Startup aus Heidelberg

Deutsche Bank klinkt sich bei Aleph Alpha ein

Deutsche Bank
Bildquelle: BalkansCat/Shutterstock.com

Das Heidelberger KI-Startup Aleph Alpha gewinnt Deutschlands größtes Geldhaus als strategischen Investor – Wagniskapitalgeber steigen aus.

Der Deal wurde durch den Ausstieg zweier prominenter Wagniskapitalgeber möglich. Die bisherigen Investoren 468 Capital und Lakestar verkaufen ihre kompletten Anteile, die sich auf über zehn Prozent des Unternehmens beliefen. Die Deutsche Bank übernimmt dabei etwa zwei Prozent der Unternehmensanteile. Gleichzeitig nutzen bestehende Investoren die Gelegenheit, ihre Positionen auszubauen. Earlybird erhöht seinen Anteil auf etwa 16 Prozent und wird damit zum größten Anteilseigner. Die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören, baut ihre Position auf 14 Prozent aus. LEA Partners behält seine Position als drittgrößter Anteilseigner, während auch Bosch und SAP weiterhin zu den Eigentümern zählen.

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Die genauen Konditionen des Deals bleiben unter Verschluss, doch wurde Aleph Alpha bei der letzten Finanzierungsrunde im November 2023 mit etwa 446 Millionen Euro bewertet. „Wir freuen uns, mit unser Beteiligung Aleph Alpha dabei zu unterstützen, ihre KI-Lösungen erfolgreich weiterzuentwickeln. Der Fokus von Aleph Alpha auf souveräne und nachvollziehbare KI-Lösungen bietet für die hochregulierte Finanzbranche vielfältige Perspektiven, das große Potenzial der Künstlichen Intelligenz verantwortungsvoll und sicher nutzen zu können”, sagt Bernd Leukert, Vorstandsmitglied und Chief Technology, Data and Innovation Officer der Deutschen Bank

Komplexe Unternehmensstruktur

Eine Besonderheit von Aleph Alpha ist seine zweigeteilte Struktur. Neben dem wagniskapitalfinanzierten Unternehmen existiert die Forschungseinheit IPAI Aleph Alpha Research, die von der Dieter-Schwarz-Stiftung mit 300 Millionen Euro über zehn Jahre gefördert wird. Diese Konstruktion macht die Bewertung komplex – bei Einberechnung der Forschungszuwendungen wird das Unternehmen mit bis zu drei Milliarden Dollar bewertet.

Fokus auf B2B-Lösungen

Firmengründer Jonas Andrulis hat das Geschäftsmodell strategisch neu ausgerichtet. Statt sich im Wettbewerb mit US-Giganten wie OpenAI oder Anthropic im Bereich genereller KI-Modelle zu messen, konzentriert sich Aleph Alpha nun auf die Entwicklung von KI-Betriebssystemen und spezifischen Lösungen für Unternehmen und Behörden. Ein Beispiel ist ein KI-System zur Überprüfung von Wohngeldanträgen. In einem Joint Venture mit PwC entwickelt das Unternehmen zudem Lösungen, mit denen Finanzinstitute die Kompatibilität ihrer Verträge mit neuen Regulierungsvorschriften prüfen können.

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Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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