Mit zwei Storage-Appliances startet Agilestorage in der DACH-Region. Diese basieren auf dem eigenentwickelten WASP-Betriebssystem mit Storage-Hypervisor, Dynamic-Cache-Tiering und einer Hybrid-Storage-Pool-Architektur. Das Schweizer Startup will insbesondere durch das Preis-/Leistungsverhältnis und Effizienz punkten. Vor allem aber, nimmt man die Preisverschleierung ins Visier, denn der Mitbewerb erfülle oft genug nicht die eigentlichen Kundenanforderungen.
Scharfes Profil und klare Botschaften verspricht das junge Unternehmen AGILESTORAGE zum Marktstart in der DACH-Region. Mit einer Kombination aus Hardware und Speichermanagement-Software soll dieser gelingen. Neben dem Hauptsitz in Hünenberg unweit von Zürich hat das Unternehmen zudem eine Niederlassung im US-amerikanischen Freemont, und damit die internationalen Märkte mit im Visier.
Gründer und CEO von Agilestorage ist Christof Zihlmann und kein Unbekannter in der deutschsprachigen Branche. Mit seiner ersten Firmengründung Q5 trat er mit Primär-Storage, aber auch mit Lösungen im Bereich Backup, Disaster Recovery und Nearline-Storage an. Positionen bei CloudByte, Data Domain und HP finden sich ebenso in der Vita des Marketing- und Vertriebsspezialisten.
Agilestorage will aufräumen
Als solcher verpasste er seinem jüngsten Projekt unter anderem den Slogan »transform storage into a simple utility«, und erklärt wie er mit Agilestorage etablierte Anbieter herausfordern will: »Vielen Storage-Herstellern ist der Kundenfokus vollkommen abhandengekommen. Dies mache ich an drei Entwicklungen fest. Erstens werden den Kunden zunehmend oft Leistungen versprochen, die zwar theoretisch möglich sind, in der Praxis aber dann doch nur selten erreicht werden. Zweitens werden vielen Kunden oft Bedarfe suggeriert, die diese de facto nicht haben. Das Ergebnis sind Lösungen, die nicht zum Kunden passen. Drittens haben sich Strategien zur Preisverschleierung etabliert, die ich ablehne. Mit all diesen Punkten möchte ich durch Agilestorage aufräumen.«
Agilestorage selbst zählt zu seinen prägnantesten Bausteinen seiner Lösungen einen Storage-Hypervisor, das Betriebssystem WASP, Dynamic-Cache-Tiering sowie eine Hybrid-Storage-Pool-Architektur. Das Angebot soll vor allem Unternehmen adressieren, bei denen neben der Performance das Preis-/Leistungsverhältnis eine wichtige Rolle spiele. Also im Prinzip eigentlich alle…
Anwendungsgerechtes Storage-Management
Grundlage Agilestorage-Appliances ist das Betriebssystem WASP (Workload Agnostic Storage Platform) (Grafik: Agilestorage).Grundlage der Technologie und Appliances von Agilestorage ist dessen Betriebssystem WASP (Workload Agnostic Storage Platform). Laut Hersteller orientiert sich über die Plattform die Leistung der Systeme am realen Bedarf der Anwender und den von ihnen genutzten Applikationen bzw. Workloads.
Elementares Merkmal von WASP ist der eigens entwickelte Storage-Hypervisor. Dieser sorge dafür, dass für alle Anwendungsfälle die jeweils erforderliche Zahl Virtual Storage Machines (VSM) zu Verfügung stehen. Durch die VSMs entsteht ein sogenannter Hybrid Storage Pool (HSP). In ihm werden jedem Workload individuelle Attribute wie Speichergröße, Datendurchsatz und Zugriffsrechte zugewiesen.
Hybrid- und Flash-Appliances
Durch diesen Ansatz sollen sich die Agilestorage-Appliances für den Einsatz in Cloud- und Hybrid Cloud-Umgebungen eignen. Sie bieten Multi-Mandantenfähigkeit durch Containerisierung sowie konfigurierbare SLAs. Verfügbar in der DACH-Region sind zunächst die Agile Storage Modelle ASM-22H bzw. 22F sowie ASM-41H bzw. 42H.
Die ASM-22 umfasst zwei Höheneinheiten und verfügt wahlweise über ein oder zwei Controller. Dabei steht »H« steht für »hybrid« bzw. »F« für »Flash«. ASM-22H bietet eine Speicherkapazität von 4,7 PByte, schafft einen Datendurchsatz von 14,6 GByte/s und liefert laut Herstellerangabe 490.000 IOPS. Die üppiger ausgelegten ASM-41H bzw. ASM-42H skalieren auf fast 9 PByte und sollen einen Datendurchsatz von 21,9 GByte/s pro Rack erzielen können. Die größere Baureihe positioniert der Hersteller für Umgebungen mit großen Mengen an unstrukturierten Daten.
Für zusätzliche Performance soll das Dynamic Workload Agnostic Cache Tiering (DWACT) sorgen, ein automatisiertes Caching von Daten. Als zugrunde liegende Technologien wird eine Kombination von WIL (WASP Intent Log) und L2WISC (Level 2 WASP Intelligent Superseed Cache) angegeben.
Preisbeispiel ASM-22H
Als Preisbeispiel nennt uns Agilestorage für ein ASM-22H System mit 28 TByte Kapazität, Kosten von 0,24 Schweizer Franken pro GByte/Jahr. Das wären zirka 6.160 Euro pro Jahr. Darin enthalten wären eine Dual-Storage-Controller-Konfiguration, 128 GByte RAM, vier 10GbE-Anschlüsse (SFP+) sowie 21 1,2-TByte-HDDs (SAS 10k) und drei Enterprise-SAS-SSDs mit jeweils 960 GByte als Read/Write-Cache. Inklusive sind auch 60 Monate Basiswartung und Support.
Von den Kosten und er gebotenen Leistung wäre der 28-TByte-Speicher durchaus vertretbar, allerdings ist noch unklar, ob es sich dabei schon um die Gesamtkosten handelt. Auch die englischsprachige Webseite des Herstellers liefert keine Informationen zur Preisgestaltung und Vertriebskonzept.
Dafür werden erste Kunden in der Schweiz und Deutschland genannt: DMRZ (Deutsches Mittelstands Rechenzentrum) in Henef, ennit aus Kiel, das Institut für Anatomie der Universität Bern, das Alterszentrum St. Peter & Paul in Zürich und BlueNetwork Systems in Affoltern. Für die Zukunft ist auch ein Partnerprogramm geplant.
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