Storage 2024: Trends & Technologien

Storage 2024: Trends & Technologien

Western Digital: Data Center, Automotive und Filmindustrie

Western Digital sieht für das Jahr 2024 drei Trendhemen:

1. Datacenter-Storage – Nachhaltige Speicherlösungen für mehr Energieeffizienz

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»Europa steht 2024 vor der zentralen Herausforderung, Umwelteinflüsse zu minimieren und die vereinbarten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen«, sagt Uwe Kemmer, Director EMEA Field Engineering bei Western Digital. »Das gilt vor allem für Industrien, die große Mengen an Daten benötigen und produzieren. Hier sind Unternehmen und Organisationen ebenso gefordert wie Rechenzentrumsbetreiber.

Uwe Kemmer, Western Digital
Uwe Kemmer, Western Digital

Bereits heute beanspruchen Rechenzentren mit 1 bis 1,5 Prozent des globalen Stromverbrauchs erhebliche Energiemengen – nicht nur für den Betrieb, sondern vor allem für die Kühlung. Der steigende Bedarf an Speicherplatz, vorangetrieben durch technologische Innovationen wie künstliche Intelligenz (KI) und Machine-Learning (ML), verstärkt diese Herausforderung. Welche Rolle diese Fortschritte spielen zeigt sich an dem explosionsartigen Wachstum des KI-Server-Marktes, der bis 2027 voraussichtlich ein Volumen von 150 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Damit einher geht ein prognostizierter globaler Energieverbrauch von 85 bis 134 Terawattstunden jährlich.

Unternehmen fokussieren sich verstärkt auf Lösungen, die eine Steigerung der Energieeffizienz und Abfallvermeidung unterstützen. Nachhaltige Hardware, insbesondere hochkapazitive HDDs, kann Unternehmen helfen, Rechenzentren umweltfreundlicher zu gestalten. Eine wegweisende Entwicklung in diesem Bereich sind SMR-HDDs. Die neue Generation von Festplatten bietet eine bis zu 15 Prozent höhere Dichte im Vergleich zu aktuellen Laufwerken mit der höchsten Kapazität und herkömmlicher magnetischer Aufzeichnungstechnologie (CMR).

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Ein Beispiel ist unsere 28 TB Ultrastar DC HC680 SMR HDD. Die HDD besteht zu 40 Prozent aus recycelten Materialien und arbeitet pro TByte zehn Prozent energieeffizienter. Höhere Kapazitäten bieten Rechenzentren einen weiteren Vorteil: Mit weniger stromsparenden Festplatten lässt sich die gleiche Datenmenge speichern. Dies reduziert Strom- sowie Kühlbedarf und senkt die Kosten.«

2. Automotive – Besseres Nutzererlebnis mit schnellem Flash-Storage

Christoph Mutz, Western Digital
Christoph Mutz, Western Digital

»Das Jahr 2024 steht für Automobilhersteller im Zeichen eines nahtlosen Kundenerlebnisses«, erwartet Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager bei WD. »Führende Hersteller erweitern bereits die Infotainment-Systeme ihrer neuesten Modelle, um Smartphones über die Bildschirme in den Fahrzeugen besser zu integrieren. Die Einhaltung der geltenden Sicherheitsstandards hat dabei höchste Priorität.

Mit höher auflösenden Displays und neuen Funktionen für ein besseres Nutzererlebnis nimmt zugleich die Komplexität der Infotainment-Systeme zu – und damit der Bedarf an Rechenleistung und Hochgeschwindigkeitsspeichern. Es ist anzunehmen, dass die Speichersysteme in den Fahrzeugen in ähnlicher Weise wachsen und sich entwickeln werden, wie wir es bereits bei Smartphones und PCs beobachten konnten.

In diesem Kontext gewinnen Universal-Flash-Storage (UFS) und Embedded-MultiMediaCard (eMMC) an Bedeutung. Flash-Storage bietet hohe Datenraten von bis zu 800 MByte/s für eMMC und bis zu 1.450 MByte/s pro Datenübertragungskanal für UFS3.1. Verglichen mit bisherigen Speicherlösungen werden diese den datenintensiven Anforderungen moderner Infotainment-Systeme besser gerecht.

