Ermittlern ist ein Schlag gegen eine im Darknet vertriebene Schadsoftware gelungen. Konkret handelt es sich um eine sogenannten Ransomware, mit der Computer oder Netzwerke übernommen und gesperrt werden können, um Lösegeld zu erpressen.
Allein in Deutschland sei die hinter der Software stehende Tätergruppierung ALPHV für einen Schaden von fast 500 Millionen US-Dollar verantwortlich, weltweit gehe der Schaden in die Milliarden. Eine heiße Spur zu den Tätern gibt es demnach bisher nicht.
Die Blackcat genannte Schadsoftware boten die Täter im Darknet an, wo kriminelle Kunden einen Zugang kaufen und sie für Straftaten nutzen konnten. Über 600 dieser Angebotsseiten seien inzwischen vom Netz genommen worden, sodass weder die kriminellen Entwickler noch deren Nutzer mehr darauf zugreifen könnten. Es habe aber offensichtlich eine Absicherung gegeben, sodass die Schafsoftware weiter auf anderen Webseiten im Darknet abrufbar sei.
Von Cyberangriffen mit Blackcat waren in Deutschland unter anderem Krankenhäuser betroffen. Laut Staatsanwaltschaft hatte das Notbetriebe sowie Verschiebungen von geplanten Operationen und Chemo-Behandlungen zur Folge.
Über nicht näher benannte Ermittlungsmethoden im Internet erhielt die Polizei Zugriff auf einen Server der Täter. Die Ermittler hoffen, über die so beschlagnahmten Daten eine Spur zu den Tätern zu finden. Sie stehen im Verdacht der banden- und gewerbsmäßigen Erpressung.
Die Göttinger Beamten ermitteln seit 2021 zusammen mit Europol und US-amerikanischen Ermittlungsbehörden gegen die Betreiber und Administratoren der international tätigen Gruppierung. «Dieser erfolgreiche Schlag gegen die organisierte Kriminalität verdeutlicht, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist», teilte die Staatsanwaltschaft Göttingen mit.
dpa