Solarwinds: Corona verändert Managed-Service-Angebote

Miet- und Managed-Services statt Investitionen in On-Premises-IT sind für viele Unternehmen eine adäquate Antwort auf die wirtschaftliche Unsicherheit. Doch wie kommen Managed-Service-Provider selbst durch die Krise? Nicht so schlecht, glaubt man einer aktuellen Umfrage von Solarwinds, zumindest wenn sie flexibel auf Corona reagieren: Sicherheits-Services für die Kunden mit Home-Office-Betrieb und neue Cloud-Angebote sind gefordert.

SolarWinds MSP befragte 500 Managed-Service-Provider (MSP) in Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland danach, wie sie die Auswirkungen durch Corona bewältigen und wie sie ihre Marktaussichten in den nächsten 12 Monaten einschätzen. Die Umfrage »Corona: Auswirkungen und Maßnahmen« kommt zu dem Schluss, dass MSPs Unternehmen bei der digitalen Transformation in Krisenzeiten sinnvoll unterstützen können.

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Die Mehrzahl (59 Prozent) der befragten MSPs haben staatliche Corona-Hilfen beantragt, Europa liegt mit 38 Prozent deutlich unter dem Schnitt. 74 Prozent von ihnen haben die Hilfe auch bereits erhalten. Über 80 Prozent der Befragten konnten ihren Personalbestand auf dem Vorkrisenniveau halten.

Flexible Dienste: Letztlich profitieren die Endkunden

Wichtig scheint dabei, die eigenen Angebote an die neuen Kundenanforderungen anzupassen. Um ihren Kunden durch die Krise zu helfen, haben etwa zwei Drittel der MSPs (66 Prozent) besondere Maßnahmen ergriffen. So hat die Mehrzahl der Umfrageteilnehmer jetzt eigene Sicherheits-Services für die Kunden mit Home-Office-Betrieb im Portfolio. 59 Prozent der Befragten mit Schwerpunkt Managed-Services haben ein umfangreicheres Security-Angebot als Anbieter mit anderen Geschäftsmodellen.

Kundenbindung ist dabei maßgeblicher denn je. Die MSPs Neukundenakquise wird bei rezessionsbedingten IT-Budget-Beschneidungen und Einsparmaßnahmen als größte Herausforderungen im nächsten Jahr gesehen. Daher pflegen die Anbieter Bestandskunden umso intensiver:

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  • 65 Prozent planen langfristig keine Preiserhöhungen für ihre Services.
  • 24 Prozent gewähren einen Zahlungsaufschub.
  • 23 Prozent bieten vorübergehende Rabatte an.
  • 19 Prozent haben den geleisteten Service-Umfang angepasst, wenn das Budget des betreffenden Kunden knapper wurde.
  • Nur 13 Prozent fassen Preiserhöhungen nach der Pandemie ins Auge.

Kreativ statt verbohrt: Notebooks zum Wochentarif

Patrick Jäger, MeinAdminPatrick Jäger, MeinAdminEin Beispiel ist der deutsche MSP meinAdmin. Dessen CEO Patrick Jäger kommentiert: »In der aktuellen Lage spielen MSPs für Unternehmen eine wichtige Rolle: Sie schützen deren Geschäftsbetrieb und sorgen für Business-Continuity. Uns war es wichtig, unsere Kunden optimal zu unterstützen und uns noch besser auf sie einzustellen. So haben wir etwa unsere Haltung aufgegeben, grundsätzlich keine Hardware zu verkaufen. Inzwischen können Kunden bei uns Notebooks zum Wochentarif leihen. Um Kunden die Krise zu erleichtern, lassen wir Zweijahresverträge zu den aktuellen Bedingungen ein Jahr länger laufen. Die Kunden können jetzt private Home-Office-Notebooks in den Service-Vertrag eingliedern und sie, sobald ihr Bürobetrieb wieder normal läuft, wieder herausnehmen. Durch Maßnahmen wie diese hoffen wir, den Grundstein für künftige solide Kundenbeziehungen zu legen.«

Mit Cloud- und Security-Angeboten aus der Krise

Hoffnung auf post-pandemischen Geschäftserfolg verbinden die MSPs insbesondere mit zwei Wachstumsfaktoren: Security und Cloud. 51 Prozent möchten den Bereich Security weiter ausbauen, 47 Prozent hoffen, künftig mehr Cloud-Services zu verkaufen. 42 Prozent der Befragten gehen von einem Geschäftszuwachs im Bereich Projektierung aus.

Zukünftig erwarten 39 Prozent mehr Abschlüsse von Managed-Services-Verträgen. Nahezu die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass gut 20 Prozent ihrer Kunden Home-Office-Arbeitsmodelle auch nach der Pandemie beibehalten werden. Neben dieser Konstanten stehen aber auch Veränderungen an: 40 Prozent der großen MSPs fassen als Möglichkeit zur Expansion Fusionen oder Geschäftsübernahmen ins Auge.

Für den Management-Software-Anbieter Solarwinds bieten sich im Bereich Security neben Basissicherheit in Form von Antivirus, Backup und Firewalls weitere Entwicklungspotenziale. Dazu gehören Spezialangebote wie Penetrationstests, Audits und Compliance-Management sowie Risikobeurteilung. Angesichts der vielfältigen, inzwischen sehr differenzierten Cyberbedrohungen durch Ransomware, Insiderangriffe oder Advanced Persistent Threats müssten MSPs einen weit gefassten, mehrschichtigen Ansatz verfolgen.

Systemrelevant: Risikominderung und Business-Continuity dank MSPs

Colin Knox, Solarwinds MSPColin Knox, Solarwinds MSP»Die überwiegende Mehrheit der befragten Betriebe konnte ihr Personal in der Krise halten. Das ist ein ermutigendes Signal, schließlich haben MSPs für andere Unternehmen in puncto digitale Transformation eine wichtige Unterstützungsfunktion«, fasst Colin Knox, Vice President Community bei Solarwinds MSP zusammen. »Die Tech-Branche und der MSP-Vertriebskanal haben viel Widerstandskraft und Potenzial. Corona hat den Wert, den MSPs für Unternehmen haben, noch einmal unterstrichen. MSPs stocken die Leistung unternehmensinterner IT-Teams auf. Die kümmern sich meist hauptsächlich um Risikominderung und Business-Continuity. Viele Betriebe wären ohne MSPs in einer schwierigen Lage gewesen und hätten nie so schnell auf Home-Office-Betrieb umstellen können. Das fachliche Know-how und Können von MSPs waren in diesen Krisenzeiten ganz entscheidend. Man kann sagen, MSPs sind systemrelevant.«

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