Low-Code-Plattform: Wie Unternehmen die richtigen Rahmenbedingungen für Citizen Development schaffen

Daten zusammenzuführen, zu analysieren und zu visualisieren – das ist in Zeiten von Big Data für den Geschäftserfolg unabdingbar. Dabei wissen die Mitarbeiter eines Fachbereichs selbst am besten, welche Informationen sie benötigen und welche Fragestellungen sie beantworten wollen. Genau hier setzen Low-Code-Plattformen an.

Diese geben Mitarbeitern ein Tool-Set an die Hand, um eigenständig Business-Anwendungen zu erstellen. So gewinnen Unternehmen schneller datenbasiert Erkenntnisse und automatisieren ihre Arbeitsprozesse. Während die IT-Abteilung entlastet wird, erstellen die Fachbereiche selbstständig Apps, die konkrete Schmerzpunkte ausschalten. Die richtige Strategie und ein gezieltes Training der Anwender sind dabei das A und O.

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Eine Low-Code-Plattform, wie etwa die Microsoft Power Platform, ermöglicht es Mitarbeitern, auch ohne tiefergehende Programmierkenntnisse selbstständig Anwendungen zu entwickeln. Somit arbeiten Teams und Fachbereiche innerhalb kurzer Zeit mit maßgeschneiderten Apps, die eine bestimmte Herausforderung lösen und sich nahtlos in die bestehende IT-Landschaft einfügen. In der Buchhaltung etwa sparen Mitarbeiter bereits Zeit, wenn sie folgende Routineaufgabe nicht mehr händisch ausführen müssen: Werden Dokumente wie Angebote und Rechnungen automatisiert an die richtige Stelle im Ablagesystem kopiert, entfällt nicht nur ein manueller Arbeitsschritt, sondern der Vorgang ist auch weniger anfällig für Fehler. Ein weiteres Beispiel: Die Personalabteilung entwickelt einen automatisierten Workflow, über den Mitarbeiter ihre erfassten Arbeitszeiten einreichen. Zu Beginn eines neuen Monats bekommen alle Nutzer über Microsoft Teams automatisch eine Benachrichtigung. Diese fordert sie auf, im jeweiligen Zeiterfassungstool einen Auszug über ihre Aufwände des vergangenen Monats zu generieren, das Dokument in ihrer Personalakte auf SharePoint abzulegen und den Vorgang per Knopfdruck als erledigt zu markieren. Der HR-Bereich profitiert so direkt von einer spürbaren Zeitersparnis – ohne viel Aufwand in die App-Entwicklung und -Implementierung investieren zu müssen.

Wie aus Mitarbeitern Citizen Developer werden

Die Vorteile von Citizen Development liegen auf der Hand: Teams und Fachbereiche kennen ihre eigenen Schmerzpunkte genau. Sie erstellen Apps und Workflows, die ein akutes Problem lösen und sinnvoll in bestehende Abläufe eingebettet sind – kurz: ihre Applikationen stiften einen spürbaren Mehrwert für die gesamte Abteilung. Um die Tools einer Low-Code-Plattform bestmöglich nutzen zu können, braucht es jedoch die entsprechenden Rahmenbedingungen. Damit die Mitarbeiter die Plattform auch tatsächlich verwenden, ist es essenziell, die Einführung mit der richtigen Kommunikation zu begleiten. In jedem Unternehmen gibt es IT-affine Menschen, die sich schnell für neue Tools, Anwendungen und Ideen der Digitalisierung begeistern, und solche, die anfangs eher mit Vorbehalten reagieren. Insbesondere bei Letzteren sollte keinesfalls der Eindruck entstehen, ihnen werde eine zusätzliche Aufgabe aufgebürdet. Es gilt, das Grundprinzip einer Low-Code-Plattform zu vermitteln, nämlich: gemeinsam im Team kreativ zu werden, Ideen auszutauschen und umzusetzen, mit dem Ziel, die täglichen Aufgaben einfacher und effizienter zu bewältigen – und so letztendlich die Zufriedenheit und Produktivität aller zu verbessern. Um die Nutzer nicht zu überfordern, ist eine schrittweise Einführung der verschiedenen Tools sinnvoll. Beispielsweise können Unternehmen den Fokus zunächst auf den interaktiven Ideenpool ihrer Low-Code-Plattform legen. Hier sammeln und diskutieren Mitarbeiter ihre App-Ideen und wählen gemeinsam die besten aus. Dieses Feature ähnelt einem sozialen Netzwerk, womit die meisten aus ihrem Privatleben bereits vertraut sind. Es fördert die Interaktion und bietet Mitarbeitern einen Kanal, um eigene Gedanken und Vorschläge unkompliziert einzubringen. Dies stärkt die Fähigkeit jedes Einzelnen, etwas zum großen Ganzen beizutragen. Nicht zuletzt sollte die begleitende Kommunikation klarstellen, dass die IT-Abteilung die Citizen Developer bei allen Fragen und Herausforderungen unterstützt.

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