TikTok unter Druck

Meta lockt TikTok-Stars mit hohen Summen

Tiktok
Bidlquelle: Koshiro K / Shutterstock.com

Die Zukunft der chinesischen Social-Media-Plattform TikTok in den USA steht auf der Kippe. Obwohl eine Zwangsschließung vorerst aufgeschoben wurde, halten sich hartnäckige Zweifel daran, ob die App langfristig bestehen kann.

Besonders der US-Internetkonzern Meta, Betreiber von Facebook, Instagram und WhatsApp, sieht hierin eine Chance, um TikToks erfolgreichste Content-Creators für die eigene Plattform zu gewinnen.

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Hohe Summen als Lockmittel

Meta geht dabei gezielt mit finanziellen Anreizen auf bekannte TikTok-Stars zu. Während das Unternehmen bereits die maximale Videolänge auf Instagram Reels verlängert und neue Bearbeitungswerkzeuge eingeführt hat, lockt es Content-Ersteller nun mit lukrativen Vergütungen.

Offiziell können TikTok-Creators innerhalb von drei Monaten bis zu 5.000 US-Dollar verdienen, wenn sie ihre Inhalte als „Reels“ auf Facebook und Instagram teilen. Doch Meta setzt laut einem Bericht von „The Information“ noch einen drauf: Hinter den Kulissen bietet das Unternehmen offenbar Summen von mehreren zehntausend Dollar pro Monat, um namhafte TikTok-Stars zum Wechsel zu bewegen.

„Meta versucht seit Monaten die wackelige Situation von TikTok auszunutzen. Jetzt sind Metas Bemühungen, TikTok-Creators zu umwerben, von subtil zu offen übergegangen“, erklärt Jasmine Enberg, Analystin beim Marktforschungsunternehmen Emarketer (via Pressetext).

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Der Zeitpunkt ist nicht zufällig: Die US-Regierung drängt TikToks Mutterkonzern ByteDance dazu, die Plattform entweder zu verkaufen oder mit einem Verbot in den USA zu rechnen. Hintergrund ist die Sorge, die chinesische Regierung könne die App zur Datenspionage oder zur Meinungsmanipulation in den USA nutzen.

Zuckerbergs diplomatische Schachzüge

Unterdessen setzt Meta-Chef Mark Zuckerberg auch auf politische Beziehungen. So bemühte er sich offenbar gezielt um eine gute Beziehung zu Ex-Präsident Donald Trump.

In einer seiner ersten Amtshandlungen hatte Trump die Umsetzung des TikTok-Gesetzes um 75 Tage verschoben. Fast zeitgleich kündigte Instagram-Chef Adam Mosseri an, dass Videos auf Reels nun eine Länge von bis zu drei Minuten haben dürfen – eine deutliche Erweiterung gegenüber den zuvor geltenden 90 Sekunden.

Zuckerberg versuchte zudem, sich persönlich bei Trump einzuschmeicheln. Berichten zufolge lobte er den ehemaligen Präsidenten bei einem gemeinsamen Abendessen in höchsten Tönen. Ob diese Strategie Meta zusätzliche Vorteile verschafft, bleibt abzuwarten.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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