ChatGPT, Bard und Co.

Kann man den Investmenttipps der KI-Tools trauen?

KI, Investment

Immer weiter integriert sich Künstliche Intelligenz in unseren Alltag. So ist es nicht verwunderlich, dass Menschen nun auch KI-Tools zu Investment Empfehlungen auffordern und diesen teilweise sogar nachgehen.

Fragt man beispielsweise den bekanntesten Textgenerator ChatGPT danach, in welche Unternehmen man investieren sollte, werden an erster Stelle Wachstumsunternehmen und Blue-Chip-Unternehmen empfohlen. Doch sind solche Unternehmensbeteiligungen tatsächlich langfristig profitabel? Inwiefern sagen Chatbots wie ChatGPT überhaupt die Wahrheit? Und sind dessen Investmenttipps wirklich lukrativ?

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Die Vor- und Nachteile der KI-Investmentempfehlungen

Sich bezüglich Geldanlagen von Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT beraten zu lassen, kann durchaus nützlich sein. Solche Tools basieren nämlich auf umfangreichen Datenanalysen sowie historischen Trends. Was in der Vergangenheit war, kann die KI auf jeden Fall sagen. Doch was bringt es Investoren für die Zukunft? Allgemein können historische Trends darauf schließen lassen, was in Zukunft sein wird. So arbeiten auch ChatGPT und Co. Doch was in der Zukunft sein wird, ist und bleibt grundsätzlich ungewiss. Es kann immer anders kommen als vorhergesagt. Viele verschiedene Faktoren nehmen Einfluss und ein einzelnes Ereignis kann die Umstände ganz schnell auf den Kopf stellen. Das hat uns die Coronapandemie vor einigen Jahren schon einmal ganz gut zeigen können.

Die Empfehlungen der KI-Tools sollten niemals als alleinige Grundlage für Anlageentscheidungen verwendet werden. Künstliche Intelligenz kann zwar komplexe Muster erkennen und Vorhersagen treffen, aber es fehlt ihr an menschlicher Intuition und dem Verständnis für unvorhersehbare Marktbedingungen. Aus diesen Gründen ist eine weitergehende Recherche dringend empfohlen. KI-Empfehlungen sollten als eine Informationsquelle von vielen betrachtet werden. Um fundierte Anlageentscheidungen zu treffen, müssen sehr viele Quellen angesehen und ausgewertet werden. Zudem kann eine professionelle Beratung hilfreich sein.

So profitabel sind die Anlageempfehlungen der KI

Die Rentabilität der von KI gegebenen Anlageempfehlungen kann variieren. Zwar gibt es durchaus Hinweise darauf, dass KI-Modelle, die große Mengen an Daten analysieren, potenziell profitable Anlagechancen identifizieren können. Jedoch können sie keine garantierten Renditen versprechen. Zum Beispiel könnte ChatGPT wachstumsstarke Unternehmen und Blue-Chip-Unternehmen empfehlen, die historisch gesehen häufig gute Renditen erzielt haben. Vor allem die älteren und kostenfreien Versionen von ChatGPT beziehen sich bei Anlageempfehlungen jedoch gar nicht erst auf konkrete Unternehmen. Wenn man den Chatbot nach Investitionsempfehlungen fragt, gibt er als Antwort in der Regel nur bestimmte Unternehmensgruppen an, wie beispielsweise Blue-Chip-Unternehmen.

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Welche Aktien wirklich langfristig profitabel sind

Wachstumsstarke Blue-Chip-Unternehmen, wie es beispielsweise Microsoft und Johnson & Johnson sind, bieten langanhaltenden Profit, denn es handelt sich dabei um etablierte Unternehmen mit einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz. Und solche bieten grundsätzlich Stabilität sowie langfristige Rentabilität.

In der Regel sind Unternehmen mit starkem und nachhaltigem Wachstumspotenzial zudem oft langfristig profitabel. Dazu zählen vor allem führende Technologieunternehmen, die kontinuierlich in Innovation investieren. Bekannte Beispiele sind hierfür Apple oder Amazon.

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass die grundlegenden Investmentempfehlungen von ChatGPT korrekt sind. Man kann den KI-Tools trauen, wenn es um eine Investition in bestimmte Unternehmensgruppen geht. Sie müssen aber auch im Kontext der aktuellen Marktbedingungen betrachtet und bewertet werden. 

Fazit: Sind Investments der KI nun vertrauenswürdig?

Einerseits sind KI-Tools in der Lage, große Datenmengen zu analysieren und auszuwerten. Auf dieser Basis erkennen sie Trends und Muster, die dem menschlichen Analysten entgehen könnten. Zudem präsentieren sie eine systematische und unemotionale Analyse, welche die Anlageempfehlungen hervorbringt. Andererseits fehlt es den KI-Tools natürlich an Menschlichkeit. Sie haben keinen Zugang zu Insiderwissen und können sowohl menschliche Intuition als auch Marktkenntnis nicht ersetzen. Das Wissen der Chatbots begrenzt sich auf historischen Daten, auf denen die Technologie basiert. Und diese können zukünftige Ereignisse nicht immer genau vorhersagen. Man kann ChatGPT und Co. also durchaus für Anlageempfehlungen verwenden, sollte seine Entscheidung jedoch in keinem Fall auf diese Empfehlung begrenzen. Es gilt, zusätzlich andere Quellen und ggf. eine professionelle Beratung heranzuziehen, um die bestmöglichen Anlageentscheidungen treffen zu können. 

Arkadi Belocerkov, Gründer und Geschäftsführer der Swiss Value Group AG

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