Speicher für kleine und mittlere Unternehmen

Software-defined Storage: Kleine Netze, großer Fang

Speicher für kleine und mittlere Unternehmen
Bild: via Canva Pro

Kleine und mittlere Unternehmen haben dieselben Anforderungen an ihre IT wie Mittelstand und Großunternehmen. Ausfallsicherheit, Skalierbarkeit und Leistungsfähigkeit gehören sicher dazu. Das gilt dann gleichermaßen für den Speicher. Doch lassen sich solche Architekturen in kleinem Maßstab mit geringen Budgets und limitierten Mitarbeiter-Ressourcen auch sinnvoll einsetzen?

Scheu und Zweifel führen immer noch dazu, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) häufig zu bewährten Box-Lösungen greifen. Braucht es wirklich noch eine Software-Schicht über der heiklen Storage-Hardware »on top«? Oder lohnt sich ein eigenes SAN für Block-Storage statt einfacher NAS-Appliances? Zu komplex, zu aufwändig, und vor allem zu teuer, werden manche KMU abwinken. Warum die altgewohnten (Investitions-)Pfade und bewährten Strategien verlassen?

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Das vorrangige Ziel: Kurzfristige Einsparungen und langfristige Rentabilität kann man durchaus erreichen – und zwar mit Software-defined Storage. Software-definiert bedeutet auf unterschiedlichsten Ebenen Variabilität, Flexibilität und Investitionsschutz, sofern eine geeignete Plattform gewählt wird. Auf Speicher-Ebene bedeutet es zudem absolute Wahlfreiheit beim Aufbau und Betrieb des Speichers, was beides im Nachhinein geändert werden kann.

Eine SDS-Plattform ermöglicht individuelle, bedarfsgerechte und herstellerunabhängige Infrastrukturen. (Grafik: Datacore)
Eine SDS-Plattform ermöglicht individuelle, bedarfsgerechte und herstellerunabhängige Infrastrukturen. (Grafik: Datacore)

KMU-Anforderungen an den Speicher

Die Kernanforderungen an eine KMU-Speicherlösung sind zunächst recht einfach zu definieren: Auf die Daten muss zuverlässig und schnell zugegriffen werden können. Dies gilt für das kleine Ingenieur- oder Designbüro ebenso wie für den Einzelhändler, der sich vom Ladengeschäft zum Online-Shop entwickelt hat. Autohäuser, Filialgeschäfte, Handwerk und kleineres produzierendes Gewerbe, die Szenarien sind vielfältig. Auch Core-to-Edge-Szenarien und andersherum müssen abgedeckt werden.

Dadurch ergeben sich als grundsätzliche Anforderung an den Speicher, Hochverfügbarkeit und Performance. Technisch übersetzt bedeutet dies Redundanz von Komponenten mit automatischen Umschaltmechanismen und Maßnahmen zur Verbesserung des Speicher-Antwortverhaltens. De facto gilt dies für Unternehmen aller Größen.

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Der größte Unterschied im KMU-Segment zu größeren Lösungen: Einstiegspreis und Finanzierbarkeit sind entscheidend. In der Regel dürften dabei je nach Branche und Anwendungsumfeld Größenordnungen zwischen 10 TByte und 1 PByte an Primär-Daten anfallen. Entsprechend mindestens doppelt oder dreifach so viel durch die Datensicherung. Tendenz natürlich steigend. Diese müssen mit überschaubarer Anfangsinvestition, sofortigen Einsparungen durch erhöhte Produktivität und eine langfristige Rendite abgebildet werden.

Topologie und Funktion: Redundanz ist Pflicht

Grundsätzlich sind mindestens zwei IT-Instanzen notwendig, aber auch ausreichend. Diese werden möglichst auch räumlich, beispielsweise zwischen zwei Brandabschnitten, verteilt. Das gilt für Rechenzentren, aber auch bei einer KMU-Einstiegslösung.