In Zukunft wird eine klare Trennung zwischen Unterhaltungs- und anwendungskritischen Daten wie Code- und Blackbox-Informationen notwendig sein, um einen sicheren Fahrzeugbetrieb zu gewährleisten. Die zunehmende Komplexität der Automobiltechnologien und der steigende Datenbedarf erfordern zuverlässige Speicherlösungen, die der intelligenten Fahrzeugsicherheit Vorrang einräumen. eMMC und UFS sind dafür prädestiniert und werden bei Automobilherstellern künftig stärker nachgefragt werden.

3. Film- und VoD-Branche – Zuverlässige Speicher für immersive und Spezial-Effekte

Ruben Dennenwaldt, Western Digital
Ruben Dennenwaldt, Western Digital

»Die Filmbranche, allem voran der (Subscription-)Video-on-Demand-Markt (SVoD/VoD), transformiert sich«, meint Ruben Dennenwaldt, Head of Product Marketing & Marketing Operations EU/CIS bei WD. »Jüngsten Prognosen zu Folge wird 2024 erstmals die Anzahl der Haushalte in Westeuropa, die mindestens einen Abonnementdienst nutzen, die in Nordamerika übertreffen. Bis 2028 soll die Anzahl der europäischen Nutzer gar auf fast eine halbe Milliarde ansteigen.

Damit ist auch aus wirtschaftlicher Sicht ein starkes Wachstum im VoD- und SVOD-Bereich verbunden. Bis 2028 soll der Markt für SVoD und VoD um mehr als acht Prozent jährlich wachsen (compoung annual growth rate, CAGR) und ein Marktvolumen von etwa 40 Milliarden Euro erreichen. Ein weiterer Faktor sind die Pläne der populären SVoD-Anbieter in weitere Europäische Länder zu expandieren.

Die Entwicklung macht sich bereits heute in den produzierten Inhalten bemerkbar. So machten letztes Jahr europäische Filme einen erheblichen Anteil8 auf Streaming-Plattformen in den einzelnen Regionen aus. In Zukunft ist davon auszugehen, dass Europa als Ursprung für VoD-Inhalte noch weiter an Bedeutung zunehmen wird, um so Neukunden zu gewinnen. Dementsprechend ist mit erheblichen Auswirkungen auf die Investitionen für Serien und Filme zu rechnen.

Gleichzeitig steigt der Bedarf an hochwertigen visuellen Inhalten. Streaming-Plattformen tragen dieser Anforderung Rechnung, indem sie ihre Richtlinien für die Content-Produktion überarbeiten und beispielsweise die Verwendung hochwertiger Kameras mit sehr guter Auflösung und schnellen Bildraten vorschreiben. Ab 2024 wird daher der Übergang von 4K zu 8K und darüber hinaus (12K) stärker spürbar werden.

Dies verspricht ein intensiveres Fernseh- und Kinoerlebnis, bringt aber auch mehr Speicherbedarf und damit höhere Anforderungen an Datenspeicherlösungen mit sich. Hinzukommen Spezialeffekte und immersive Visuals (VFX). Die erforderlichen Daten sind enorm. Visuelle Effekte, die über eine Aufnahme (Shot) gelegt werden, wie Weltraum- oder Sci-Fi-Szenen, erreichen bis zu 1 TByte oder mehr. Um dies in Relation zu setzen: Ein durchschnittlicher zweistündiger Film besteht aus 1.250 Einzelaufnahmen, Actionfilme oder Blockbuster aus mehr als 3.000 Einzelaufnahmen. Visuell anspruchsvolle Filme können somit bis zu 3 PByte Daten erzeugen.«

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Karl Fröhlich, speicherguide.de

Karl

Fröhlich

Chefredakteur

speicherguide.de

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