Inflation und Rezession hemmen die Nachfrage nach PCs, Smartphones und Konsumgütern. Laut IC Insights soll dies im 2. Halbjahr 2022 zu einem Rückgang der Verkäufe im DRAM-Markt um 40 Prozent führen. Die Marktforscher von Trendforce meldet für das dritte Quartal einen Rückgang von 30 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Quartal.
Laut den Analysten von IC Insights wird der Umsatz mit DRAM im zweiten Halbjahr 2022 im Vergleich zu den ersten sechs Monaten von 49 auf 29,3 Milliarden US-Dollar sinken. Das bedeutet einen Rückgang von 40 Prozent. Die Marktforscher von TrendForce meldet für das dritte Quartal einen Rückgang von 30 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Quartal. Gründe seien die allgemein mangelnde Nachfrage nach PCs, Smartphones und anderen Konsumgütern.
Das ist umso bemerkenswerter, da sich der DRAM-Markt in der zweiten Jahreshälfte oft robuster Umsätze erfreut, wenn Systemhersteller Bestellungen für den Speicher aufgeben, die in ihrer neuen Produktgeneration verwendet werden sollen, die sie für die Weihnachtszeit zum Jahresende auf den Markt bringen. Dieses Szenario hat sich in diesem Jahr nicht erfüllt.
Abschwächende wirtschaftliche Bedingungen und hohe Inflationsraten haben die weltweite Nachfrage insbesondere nach Unterhaltungselektronik verlangsamt. Infolgedessen ist die DRAM-Nachfrage geradezu abgestürzt. Auch die Bilanz für das gesamte Jahr 2022 ernüchternd. Es wird ein Rückgang um 18 Prozent prognostiziert.
DRAM-Verkäufe: Die drei Großen schwächeln
Dabei zeigte sich der DRAM-Markt in den ersten Monaten des Jahres noch robust, ehe Ende des zweiten Quartals 2022 die ersten Anzeichen einer signifikanten DRAM-Marktkorrektur auftauchte. Micron meldete zum Beispiel einen 11-prozentigen Anstieg der Verkäufe in seinem dritten Finanzquartal(, das Ende Mai endete). Ein drohender Markteinbruch war in seinen vierteljährlichen Verkaufsergebnissen nicht erkennbar, aber dann ließ das Unternehmen eine Bombe platzen, indem es eine Verkaufsprognose von minus 17 Prozent für das Folgequartal ankündigen musste. Der tatsächliche Umsatz von Micron sank dann sogar um 23 Prozent, und damit viel deutlicher als in der Prognose angegeben.
SK Hynix (minus 23 Prozent) und Samsung (minus 20 Prozent) kündigten ebenfalls starke Rückgänge bei ihren Speicherverkäufen im dritten Quartal an. Das vierte Quartal muss also düstere Zahlen mit sich bringen.
Die drei großen Speicherhersteller stellten in ihren Telefonkonferenzen zu den Umsätzen fest, dass nicht nur die Inflation die Konsumgüterausgaben in einer Zeit des Jahres, in der sich die Verkäufe normalerweise erhitzen, beeinträchtigt habe. Auch anhaltende Unterbrechungen der Lieferkette und volle Lagerbestände führten zu dem Einbruch.
Auch der Gesamtmarkt ist einer starken Volatilität ausgesetzt. Verzeichnete der DRAM-Markt einen Rückgang von 37 Prozent im Jahr 2019, verbuchte man einen Anstieg von 42 Prozent im Jahr 2021 und nun den prognostizierten Rückgang von 18 Prozent für das Gesamtjahr 2022.
Einbruch im dritten setzt sich im vierten Quartal fort
Die Marktforscher von Trendforce berichten, dass der Umsatz der gesamten DRAM-Branche im dritten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorquartal um 28,9 Prozent auf 18,19 Milliarden US-Dollar zurückgegangen ist. Dies sei der zweitgrößte Rückgang nach dem, den die Branche im Jahr 2008 erlebte, als die Weltwirtschaft von einer großen Finanzkrise erschüttert wurde.
Marktführer Samsung war am stärksten betroffen und verzeichnete bei einem Quartalsumsatz von 7,40 Milliarden US-Dollar Umsatz einen Q/Q-Rückgang von 33,5 Prozent. Der Umsatz von SK Hynix ging um 25,2 Prozent auf rund 5,24 Milliarden US-Dollar zurück, jener von Micron belief sich auf 4,81 Milliarden US-Dollar, was einem Minus von 23,3 Prozent entspricht.
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