Während europäische Unternehmen unter strengen Datenschutzrichtlinien wie DSGVO, und bald NIS 2, operieren, offenbart eine aktuelle Analyse gravierende Sicherheitslücken im Umgang mit Zugangsdaten. Der Business Digital Index enthüllt besorgniserregende Praktiken bei der Cybersicherheit.
Eine neue Untersuchung des Business Digital Index von Cybernews zeichnet ein ernüchterndes Bild der IT-Sicherheit in europäischen Unternehmen. Besonders alarmierend: Fast ein Drittel aller Mitarbeiter nutzt Passwörter weiter, die bereits bei früheren Datenlecks kompromittiert wurden. Diese Praxis öffnet Cyberkriminellen Tür und Tor.
Die Analyse von mehreren hundert europäischen Unternehmen zeigt erschreckende Zahlen zur Cybersecurity. Insgesamt erreichen 48 Prozent der untersuchten Firmen nur die Bewertungen D oder schlechter bei ihren Sicherheitsbemühungen. Im Detail zeigt sich, dass 21 Prozent mit der Note „F“ bewertet wurden, während weitere 27 Prozent lediglich ein „D“ erreichten. Auf der positiven Seite stehen 13 Prozent der Unternehmen, die die Bestnote „A“ erzielten, sowie 20 Prozent mit der Note „B“.
Bemerkenswert ist der Vergleich zwischen Technologie- und Finanzsektor: Während Tech-Unternehmen mit 40 Prozent in den Top-Bewertungen (A oder B) noch vergleichsweise gut abschneiden, erreichen Finanzinstitute nur 35 Prozent in diesen Kategorien. Dies überrascht besonders, da gerade von Finanzinstituten aufgrund ihrer sensiblen Kundendaten höchste Sicherheitsstandards zu erwarten wären.
Bei der Untersuchung von knapp 300 europäischen Unternehmen kristallisierte sich die SSL-Konfiguration als größte Schwachstelle heraus. Die Analysten identifizierten in diesem Bereich über 50.000 Probleme. Parallel dazu wurden mehr als 56.000 kompromittierte Unternehmens-Zugangsdaten entdeckt.