Transformative Kompetenzen zahlen sich aus

Future Skills to go!

Kompetenzen, Fähigkeiten, Skills

Alle reden über die neuen Chancen, die sich jetzt auftun und über Wege, sich aus dem Griff globaler Krisen zu befreien. Die Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Automatisierung schaffen viele Freiräume, um die Zukunft der Arbeitswelt proaktiv zu gestalten. Wenn wir unser Business-Wissen nutzen und die richtigen Skills dafür haben.

Mit unserer vierteiligen Serie „Zeit für eine positive Zukunft – Mit Future Skills beruflich weiterkommen“ zeigen wir, worauf es ankommt. Dazu haben wir für Sie die Listung der vier Kompetenzbereiche beziehungsweise der 21 Future Skills von Stifterverband und McKinsey unter die Lupe genommen und für den „echten“ Berufsalltag runtergebrochen. So können Sie sich schnell und übersichtlich darüber informieren, welche Kompetenzen bzw. Skills wichtig werden und was genau dahintersteckt. Übersichtlich und auf den Punkt können Sie anschließend mit unserem Future Skills-Fahrplan gezielt die Skills aufbauen, die für Sie in Ihrem Job, in Ihrem Unternehmen und in Ihrer Branche wichtig werden.

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Die transformativen Kompetenzen im Überblick:

  • Urteilsfähigkeit
  • Innovationskompetenz
  • Missionsorientierung
  • Veränderungskompetenz
  • Dialog- und Konfliktfähigkeit

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, kurz Stifterverband, und die Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey haben insgesamt 21 Schlüsselkompetenzen identifiziert – die sogenannten Future Skills!

Starten wir mit den transformativen Kompetenzen – Fähigkeiten, um unsere Zukunft und die auf uns zukommenden Veränderungen zu gestalten. Das klingt zunächst nach einer großen Aufgabe, aber die Skills, die Sie dafür brauchen, besitzen Sie alle schon mehr oder weniger stark ausgeprägt. Denn viele dieser Fähigkeiten sind keine Fachkompetenzen, sondern vor allem Soft Skills und das entsprechende Mindset: Ihr Veränderungswille und Ihre Initiative, mit Mut voranzuschreiten. Machen Sie gleich einmal den Abgleich, wie es um Ihre transformativen Kompetenzen steht!

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Bild 1: Die vier Kategorein der transformativen Kompetenzen.
Bild 1: Die vier Kategorein der transformativen Kompetenzen.

Urteilsfähigkeit: Mit der richtigen Entscheidung zum Erfolg!

Der Stifterverband und McKinsey definieren Urteilsfähigkeit als „Reflexion von gesellschaftlichen Herausforderungen (ökologische, soziale, demokratische Ziele, UN Sustainable Development Goals, nachhaltige bzw. Kreislaufwirtschaft, Energy Literacy); Bewerten wissenschaftlicher Erkenntnisse und medialer Berichterstattung.“

Urteilsfähigkeit – was bedeutet das im Joballtag? In der oben genannten Definiton erscheint dieser Skill sehr komplex, doch: Keine Angst! Heruntergebrochen auf die Praxis bedeutet Urteilsfähigkeit lediglich, dass wir in der Lage sind, vorliegende Informationen vor dem Hintergrund einer aktuellen Situation zu bewerten und entsprechend zu handeln – und das tun wir alle permanent.

Eine weitere gute Nachricht: Urteilsfähigkeit können Sie trainieren. Mit zunehmender Übung und wachsender Digital Literacy werden Sie merken, dass Sie immer sicherer in Ihrem Urteil werden.

