüberwachung und -analysen zur Schätzung der Menschenmenge, um den Luftstrom besser zu steuern. Wenn die vereinheitlichte Sicherheitsplattform feststellt, dass sich in einem bestimmten Bereich eine Gruppierung bildet, veranlasst das System, dass der Luftstrom in diesem Bereich erhöht wird. Wenn sich die Menschenansammlung wieder auflöst, wird auch der Luftstrom verringert. So lassen sich Energiekosten senken, Nachhaltigkeitsaktivitäten lenken und eine bessere Luftqualität gewährleisten.
2. Temperaturbestimmung in Serverräumen oder Krankenhäusern
Serverräume in Rechenzentren beherbergen kritische Systeme und Daten. Sie müssen kühl gehalten werden, dann sind die Investitionen geschützt und der Betrieb läuft wie gewohnt. Krankenhäuser stehen bei Medikamentenräumen vor ähnlichen Herausforderungen.
Eine Möglichkeit, die Temperaturen für diese Anwendungen zu überwachen, sind Lufttemperatursensoren in bestimmten Räumen. Wenn ein Kühlsystem ausfällt und die Temperaturen steigen oder einen Schwellenwert erreichen, werden die Verantwortlichen sofort alarmiert. Sie können prüfen, ob wirklich die Klimaanlage ausgefallen ist oder jemand die Tür nicht abgeschlossen hat. An dieser Stelle kommt die Zusammenführung aller Daten auf einer Plattform ins Spiel. Das System wäre in der Lage, sowohl eine zu lange geöffnete Tür als auch einen Anstieg der Raumtemperatur zu erkennen und diese Informationen an einen Mitarbeiter weiterzuleiten.
3. Automatisierung der Gebäudesteuerung für mehr Nachhaltigkeit
Gebäudemanagement und -automatisierung sind wichtige Komponenten des IIoT. Laut einer aktuellen Studie zum Thema Nachhaltigkeit im Bereich der physischen Sicherheit haben 42 Prozent der Unternehmen ihr Zutrittskontrollsystem mit ihrem Gebäudemanagementsystem verknüpft. Weitere 35 Prozent nutzen die Daten aus ihrem Zutrittskontrollsystem, um den Betrieb umweltfreundlicher zu gestalten. Vereinheitlichte Sicherheitsplattformen bieten Protokolle, mit denen Betreiber Heizung, Kühlung, Beleuchtung und andere Gebäudefunktionen automatisch aktivieren können. So kann der erste Mitarbeiter, der das Gebäude betritt, das Heiz- oder Kühlsystem auf die gewünschte Temperatur bringen und die Hauptbeleuchtung automatisch einschalten.
Unternehmen suchen aktiv nach Möglichkeiten, IoT-Daten gewinnbringend zu nutzen. Doch angesichts der großen Herausforderungen durch Cybersicherheit steht der Markt vor Herausforderungen – auch, was die Verknüpfung mit physischen Sicherheitstools angeht. Die Zusammenarbeit mit einem vertrauenswürdigen Anbieter ist dabei entscheidend. Er bietet Unternehmen nicht nur die Tools zum Schutz der Daten, sondern hilft auch dabei, die Umgebung zu bewerten, einen Stufenplan zu erstellen und Ziele aus dem Bereich IoT zu erreichen.