Im Zeitraum von Juli bis Oktober 2020 hat Haufe, eine Marke der Haufe Group, über 550 HR-Verantwortliche aus Unternehmen aller Größenklassen befragt, wie sie zu Zeiten von Corona den Onboarding-Prozess gestalten. Fazit: Der Bedarf für ein professionelles Onboarding ist erkannt, aber es scheitert oft an der digitalen Umsetzung.
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich das Arbeitsleben zu weiten Teilen ins Homeoffice verlagert, dennoch müssen neue Mitarbeiter*innen auch künftig fachlich und sozial integriert werden. Dies stellt Unternehmen vor besondere Herausforderungen, wie die 4. Onboarding Umfrage 2020 von Haufe enthüllt. So konnten 78% der Befragten während des ersten Lockdowns keine zusätzlichen, digitalen Onboarding-Maßnahmen ergreifen, was mitunter auf die rasche Ausbreitung der Pandemie, sowie die fehlende Flexibilität bei der Implementation neuer Prozesse und Strukturen zurückzuführen ist. Daraus resultierten bei rund 40% der Unternehmen eine erschwerte Einarbeitung, fehlender Austausch und mangelnde Vernetzungsmöglichkeiten mit den neuen Kolleg*innen.
Mehr Aufmerksamkeit und Budget für (digitales) Onboarding
Der Bedarf für ein professionelles Onboarding mit digitalen Elementen rückt jedoch zunehmend in den Fokus der Entscheider. So stellen 22% der befragten Unternehmen eigenes Budget für das Onboarding zur Verfügung. Dies stellt im Vergleich zu 2019 einen Anstieg um zehn Prozent dar. 23% des Budgets fließen unter anderem in digitale Tools, Apps und Software für die Prozessunterstützung (Vergleich 2019: zwölf Prozent). Auch der Betreuung von Onboardees wird ein höherer Stellenwert zugemessen. In 64% der Unternehmen wird neuen Kolleg*innen ein Mentor zur Seite gestellt. Bei weiteren 64% gibt es Vernetzungsmaßnamen, wie beispielsweise einen Welcome-Day, oder umfangreiche Willkommens-pakete (57%). Hauptverantwortlicher Treiber für das Onboarding ist in 76% der Unternehmen auch weiterhin HR, rund 14% der Befragten gaben jedoch noch immer an, keinen Ansprechpartner für dieses Thema zu haben.
Weiteres Verbesserungspotenzial
Trotz dieser Maßnahmen sehen auch weiterhin 77% der Personal-verantwortlichen hohes Verbesserungspotenzial. 30% der Unternehmen berichten von Fällen, bei denen neu eingestellte Mitarbeiter*innen noch vor dem ersten Arbeitstag wieder abgesprungen sind. Möglicherweise aufgrund unausgereifter Prozesse für das Pre-Boarding oder fehlender digitaler Tools, wie z.B. Onboarding-Apps, die den Kontakt in der sensiblen Phase zwischen Vertragsunterschrift und Arbeitsbeginn intensivieren. Dieses Optimierungspotenzial sehen auch die Befragten, von denen 83% glauben, dass die Anfangsfluktuation durch die weitere Professionalisierung und Digitalisierung des Onboardings gemindert werden könnte.
Ausbaubedarf bei Feedbackkultur
Verbesserungspotenziale gibt es nicht zuletzt auch bei der Feedbackkultur. Bei 20% der befragten Unternehmen gibt es noch keine strukturierten Feedbackgespräche zum Onboarding. Lediglich 55% der Unternehmen nutzen das Feedback neuer Mitarbeiter*innen, um den eigenen Onboarding-Prozess zu optimieren. Um neue Mitarbeiter langfristig zu binden und als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, wird dies auch künftig eine wichtige Rolle spielen.
Die vollständige Studie sollte hier zum Download stehen.
www.haufe-lexware.com