Die wohl größte Drohne der Welt namens “Orca” kann eine Last von 250 Kilogramm mit einer Fluggeschwindigkeit von 225 Kilometer pro Stunde 1.000 Kilometer weit transportieren. Dabei werden die neun Motoren elektrisch angetrieben. Wären diese auf Batterien angewiesen, wäre weit weniger Nutzlast möglich.
Die Entwickler von Traverse Aero haben ihr Gefährt deshalb mit einem benzinbetriebenen Generator ausgestattet.
Auch schwimmender Orca
Ursprünglich war die Drohne für militärische Einsätze konzipiert. Die U.S. Army sollte gegenüber der Marine nicht zurückstehen, die Ende 2023 eine von Boeing entwickelte U-Boot-Drohne bekommen hatte. Das 25 Meter lange, 80 Tonnen schwere Gerät mit dieselelektrischem Antrieb, ebenfalls “Orca” genannt, kann Minen legen, die elektronische Kriegsführung unterstützen, den Meeresboden vermessen und Überwachungsmissionen unter Wasser übernehmen.
Der fliegende Orca scheint jedoch eher für zivile Zwecke genutzt zu werden. Er ist mit der Infrastruktur auf Handelsschiffen kompatibel. Speziell ist er in der Lage, Nutzlasten aufzunehmen, die auf Transportpaletten in Standardgröße gestapelt sind, um sie zum Empfänger zu fliegen. Ebenso kann er Waren, die verschifft werden sollen, von den Absendern abholen und sie auf Paletten stapeln. Der US-Dienstleister Ghenus Air, der unter anderem Taxiflüge anbietet, hat bereits 20 Orcas bestellt.
Flügel um 90 Grad drehbar
Die Flügel und damit acht der neun Motoren werden für Start und Landung nach unten geklappt, sodass das Fluggerät senkrecht starten kann. Hat es seine Reisehöhe erreicht, werden die Flügel wieder in die Waagerechte geschwenkt, um einen schnelleren und effizienteren Vorwärtsflug zu ermöglichen. Der neunte Motor ist starr am Heck befestigt und nur für das Vorankommen gedacht.
Auf dem Weg zu seinem Ziel folgt der Orca einer einprogrammierten Route. Ein Co-Pilot, der in der Zentrale sitzt, kann per Fernsteuerung eingreifen, wenn es nötig ist. Die Drohne ist so konzipiert, dass sie mit abmontierten Flügeln in einem 20-Fuß-Standard-Container zum Einsatzort gebracht werden kann. Zwei Personen können sie dort entladen und die Flügel wieder anschrauben. Nach 30 Minuten ist der Orca startklar. Außer als Frachter lässt sich das Gerät auch zum Abtransport von Verletzten oder als mobile Plattform zum Aussetzen von kleinen Drohnen verwenden.
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