Im Mittelpunkt steht die Sicherung des Geschäftsbetriebes. Dafür wird Automation und transparente Hochverfügbarkeit, mit Auto-Failover, benötigt. Sollten eine oder alle Speicherkomponenten einer Instanz ausfallen, wird mit einem Failover auf die zweite Instanz zugegriffen. Dieser automatische Prozess sollte vollkommen transparent für die Anwendungen und Nutzer sein. Gleiches gilt für die automatische Wiederherstellung des Ursprungszustands, nachdem der Fehler behoben ist. Für kleine Unternehmen ohne ausgebildeten Systemadministrator ist dies auch ein Sicherheitskriterium.

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Konvergiert oder Hyper-konvergiert

Ist eine solche Instanz mit einem Hypervisor und einer SDS-Lösung ausgestattet, spricht man von einer hyperkonvergierten Konfiguration. Hier liegt der Fokus auf Dichte, die Anwendungen und der Speicher sind auf dergleichen Hardware zu Hause und es handelt sich um günstige Standard-Server-Komponenten. Geht der Fokus eher auf separate Skalierung von Rechen- und Speicherkapazität, werden unterschiedliche oder keine Hypervisoren genutzt, bietet sich ein Server-SAN an, welches auch keine speziellen Storage Systeme benötigt. Dabei sind die Festplatten bzw. SSDs ebenfalls in die Server eingebaut. Die Anwendungen hingegen laufen auf separaten Servern. Dies sind die beiden primären Varianten für den Einsatz in KMU.

Bei weiterem Wachstum ist auch die Anbindung externer Speicher oder eine hybride Konfiguration, in der beide Betriebsmodelle parallel arbeiten, möglich. Dies ist zum Beispiel sinnvoll, wenn einzelne Applikationen aus einem hyperkonvergierten Verbund herausgelöst werden sollen.

Verbessern der Speichergeschwindigkeit

Da mangelnde Performance einen effizienten Geschäftsbetrieb gefährdet, ist es wichtig, hier das Optimum an Speichergeschwindigkeit zu ermöglichen. Technologien, die eine SDS-Lösung für Performance-Gewinne nutzen kann, sind beispielsweise DRAM als Schreib-/Lese-Cache, parallele I/O-Verarbeitung, Fibre-Channel (FC) als Verbindungsoption und dynamisches Auto-Tiering, das Daten anhand der Häufigkeit ihrer Nutzung immer auf dem dazu passenden Speichermedium platziert.

Skalierbarkeit und Zukunftstauglichkeit

Vorteil einer SDS-Lösung ist die ultimative Flexibilität. Mit SDS sind KMU über Jahre hinweg unabhängig, und dazu in der Lage, auf jegliche neue Anforderung zu reagieren. Dies betrifft die SDS-Plattform selbst ebenso wie die freie Wahl der Hersteller und Technologien. Unter dem Schirm der SDS-Lösung können Änderungen, Modernisierungen oder Erweiterungen im laufenden Betrieb durchgeführt werden.

Verschiedene Anbieter bieten Lösungen, die speziell für KMU zugeschnitten sind. Sie bieten auf Basis jahrzehntelanger Erfahrung im Enterprise die Grundfunktionen einer SDS-Enterprise-Lösungen mit adäquater Preisstruktur für kleine und mittlere Unternehmen. Gelingt der Einstieg, ist ein Umstieg auf Lösungen mit höherer Kapazität und Funktionsumfang jederzeit möglich. Getätigte Investitionen werden dabei meist angerechnet.

Auswahlkriterien – was SDS im KMU-Umfeld mitbringen muss:
  • Läuft auf beliebiger x86-Standard-Hardware und mit/auf gängigen Hypervisoren
  • Automatisches Failover und Failback bereits mit zwei HW-Instanzen
  • Leistungsverbesserung mit Caching und Auto-Tiering
  • Zentrales Speichermanagement mit automatisierten Prozessen
  • Kompatibel mit beliebiger Storage-Hardware und Protokollen (FC, iSCSI, NVMe, SAS, SATA)
  • Skalierbar in Kapazität und Funktionsumfang
  • Lokaler Support durch Hersteller und Systemhaus

Weiterführende Links:

Michael Baumann, speicherguide.de

Michael

Baumann

Redaktion

speicherguide.de

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