Bosch-Tochter Etas

Bosch will bis zu 400 Stellen streichen

Bosch
Bildquelle: Erik Jacob / Shutterstock.com

Das Geschäft in der Autobranche schwächelt – auch beim Zulieferer Bosch. Nun sind wieder Pläne für einen Stellenabbau bekanntgeworden. Dieses Mal bei einer Tochterfirma für Software.

Angesichts der Krise in der Autoindustrie will auch die auf Fahrzeugsoftware spezialisierte Bosch-Tochter Etas Stellen streichen. In den kommenden drei Jahren sollen weltweit bis zu 400 Stellen wegfallen, wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage mitteilte. Die genaue Anzahl hänge von Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern ab. Wie viele Jobs in Deutschland betroffen sind, war zunächst unklar. 

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Die Sparpläne betreffen damit ungefähr jeden achten der weltweit rund 3.100 Beschäftigten. Mehr als die Hälfte davon, rund 1.650, arbeiteten Anfang Juli nach Unternehmensangaben in Deutschland. Etas hat hierzulande Standorte in Stuttgart-Feuerbach, Abstatt, Hildesheim, Bochum, Berlin und München. Zuvor hatte die «Heilbronner Stimme» über die Pläne berichtet. 

Grund für Abbaupläne: Krise in der Autobranche

Als Begründung nannte die Sprecherin die Lage in der Branche. Unter anderem würden intelligente Fahrerassistenzsysteme nicht so nachgefragt wie erwartet. Viele solche Projekte würden gerade zurückgestellt. Der Stellenabbau solle so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden, sagte die Sprecherin. Auch bei der Bosch-Tochtergesellschaft gilt demzufolge eine Mitte 2023 geschlossene Vereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2027 ausschließt. 

Etas entwickelt unter anderem sogenannte Basissoftware für verschiedene Autohersteller und andere Zulieferer. Zum Angebot gehören allerdings auch Cybersecurity-Lösungen für Fahrzeuge. Die 100-prozentige Bosch-Tochter mit Sitz in Stuttgart erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 499 Millionen Euro.

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Seit gut einem Jahr kündigt der Technologiekonzern immer wieder an, Stellen zu streichen. Bis Ende 2032 könnten bei Bosch weltweit mehr als 12.000 Jobs wegfallen. In Deutschland sind gut 7.000 Stellen betroffen. Der Großteil davon entfällt auf die Zuliefersparte. Aber auch in anderen Bereichen wie der Werkzeugsparte sollen Stellen gestrichen werden. An mehreren deutschen Bosch-Standorten gab es zuletzt Proteste gegen die Abbaupläne. 

Branche in der Krise

Die Autoindustrie steckt angesichts der schwachen Konjunktur in der Krise und leidet unter der mauen Nachfrage – vor allem nach E-Autos. Bei Volkswagen stehen Lohnkürzungen, Werksschließungen und ein Stellenabbau im Raum. Mit Warnstreiks macht die IG Metall dagegen mobil. Bei Ford in Deutschland sollen bis 2027 2.900 Stellen wegfallen. Und auch die Zulieferer ZF, Continental und Schaeffler wollen Tausende Stellen abbauen.

dpa

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