Zscaler, Inc., Anbieter von Cloud-Sicherheit, veröffentlicht die Ergebnisse seines ThreatLabz Phishing Reports 2022. Darin wurden zwölf Monate globaler Phishing-Daten aus der Zscaler Security Cloud ausgewertet, um wichtige Trends, Branchen und Regionen im Visier von Angreifern sowie neue Taktiken zu identifizieren.
Daten von mehr als 200 Milliarden täglicher Transaktionen und 150 Millionen täglich geblockter Angriffe wurden analysiert, um neue Bedrohungsmuster aufzuzeigen. Der diesjährige Bericht zeigt einen deutlichen Anstieg der Phishing-Angriffe um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei Einzel- und Großhandelsunternehmen die Hauptlast des Anstiegs zu tragen hatten. Der Bericht verdeutlicht eine zunehmende Abhängigkeit von Phishing-as-a-Service-Methoden und neue Angriffswege in Form von SMS-Phishing, die sich zu einer der verbreitetsten Methoden zum Eindringen in Systeme entwickelt haben.
„Phishing-Angriffe treffen Unternehmen und Verbraucher mit alarmierender Häufigkeit, Komplexität und Tragweite und die Zunahme von Phishing-as-a-Service macht es auch für weniger versierte Akteure einfacher denn je, erfolgreiche Angriffe zu starten. Unsere jährliche Studie zeigt, dass Phishing immer häufiger als Ausgangspunkt eingesetzt wird, um Ransomware zu verbreiten oder sensible Daten zu stehlen“, erklärt Deepen Desai, CISO und VP of Security Research and Operations bei Zscaler: „Um sich gegen moderne Phishing-Angriffe zu schützen, müssen Unternehmen eine mehrgleisige Verteidigungsstrategie einsetzen, die in einer Cloud-nativen Zero-Trust-Plattform verankert ist. Vollständige SSL-Inspektion mit KI- und Machine Learning-gestützter Erkennung tragen dazu bei, um die raffiniertesten Phishing-Versuche und Phishing-Kits zu stoppen. Das Verhindern von lateralem Ausbreiten im Netzwerk und integrierte Täuschung von Angreifern helfen den Aktionsradius von gekaperten Benutzern einzuschränken. Außerdem können Kontrollen zum Blockieren neu registrierter Domains und die Einführung einer Inline-DLP-Lösung zum Schutz von Datendiebstahl beitragen.“
Phishing ist seit jeher eine der am weitesten verbreiteten Cyberbedrohungen, bei der verschiedene Methoden zum Datendiebstahl eingesetzt werden. Einer der Gründe für die Zunahme dieser Art von Angriffen ist die niedrige technische Einstiegshürde. Kriminelle nutzen aktuelle Ereignisse, wie die COVID-19-Pandemie oder Kryptowährungen als Aufhänger, um ahnungslose Opfer zur Herausgabe vertraulicher Daten in Form von Kennwörtern, Kreditkarteninformationen und Anmeldedaten zu bewegen. Der ThreatLabz Phishing Report 2022 verdeutlicht einmal mehr, dass bekannte Markennamen oder aktuelle Ereignisse als Köder eingesetzt werden. Zu den Top Phishing-Zielen im Jahr 2021 gehörten Tools für Produktivität, illegale Streaming-Seiten, Shopping-Seiten, Social-Media-Plattformen, Finanzinstitute und Logistikdienstleistungen.
Ein globales Problem
Im Jahr 2021 waren die USA mit über 60 Prozent aller von der Zscaler Security Cloud blockierten Phishing-Angriffe das am häufigsten angegriffene Land weltweit. Es folgen Singapur, Deutschland, die Niederlande und Großbritannien.
Nicht in allen Ländern wurden Phishing-Angriffe in gleichem Maße beobachtet. In den Niederlanden ging die Zahl der Phishing-Angriffe um 38 Prozent zurück, was möglicherweise auf eine kürzlich verabschiedete Gesetzgebung zurückzuführen ist erhöhten Strafen für Online-Betrug.
Die Phishing-Angriffe waren nicht gleichmäßig auf die verschiedenen Branchen verteilt. Einzel- und Großhandelsunternehmen verzeichneten den deutlichsten Anstieg der Phishing-Versuche um mehr als 400 Prozent. Es folgten der Finanz- und der öffentliche Sektor, in denen die Angriffe im Durchschnitt um über 100 Prozent zunahmen. Einige Branchen erlebten im vergangenen Jahr jedoch auch einen Rückgang von Phishing-Angriffen. Attacken im Gesundheitswesen nahmen um 59 Prozent ab und in der Dienstleistungsbranche um 33 Prozent.
Phishing-as-a-Service – die wachsende Bedrohung
Während Phishing seit langem eine der häufigsten Taktiken von Cyber-Angriffen ist, bei der hochentwickelte Methoden eingesetzt werden, erhalten auch zunehmend nichttechnische Malware-Akteure Zugang zu den notwendigen Tools. Im Untergrund wächst der Marktplatz zum Vertrieb von Rahmenwerken für Angriffe und Dienstleistungen. Durch den Verkauf oder die Vermietung von vorgefertigten Phishing-Tools und -Dienstleistungen im Dark Web erleichtern Kriminelle die Verbreitung von Phishing-Betrügereien im großen Stil und erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Anstiegs von Phishing-Aktivitäten.
Phishing-Angriffe abwehren
Nach Angaben des Zscaler ThreatLabz-Research Teams erhält ein durchschnittliches Unternehmen täglich Dutzende von Phishing-E-Mails. Mitarbeiter auf allen Ebenen sollten in der Erkennung der gängigsten Phishing-Taktiken geschult sein, damit sie diese Versuche erkennen und dazu beitragen, finanziellen Schaden vom Unternehmen und dessen Reputation abzuwenden.
Auch wenn es unmöglich ist, das Risiko von Phishing-Angriffen vollständig zu eliminieren, kann ein effektives Sicherheitsmanagement verhindern, dass geschäftskritische Informationen in die Hände von Hackern fallen. Die folgenden Maßnahmen können zum Eindämmen der Gefahr beitragen:
- Verständnis entwickeln rund um die von Phishing ausgehenden Risiken, um fundierte Entscheidungen über Richtlinien und Technologien zu treffen
- Einsatz automatisierter Tools und Intelligenz als Werkzeug zur Reduktion von Phishing-Vorfällen
- Schulungen zur Stärkung des Sicherheitsbewusstseins und zum Reporten verdächtiger Vorgänge durch Mitarbeiter
- Simulieren von Phishing-Angriffen, um Lücken in den Sicherheitsrichtlinien und -verfahren zu erkennen
- Evaluierung der Sicherheitsinfrastruktur, um die neuesten Forschungs- und Systemfunktionen einsetzen zu können
Der vollständige Report sollte hier zum Download verfügbar sein.
Methodik
Das ThreatLabz-Team evaluierte Daten von Januar 2021 bis Dezember 2021 aus der Zscaler Security Cloud, die täglich über 200 Milliarden Transaktionen weltweit überwacht.
www.zscaler.com/