Dank guter Auslastung und steigenden Stundensätzen sind Freiberufler, trotz höherem Akquise-Aufwand, zufrieden mit dem ersten Halbjahr. Aufgabe ist wichtigster Faktor bei Projektauswahl.
Das sind die Ergebnisse der aktuellen SOLCOM-Marktstudie „Zwischenbilanz Projektmarkt 2018“, für die der Technologiedienstleister zwischen Juni und August 2018 die 10.789 Abonnenten des Freiberufler Magazins befragt hat. Hier möchten wir Ihnen die Ergebnisse aus der Auswertung von 688 Teilnehmern vorstellen.
Kernaussagen:
Gestiegene Stundensätze
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Projektmarkt für die befragten Freiberufler in einigen Bereichen leicht rückläufig, befindet sich allerdings noch immer auf hohem Niveau. So haben sich zwar die Werte für eine Vollauslastung erhöht, im Umkehrschluss gaben mehr Freiberufler an, nur sehr wenig Aufträge zu haben, abgenommen hat die mittlere Auslastung. Noch immer braucht ein sehr hoher Anteil der Umfrageteilnehmer nur sehr wenige Vorstellungstermine, um an eine Beauftragung zu kommen, allerdings ist dieser Wert ebenfalls rückläufig. Zudem gaben in diesem Jahr mehr Umfrageteilnehmer an, momentan in keinem Projekt zu sein. Gegen den eher negativen Trend der ersten drei Fragen spricht jedoch, dass die Stundensätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum für die Mehrheit der Befragten gestiegen sind.
Freiberufler können wählerisch sein
Der wichtigste Faktor für die Projektauswahl bleibt auch in diesem Jahr die Aufgabe, gefolgt vom Stundensatz. Beide Werte wurden jedoch von weniger Befragten angegeben. Deutlich gestiegen hingegen ist der Faktor Laufzeit – Planungssicherheit wird wichtiger. Der Anteil der Umfrageteilnehmer, für den es wichtig ist, überhaupt ein Projekt zu bekommen hat weiter abgenommen. Das zeigt die gute Auslastung und positive Entwicklung des Projektmarktes für Freiberufler.
Im Vergleich zum Vorjahr war die Projektauslastung laut Umfrageteilnehmer auf konstant hohem Niveau. Gleichzeitig blickt ein deutlich höherer Anteil eher positiv als pessimistisch auf den restlichen Jahresverlauf. SOLCOM Geschäftsführer Oliver Koch: „In der Gesamtbetrachtung bleiben Freiberufler optimistisch. Zu Recht, denn nichts spricht für einen negativen Trend auf dem Projektmarkt und der Bedarf wird weiter auf hohem Niveau bleiben.“
1. Wie war Ihre Projektauslastung im ersten Halbjahr 2018?
Zusammengenommen 71,4 Prozent hatten eine sehr gute Auslastung von über 76 Prozent im bisherigen Jahresverlauf, 1,9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Fast jeder Vierte hatte sogar eine Auslastung von über 100 Prozent – ebenfalls ein deutlich höherer Wert. Etwa jeder Fünfte hatte im ersten Halbjahr eine Projektauslastung von unter 50 Prozent, das sind mehr als im Vergleich zu der Befragung im Vorjahr. Der Wert für eine sehr schwache Auslastung hat sich zudem fast vervierfacht.
2. Wie sicher sind Sie, dass Ihr aktuelles Projekt verlängert wird?
Der Anteil der Befragten, die zur Zeit der Umfrage ohne Projekt war, erhöhte sich leicht auf 13,7 Prozent. Jedoch sind die Werte für eine unsichere bzw. nicht vorgesehene Verlängerung mit kumuliert 25,6 Prozent leicht rückläufig. Im Vorjahr waren es noch 33,2 Prozent. Etwa jeder sechste Umfrageteilnehmer ist sich sicher, dass sein Projekt verlängert wird, etwa fünf Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Anteilsmäßig ist der Wert für eine relativ sichere Verlängerung deutlich höher, als der für eine absolut sichere Verlängerung.
3. Wie viele Vorstellungstermine müssen Sie aktuell durchschnittlich wahrnehmen, um eine Beauftragung zu bekommen?
Der Trend der vorherigen Fragen setzt sich hier fort: Während im vergangenen Jahr knapp jeder neunte befragte Freiberufler nur sehr wenige Vorstellungstermine wahrnehmen musste, um an eine Beauftragung zu kommen, waren es 2018 noch Acht von zehn. Entsprechend sind die Werte für mehr als fünf Termine gestiegen und liegen zusammengenommen bei knapp 20 Prozent. Etwa drei Prozent brauchten dazu sogar mehr als zehn Anläufe.
4. Welche Faktoren sind aktuell für Sie entscheidend für die Projektwahl? (Mehrfachnennungen möglich)
Als wichtigster Faktor hat sich auch in diesem Jahr die Aufgabe mit 75,4 Prozent an erster Stelle gesetzt, jedoch sind dies 7,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch der Stundensatz verlor 3,8 Prozent und blieb an zweiter Stelle. Für etwa die Hälfte der Befragten sind die räumliche Nähe und die Laufzeit entscheidende Faktoren bei der Projektwahl und jeder Zehnte schaut sich das Unternehmen genau an, welches das Projekt durchführt. Der Anteil der Umfrageteilnehmer, für den es wichtig ist, überhaupt ein Projekt zu bekommen hat weiter abgenommen und liegt nur noch bei 2,9 Prozent.
5. Wie haben sich Ihrer Meinung nach die Stundensätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum entwickelt?
Mehr als die Hälfte der befragten Freiberufler freute sich über gestiegene Stundensätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das sind 19,0 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Nur noch jeder Zwanzigste ist dagegen der Meinung, diese seien gesunken. Dieser Wert hat sich halbiert. Etwas mehr als ein Drittel sahen hier eine Stagnation, auch das sind deutlich weniger.
6. Wie hat sich Ihre Projektauslastung in 2018 im Vergleich zum Vorjahr entwickelt?
Mit 54,9 Prozent sieht die absolute Mehrheit die bisherige Projektauslastung in 2018 auf dem Niveau des Vorjahres. Der Anteil der befragten Freiberufler, die eine Verbesserung wahrgenommen haben, ist etwas zurückgegangen, genauso wie die Anzahl derjenigen, für die er sich verschlechtert hat.
7. Was erwarten Sie in Bezug auf die Projektauslastung für das Gesamtjahr 2018?
Für das restliche Jahr 2018 erwarten die befragten Freiberufler einen Projektmarkt auf konstantem Niveau. Gleichzeitig blickt ein deutlich höherer Anteil eher positiv als pessimistisch auf den restlichen Jahresverlauf, im Vergleich zum Vorjahr ist dies jedoch etwas rückläufig. So glauben zusammengenommen 39,1 Prozent an eine Verbesserung und nur 14,2 Prozent befürchten eine Verschlechterung.
Die komplette Umfrage finden sie hier.
www.solcom.de