Die fünf Bausteine der Urteilsfähigkeit helfen Ihnen dabei:

  1. Präzise Analyse: Was sind die möglichen Gründe für aktuelle Herausforderungen und welche Konsequenzen hat eine Entscheidung? Bei komplexen Themen hilft es, die Situation zunächst möglichst genau zu erfassen, bevor Sie sich ein Urteil bilden.
  2. Perspektivwechsel: Verschiedene Blickwinkel einzunehmen, hilft Ihnen, sich einen möglichst umfassenden Blick auf eine Situation verschaffen zu können und so eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bilden.
  3. Expertise bündeln: Gerade in komplexen Situationen hilft es, die Fachkenntnisse von anderen Expert:innen in Ihr Urteil miteinzubeziehen.
  4. Kosten-Nutzen-Abwägung: Gerade bei Change-Prozessen ist es wichtig, mögliche Chancen und Risiken eines Wandels genau zu durchdenken.
  5. Fehlerkultur: Stellt sich ein Urteil im Nachhinein doch einmal als falsch heraus, unterstützt Sie eine gute Fehlerkultur dabei, die Fehlentscheidung einzugestehen und zügig zu korrigieren. Urteilsfähigkeit ist also vor allem eine Denksportaufgabe: Zunächst versuchen Sie, so viele Informationen wie möglich zu einer Situation zu bekommen, um dann eine wohldurchdachte Entscheidung zu treffen. Dies erfordert jedoch auch ein wenig Mut – niemand kann uns garantieren, dass wir das richtige Urteil fällen. Aber mit jeder Entscheidung gestalten wir aktiv die Zukunft –

Tipp

Gewöhnen Sie sich an das unangenehme Gefühl, dass Sie Entscheidungen treffen müssen, ohne alles zu wissen. Verantwortungsvoll mit den zum Zeitpunkt der Entscheidung vorliegenden Informationen umzugehen und gegebenenfalls agil nachzusteuern, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, ist besser und bringt Sie weiter als nicht zu entscheiden. Wer früher entscheidet, scheitert möglicherweise früher – und lernt schneller als andere.

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Innovationskompetenz: Die Zukunft neu gestalten!

Der Stifterverband und McKinsey definieren Innovationskompetenz als „Generieren von Innovationen (Produkten, Dienstleistungen, Prozessen, Aktivitäten) im beruflichen oder privaten Kontext, um zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen beizutragen und damit auch Unabhängigkeit sicherzustellen (etwa bei Cyberangriffen oder Änderungen an bestimmten Lieferketten usw.), Hinterfragen des Status quo und Umsetzen neuer Ideen.“

Innovationskompetenz – was bedeutet das im Joballtag? Innovationen sind der Erfolgsfaktor für Unternehmen. Mit neuen Produkten, Geschäftsmodellen oder Organisationsformen reagieren Mitarbeiter:innen und Unternehmen auf aktuelle Entwicklungen und setzen neue Trends – nur so können sie nachhaltig erfolgreich sein. Aber keine Angst: Sie müssen weder Edison, Einstein noch Marie Curie sein, um Innovationskompetenz zu besitzen. Denn Innovationen bedeuten vor allem eines: Arbeit, die sich auszahlt. Folgende Schritte gehören zu jedem guten Innovationsmanagement:

  1. Ideenfindung: Hier ist die Zeit für das große Kreativ-Feuerwerk: Mit genügend Freiraum und Zeit dürfen Sie hier die verrücktesten Ideen entwickeln. Ob diese wirklich gut sind, spielt erst einmal keine Rolle. In diesem Schritt geht es um den Flow, nicht um die mögliche Umsetzung.
  2. Ideenbewertung: Wie zündend ist die Idee wirklich? Trifft sie die Bedürfnisse der Zielgruppe? Gibt es bereits ähnliche Produkte, so dass die eigene Idee keine echte Neuheit mehr ist? Bevor Sie weitere Zeit in Ihre Idee investieren, hinterfragen Sie sie kritisch.
  3. Wirtschaftlichkeitsanalyse: In diesem Punkt kommen die harten Zahlen ins Spiel: Wie hoch wären die Produktionskosten der Idee, wie groß ist der potenzielle Markt und welchen Preis wäre die Zielgruppe wahrscheinlich bereit zu zahlen? Erst wenn die Antworten auf diese Fragen möglichst positiv ausfallen, lohnt es sich, an die Umsetzung der Idee zu denken.
  4. (Technische) Entwicklung: Erste Prototypen werden gefertigt, um das Produkt auf Herz und Nieren testen zu können.
  5. Produkt- & Markttest: Jetzt wird es spannend: Wie reagiert die Zielgruppe auf die Produktneuheit? Ihr Feedback entscheidet, ob es zur Markteinführung kommt, ob nachgebessert oder die Idee doch noch verworfen wird.
  6. Markteinführung: Es ist soweit – aus einer Idee wurde eine Innovation, die hoffentlich entscheidend zum zukünftigen Erfolg des Unternehmers beiträgt!

