Nach gescheiterten Verhandlungen

Höherer Preis: Google bietet erneut für Security-Startup Wiz

Wiz
Bildquelle: Poetra.RH /Shutterstock.com

Wie Insider berichten, befindet sich die Google-Muttergesellschaft Alphabet erneut in fortgeschrittenen Gesprächen zur Übernahme des Cloud-Cybersecurity-Startups Wiz. Dieses Mal zu einem höheren Preis.

Nachdem ähnliche Verhandlungen im vergangenen Sommer bei einer Bewertung von 23 Milliarden US-Dollar scheiterten, wird diesmal offenbar eine deutlich höhere Summe diskutiert. Das Wall Street Journal spricht von einer Bewertung um die 30 Milliarden US-Dollar. Es wäre also wie die Beinahe-Übernahme im vergangenen Jahr die größte Akquisition in der Google-Geschichte.

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Eine strategische Erweiterung für Google Cloud

Thomas Kurian, Leiter der Cloud-Sparte von Google, führt laut TechCrunch die Verhandlungen erneut an. Google Cloud sieht in den Cloud-Sicherheitsprodukten von Wiz eine wertvolle Ergänzung für die eigene Kundenbasis. Besonders attraktiv erscheint der jährlich wiederkehrende Umsatz (ARR) von Wiz, der im Juli letzten Jahres bei 500 Millionen US-Dollar lag – mit dem erklärten Ziel, bis 2025 die Marke von einer Milliarde US-Dollar zu erreichen.

Dennoch wäre ein Kaufpreis von 30 Milliarden US-Dollar eine erhebliche Summe: Bei seiner letzten externen Finanzierungsrunde im Mai vergangenen Jahres wurde Wiz mit 12 Milliarden US-Dollar bewertet. Durch ein Mitarbeiter-Aktienangebot Ende 2023 soll die Bewertung auf 16 Milliarden US-Dollar gestiegen sein.

Das frühere Scheitern der Übernahmegespräche soll unter anderem auf Meinungsverschiedenheiten zurückzuführen sein, ob Wiz als eigenständige Abteilung fortbestehen oder in Google Cloud integriert werden solle. Zudem spielte die strenge regulatorische Prüfung großer Übernahmen unter der Biden-Administration eine Rolle beim Abbruch der Verhandlungen im letzten Sommer.

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Was macht Wiz?

Wiz wurde 2020 von vier ehemaligen israelischen Militäroffizieren gegründet, die zuvor bereits das Cloud-Cybersecurity-Unternehmen Adallom aufgebaut hatten, das später von Microsoft für 320 Millionen US-Dollar übernommen wurde. Zu den Investoren von Wiz gehören namhafte Venture-Capital-Firmen wie Andreessen Horowitz, Cyberstarts, Index Ventures, Greenoaks, Insight Partners und Sequoia.

Das Unternehmen hat sich dabei auf cloudbasierte Sicherheitslösungen spezialisiert und bietet eine Plattform, die künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen nutzt, um Sicherheitslücken in Cloud-Infrastrukturen zu identifizieren und zu beheben, bevor sie ausgenutzt werden können. Es analysiert die Computing-Infrastruktur, die in großen Cloud-Plattformen wie Amazon Web Services, Microsoft Azure, Google Cloud Platform, Oracle Cloud Infrastructure und Kubernetes gehostet wird. Dabei sucht das System nach Kombinationen von Risikofaktoren, die es böswilligen Akteuren ermöglichen könnten, die Kontrolle über Cloud-Ressourcen zu erlangen oder wertvolle Daten zu exfiltrieren

Die Plattform schafft eine Normalisierungsebene zwischen verschiedenen Cloud-Umgebungen, was Unternehmen ermöglicht, kritische Risiken schnell zu identifizieren und zu beseitigen. Dies hilft Sicherheitsteams, die nötigen Einblicke zu gewinnen, um Risiken zu minimieren und Innovationen im gesamten Unternehmen zu fördern. Wiz hat sich schnell zu einem führenden Anbieter in diesem Bereich entwickelt und zählt 40 Prozent der Fortune-100-Unternehmen zu seinen Kunden. In Deutschland setzen Unternehmen wie BMW, Siemens und Otto auf die Services des amerikanisch-israelischen Startups.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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