Angeblich Schaden von 10 Mio. Dollar

ByteDance entlässt Praktikanten wegen KI-Sabotage

Bytedance
Bildquelle: Robert Way/Shutterstock.com

Der TikTok-Eigentümer ByteDance gab in einer Erklärung bekannt, dass ein Praktikant im August wegen “böswilliger” Manipulation in ein Modelltrainingsprojekt entlassen wurde. Angeblich soll er einen Schaden in Millionenhöhe verursacht haben.

In den sozialen Medien Chinas kursierten in den vergangenen Tagen Berichte über einen ByteDance-Praktikanten, der angeblich aus Unzufriedenheit über die Ressourcenzuteilung den Modelltrainingsprozess eines wichtigen KI-Projekts sabotiert haben soll.

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Virale Verbreitung von Gerüchten über Millionenschäden

Die Gerüchte gingen in den einschlägigen Tech-Foren und auf Plattformen wie Weibo viral. Der Praktikant habe durch die Manipulation des Codes das Training eines KI-Modells unter Verwendung von mehr als 8.000 H100-GPUs gestört. Der angebliche Schaden soll sich auf mehrere zehn Millionen Dollar belaufen.

Die Geschichte gewann zusätzlich an Fahrt, als am 18. Oktober auf einer anonymen GitHub-Seite mit dem Namen “JusticeFighter110” eine Audioaufnahme auftauchte. In dieser schien der vermeintliche Praktikant, angeblich ein Student der renommierten Beihang-Universität und Masterstudent an der Peking-Universität, zu gestehen, “bösartigen Code” in das ByteDance-Projekt hochgeladen zu haben. Die Authentizität dieser Aufnahme wurde jedoch umgehend in Frage gestellt, als am selben Tag ein separates GitHub-Repository erschien, das die Aufnahme als Fälschung bezeichnete.

ByteDance dementiert Ausmaß des Vorfalls

Inmitten der sich überschlagenden Gerüchte und Spekulationen sah sich ByteDance am Samstag zu einer offiziellen Stellungnahme genötigt. In dieser räumte das Unternehmen ein, dass tatsächlich ein Vorfall mit einem Praktikanten stattgefunden habe, wies jedoch die kursierenden Berichte über das Ausmaß der Sabotage und die daraus resultierenden Verluste entschieden zurück.

Das Unternehmen bestätigte, dass ein Praktikant bereits im August entlassen wurde, nachdem er “böswillig” in ein Modelltrainingsprojekt eingegriffen hatte. Der nicht namentlich genannte Praktikant war Teil des Teams für Kommerzialisierungstechnologie, das für die Entwicklung der Werbetechnologie zuständig ist. ByteDance teilte mit, dass das Fehlverhalten des Praktikanten an Branchenverbände und die betreffende Universität zur weiteren Bearbeitung gemeldet wurde.

In der auf der unternehmenseigenen Nachrichtenplattform Toutiao veröffentlichten Erklärung betonte ByteDance, dass der Vorfall weder die offiziellen kommerziellen Projekte des Unternehmens noch den Online-Betrieb oder die Entwicklung großer KI-Sprachmodelle beeinträchtigt habe.

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Was hat ByteDance mit KI zu tun?

Der TikTok-Eigentümer investiert derzeit erhebliche Summen in generative KI (GenAI), um im Wettbewerb mit OpenAIs ChatGPT zu bestehen. Das firmeneigene Modell namens Doubao hat sich mit 47 Millionen monatlich aktiven Nutzern (MAU) im September zur meistgenutzten GenAI-App in China entwickelt. Der größte inländische Konkurrent, Baidus Ernie Bot (kürzlich in Wenxiaoyan umbenannt), verzeichnete 12 Millionen MAU.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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