Die Münchner Software-Firma Celonis legt mit einem Zukauf die Basis dafür, dass Unternehmen per Chatbot erfragen können, wo es in ihren Geschäftsprozessen hakt.
Celonis gab am Montag die Übernahme des Unternehmens Symbioworld bekannt, das auf Verwaltung von Geschäftsprozessen mit Hilfe Künstlicher Intelligenz spezialisiert ist. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Celonis gehört zu den deutschen Start-ups mit der höchsten Bewertung und ist ein Pionier im Process Mining, bei dem Geschäftsabläufe in Unternehmen digital ausgewertet werden. Software von Symbio unterstützt dabei, die Zusammenhänge zwischen einzelnen Datenpunkten zu verstehen, wie Celonis-Topmanager Carsten Thoma erläuterte.
So könnte man im klassischen Process Mining etwa sehen, dass einige Rechnungen noch nicht bezahlt und einige Bestellungen nicht vollständig erfüllt worden sein sowie ein Bauteil lange Lieferzeiten habe. Mit der neuen Plattform sehe man aber gleich, dass die Rechnungen offen seien, weil Order unvollständig seien – und der Grund dafür wiederum sei das fehlende Bauteil. Mit diesem Wissen könnte man die Nutzer im Unternehmen die Ergebnisse mit Hilfe der sogenannte generativen KI wie Chatbots abfragen lassen.
Die beiden Münchner Unternehmen hatten bereits an der Technologie gearbeitet. Celonis will Sprachmodelle in einigen Monaten den Kunden zur Verfügung stellen. Für die Kommunikation mit den Nutzern kommt dabei Software vom ChatGPT-Erfinder OpenAI zum Einsatz, intern liefen stattdessen Open-Source-Modelle, die tiefgreifender angepasst werden können.
dpa