Hybride Belegschaft

Goldman Sachs: KI-Agenten werden wie Mitarbeiter verwaltet werden

KI Kollege

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen steht vor einem Paradigmenwechsel: KI-Systeme sollen künftig wie reguläre Mitarbeiter behandelt und „eingestellt“ werden. Diese Prognose stellt Marco Argenti, CIO der Investmentbank Goldman Sachs.

Die Vision einer hybriden Belegschaft aus Menschen und KI-Agenten gewinnt dabei zunehmend an Kontur. „Die Fähigkeiten von KI-Modellen, komplexe und langfristige Aufgaben eigenständig zu planen und auszuführen, werden 2025 deutlich ausgereifter sein“, prognostiziert Argenti in einem Jahresausblick. Dies schaffe die Voraussetzungen für Unternehmen, KI-Arbeiter als Teil gemischter Teams zu „beschäftigen“ und zu trainieren.

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HR-Abteilungen vor neuen Aufgaben

Diese Entwicklung stellt Personalabteilungen vor völlig neue Herausforderungen. Sie müssten künftig sowohl menschliche als auch maschinelle Ressourcen verwalten – bis hin zu möglichen „Kündigungen“ von KI-Systemen: „Irgendwann könnte es zu ersten KI-„Entlassungen“ kommen, bei denen KI-Modelle durch bessere KI-Tools oder Menschen ersetzt werden, wenn sie im Vergleich zu ihren Konkurrenten schlecht abschneiden.“

Nvidia-CEO Jensen Huang untermauerte diese Sichtweise kürzlich auf der CES: „Die IT-Abteilungen werden quasi zu HR-Abteilungen für KI-Agenten. Sie werden für das Onboarding der künstlichen Intelligenz zuständig sein.“

Spezialisierte KI-Experten im Anmarsch

Argenti erwartet zudem die Entstehung hochspezialisierter KI-Systeme, die er mit promovierten Fachkräften vergleicht. Diese „Expert AIs“ sollen durch branchenspezifisches Training etwa für Finanz- oder Medizinsektor optimiert werden. Technisch basiert dies auf der Kombination von „Retrieval-Augmented Generation“ – der Anbindung an externe Datenquellen – sowie gezieltem Nachtraining (Fine-Tuning) mit domänenspezifischen Daten.

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Auch die Verschmelzung von Sprachmodellen mit Robotik sieht der Goldman-CIO als wichtigen Trend. Durch das Training in simulierten Umgebungen („World Models“) sollen KI-Systeme bessere Fähigkeiten zur Interaktion mit der physischen Welt entwickeln.

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Zweigeteilter KI-Markt zeichnet sich ab

Für die Entwicklung sehr großer KI-Modelle – sogenannter „Frontier Models“ – prognostiziert Argenti eine weitere Konzentration auf wenige finanzstarke Akteure. Er vergleicht dies mit der Formel 1, wo nur ausgewählte Hersteller die „Motoren“ entwickeln. Die breite Masse der Unternehmen werde sich dagegen auf die Entwicklung kleinerer, spezialisierter Modelle konzentrieren.

Parallel dazu gewinnt das Thema „Responsible AI“ an Bedeutung und soll 2025 verstärkt Einzug in die Vorstandsetagen halten. Die ethische und verantwortungsvolle Entwicklung von KI-Systemen wird damit neben technischen Aspekten zu einem zentralen Erfolgsfaktor.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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