Die Polizei in Nordrhein-Westfalen rüstet im Kampf gegen Internetkriminalität auf: Laut Innenministerium werden ab März in sechs Polizeipräsidien neue Cybercrime-Inspektionen eingerichtet.
Zudem werden nach Angaben des Ministeriums Interventionsteams aufgebaut, die sich unter anderem um die Spurensicherung an «digitalen Tatorten» kümmern sollen.
Durch die Teams soll die Polizei laut Ministerium zum Beispiel bei Hackerangriffen frühzeitig handeln können, um größeren Schaden zu verhindern. In den Cybercrime-Inspektionen sollen demnach die bisherigen Abteilungen zur Bekämpfung von Cybercrime, die IT-Ermittlungsunterstützung, die Telekommunikationsüberwachung und die besagten Interventionsteams ein gemeinsames Dach bekommen. Jedem der sechs Polizeipräsidien wurden laut Innenministerium zusätzliche elf Stellen für IT-Spezialisten zugewiesen.
«Die Kriminalinspektionen sind die neue Heimat unserer Cyber-Cops und unsere Antwort auf steigende Kriminalität im Internet», sagte Innenminister Herbert Reul (CDU): «Auch im World Wide Web gehen wir auf Verbrecherjagd. Denn in der digitalen Welt müssen wir genauso für Sicherheit sorgen, wie auf der Straße»,
2022 wurden laut Kriminalstatistik in NRW 95 841 Fälle von Cybercrime im weiteren Sinne gezählt. Also Delikte, bei denen Informations- und Kommunikationstechnik zur Vorbereitung oder Ausführung eingesetzt wurde. Das entspricht einem Anstieg von 21,1 Prozent zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote lag bei 49,3 Prozent.
Den Großteil der Straftaten machten laut Statistik Betrugsdelikte, wie Warenkreditbetrug über das Internet, aus. Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine hat sich laut Innenministerium zudem die «Bedrohungslage für kritische Infrastrukturen» durch Hackerangriffe erhöht.
dpa