Innovationskompetenz beruht also hauptsächlich auf den beiden Skills Kreativität und analytischem Denken sowie einem systematischen, unternehmerischen Prozess, der dafür sorgt, dass aus einem Geistesblitz unsere Zukunft wird.

Tipp

Denken Sie in Ihrem Fachbereich darüber nach, was verbessert werden könnte. Und wenn Sie mal nicht weiterkommen, gehen Sie mit spannenden Kolleg:innen Kaffee trinken. Fast immer bringt eine neue Perspektive auch eine neue Idee!

Missionsorientierung: Auf den Erfolg fokussiert

Der Stifterverband und McKinsey definieren Missionsorientierung als „Entwicklung einer Mission; Schaffung eines Missionsnarrativs; Fähigkeit, Menschen zu inspirieren, zu überzeugen und zu bewegen.“

Missionsorientierung – was bedeutet das im Joballtag? Die Definition von Stifterverband und McKinsey klingt eher nach den Fähigkeiten eines Mentalisten als nach einer Business-Kompetenz? Weit gefehlt. Denn eine Mission mit einer überzeugenden Erzählung schafft es, alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören – und sorgt so insbesondere in Change-Prozessen oder in Innovationsprojekten für den Erfolg. Und auch wenn es ungewöhnlich klingen mag: Tatsächlich ist jede:r in der Lage, Kolleg:innen mit auf eine Mission zu nehmen.

Info: Missionsorientierung spielt in den Unternehmen noch eine untergeordnete Rolle: Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung innovieren 16 Prozent der befragten Unternehmen derzeit nach dem „Prinzip Zufall“ – ihnen mangelt es an einer klaren Ausrichtung und Mission. Insgesamt verfügt nur ein Viertel der Unternehmen über die nötige Fokussierung, um ihre Wettbewerbsposition langfristig zu sichern.

Mission completed – die vier Bausteine der Missionsorientierung

Laut Fraunhofer Institut ISI (Institut für System- und Innovationsforschung) besteht die Missionsorientierung aus vier Hauptbestandteilen – so können Sie sie für Ihren Erfolg nutzen:

  1. Positive Aktivierung: Um eine Mission zum Erfolg zu führen, ist es hilfreich, alle relevanten Stakeholder einzubinden und für die Missionsziele zu mobilisieren.
  2. Strategieprozesse zur Zielformulierung: Die klare Formulierung der Missionsziele (quantifiziert, überprüfbar und mit festgelegtem Zeithorizont) ist eines der wichtigsten Elemente von missionsorientierter Innovation. Sowohl der Prozess als auch das Ergebnis der Zielformulierung schlagen sich direkt im Erfolg der Mission nieder.
  3. Koordiniertes Missionsmanagement: Da oft viele Menschen mit unterschiedlichsten Aufgaben Mitglieder einer Mission sind, ist eine effektive Koordination besonders wichtig, um das Ziel zu erreichen und keine Ressourcen zu verschwenden.
  4. Flexibilität, Reflexion und experimentelles Lernen: Aufgrund der hohen Komplexität von Missionen ist es hilfreich, im Missionsmanagement auch Zeit und Raum für Reflexion und Lernen einzuplanen. So können Fehlentwicklungen schnell korrigiert und das weitere Vorgehen angepasst werden.

Missionsorientierung ist also eine Kombination aus sehr gutem Projektmanagement, in dem etwa Ziele und das Vorgehen klar definiert und umgesetzt werden, und der Fähigkeit, andere Menschen für das gemeinsame Ziel begeistern zu können.

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