Den Marktforschern von Trendfocus zufolge legt der SSD-Markt im ersten Quartal um sieben Prozent zu. Mehr als 45 Millionen SSDs konnten verkauft werden, mit insgesamt mehr als 19 EByte. In beiden Kategorien führt Samsung das Segment klar an. Noch zeigt die Entwicklungskurve nach oben. Ein kommender Preisverfall gilt aber als sicher.
Während im Festplattenmarkt die ausgelieferten Stückzahlen mehr oder weniger kontinuierlich sinken, ist das bei SSDs ganz anders. Obwohl alle Welt auf die SSD-Preise zeigt und verwundert den Kopf über die »sparwilligen« Storage-User schüttelt, die manches Performance-Ziel wesentlich preiswerter mit Festplatten erreichen könnten.
SSDs Q1/2018: Samsung dominiert den Markt
SSD-Markt Q1/2018: Stückzahlen und Kapazität (Grafik: Trendfocus)Laut den Marktbeobachtern von Trendfocus stiegen die Auslieferungszahlen bei SSDs im Zeitraum 4. Quartal 17 bis 1. Quartal 18 um sieben Prozent. Exakt 45,556 Millionen Stück verließen die Produktionsstätten und sorgten für 19,014 EByte mehr Speicherplatz bei den Käufern. Insgesamt wurden im NAND-Speichermarkt über die Jahre hinweg allerdings erst 51 EByte Kapazität verkauft. Zum Vergleich der HDD-Markt im 1. Quartal 2018: 94 Millionen Einheiten mit über 204 EByte.
Alle anderen Daten von Trendfocus bezüglich Schnittstellen, Einsatzgebiete und Produktionsweisen zeigen, dass die End-Anwender ihre alten Medien ersetzen (ca. 4 Millionen Einheiten mit SATA-Schnittstelle) und die Business-Kunden in ihrer »Zuneigung« noch zwischen PCIe (1,8 Millionen Einheiten mit 3,2 EByte Kapazität) und SAS (0,8 Millionen Einheiten mit 1,8 EByte Kapazität) schwanken.
Mit fast einem Drittel verkaufter SSDs verbucht Samsung (32,2%) die Marktführerschaft klar für sich. Auf Rang 2 rangiert Western Digital (15,4%), gefolgt von Micron (9,7%), Toshiba (9,4%) und Intel (8,9%). Bei der ausgelieferten Kapazität steht Samsung mit 35,8 Prozent sogar noch etwas besser da. Dahinter gibt es leichte Verschiebungen: Micron verbucht 13,3 Prozent vor Intel (12,3%) WD (11,8%), Toshiba (11%).
Der Preisverfall kommt – ganz sicher
Die Preise sollen laut einem Report aus dem 2. Quartal 2018 von DRAMeXchange um zehn und mehr Prozent sinken. Schuld ist die Überproduktion, die der Markt nicht mehr aufnehmen kann. Eine alternative Erklärung könnte allerdings auch sein, dass sich die Hersteller um Marktanteile streiten und deshalb in den Preisclinch gehen. Ob sich der Trend zum Preisverfall auch im dritten Quartal zeigen, wird von den Umsatzerwartungen bei Enterprise-SSD und Smartphones bestimmt.
Da inzwischen fast 68 Prozent der Produktion im 3D-Verfahren erfolgt, schlägt eine produktionstechnische Optimierung ins Kontor. Derzeit wird die Speicherkapazität der Chips noch mit 32 und 48 Lagen erzielt. Doch viele Werke von Intel, Samsung, Micron, Toshiba, SK Hynix und anderen haben die Fertigung inzwischen auf 64 und 72 Lagen hochgefahren. Von ersten Versuchen mit 96 Lagen und 4 Bit pro Zelle ist ebenfalls zu hören. Damit wächst der Preisdruck auf Speichermedien mit geringeren Kapazitäten.
Nicht unwichtig in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung in China. Hier soll im nächsten Jahr eine hochvolumige Produktion von Chips mit 32 Lagen erfolgen. Damit dürfte China als Abnehmer von preiswerten Chips ausfallen. Wie schnell die chinesische Fertigung auf das internationale technische Niveau hochgefahren wird ist nicht ganz absehbar. Bis 2025 soll die technologische Führerschaft laut politischer Führung jedoch erreicht sein.
- Trendfocus
- Schneller auf Daten warten: Die NVMe-Strategie
- SSD: 2018 bringt den Durchbruch für NVMe
- Datacenter: Hohes Einsparpotenzial durch 3D bei DRAM & Flash
- Technische Grundlagen: Einführung in NVMe
- UNH bietet Interoperabilitäts-Tests für NVMe-oF und NVMe-oE
- So eignet sich Flash über PCIe
- Doc Storage: Was ist NVMe?
- Doc Storage: Was sind NVDIMMs?
- Doc Storage: Was ist Persistent-Memory?