Das Jahr 2017 begann gerade – und den meisten IT- und Business-Verantwortlichen ist klar: Unternehmen müssen keine eigenen Kompetenzen mehr beim Cloud-Servicemodell entwickeln – sie müssen die Cloud einfach beherrschen, sagt Matthias Zacher, Senior Consultant bei IDC. »Cloud First« laute das Gebot der Stunde.
Bis 2020 werden die weltweiten Ausgaben für Cloud-Services, Hard- und Software zu deren Unterstützung sowie Implementierung und Management der Cloud-Dienste auf über 500 Milliarden US-Dollar wachsen. »Cloud First« ist die Strategie der Stunde, ist sich Matthias Zacher, Senior Consultant bei IDC, sicher. Unternehmen, die in Non-Cloud-Infrastrukturen oder -Software investieren, werden zu einer schnell schrumpfenden Minderheit.
Von Engelbert Hörmannsdorfer
Matthias Zacher, Senior Consultant, IDCDas Jahr 2017 hat gerade begonnen – und den meisten IT- und Business-Verantwortlichen ist klar: Unternehmen müssen keine eigenen Kompetenzen mehr beim Cloud-Servicemodell entwickeln, sie müssen die Cloud einfach beherrschen.
»Die wachsende Zahl an Business-Initiativen im Bereich der digitalen Transformation (DX) liegt heute im Verantwortungsbereich des CEOs«, argumentiert Matthias Zacher, Senior Consultant bei IDC. Damit einher gehe ein signifikantes Wachstum der IT-Ausgaben für die Dritte Plattform, die diese DX-Initiativen unterstützt. Zacher: »Und um es ganz klar zu sagen: Wirklich keine der anderen Technologien der Dritten Plattform – also Big Data/Analytics, Mobile, Social, IoT, Cognitive-Computing und so fort – wäre in Scale-Up-Implementierungen ohne die Cloud als Basis möglich. Das gilt ebenso für große DX-Initiativen.«
Deshalb steigen Ausgaben für die Cloud um das Dreifache
Matthias Zacher, IDC (auf dem »IDC Hybrid Cloud Summit 2016«): »Den Bedarf für eine hybride Cloud sehen IT-Entscheider in den Bereichen Analytics und Storage.«Das bedeutet, dass über die kommenden Jahre hinweg Unternehmen, die DX-Initiativen verfolgen, die Nutzung von Cloud-Diensten massiv verstärken müssen. Und die Zahl der Unternehmen, die eine digitale Transformation durchlaufen, wächst. Bis 2020 werden nach Einschätzung von Zacher die weltweiten Ausgaben für Cloud-Services, Hard- und Software zu deren Unterstützung sowie Implementierung und Management der Cloud-Dienste auf über 500 Milliarden US-Dollar wachsen. Das entspreche einer Steigerung um das Dreifache im Vergleich zu heute. Der größte Teil der Hardware – und noch mehr der Software, die dann von den Anbietern hergestellt und vertrieben wird – werde »Cloud First« sein. Unternehmen, die in Non-Cloud-Infrastrukturen oder -Software investieren, werden zu einer schnell schrumpfenden Minderheit.
»Der schnelle Umstieg auf Cloud-Dienste, von einer quasi-jungen IT-Infrastruktur hin zur bevorzugten Grundlage für die Unternehmens-IT und das digital transformierte Business, hat für IT- und Business-Entscheider wichtige Auswirkungen«, betont der IDC-Analyst. »Das Mantra für ihre bevorzugten Hard- und Software-Lieferanten sowie ihre Dienstleister ist zunehmend ‚Cloud First’. Deren beste Angebote werden für die Cloud entwickelt sein. Unternehmen, die das Beste wollen, landen damit automatisch in der Cloud.« Auch werde jedes Unternehmen selbst zu einem Cloud-Dienstleister für innovative Service-Angebote auf dem eigenen Marktplatz werden. Die Cloud-Fähigkeit sei also kein reines IT-Thema, sondern werde zum zentralen Aspekt des täglichen Geschäfts.
IT-Umgebungen mit hybriden Clouds und Multi-Cloud werden die Regel sein
Verteilte IT-Umgebungen mit hybriden Clouds und Multi-Cloud werden nach Meinung von Zacher die Regel sein: »Bis 2018 werden die Hälfte aller IT-Assets, die ein Unternehmen nutzt, extern betrieben werden in Form von Colocation, Hosting und Cloud-Rechenzentren. 40 Prozent des operativen Betriebs der Unternehmens-IT wird in den Händen der Mitarbeiter von externen SaaS-Anbietern und Managed-Service-Providern liegen.«
Innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre sollen die meisten großen Firmen mehr Daten in der Cloud haben als im eigenen Rechenzentrum. Diese »Daten-Gravitation« werde die Migration der Legacy-Systeme und -Daten in die Cloud beschleunigen. Dieser Wandel erzwingt Veränderungen in der Art und Weise, wie Daten hinsichtlich Performance, Sicherheit und Privatsphäre verwaltet werden. Zudem sinke die Bedeutung der herkömmlichen Unternehmensrechenzentren in Hinblick auf unterstützte Anwendungen, benötigtes Personal für die Aufrechterhaltung des Betriebs und Energieverbrauch.
Handlungsempfehlungen von IDC-Consultant Matthias Zacher für Unternehmen auf dem Weg zur Cloud
► Machen Sie »Cloud First« zum Grundsatz Ihrer Unternehmens-IT. Warten Sie nicht, bis Ihre Zulieferer die Cloud im Griff haben. Die unternehmerischen DX-Prioritäten Ihrer Organisation erfordern, dass Sie die Cloud zeitnah beherrschen müssen. Auch wenn Ihre Zulieferer noch nicht so weit sind.
► Meistern Sie die Integration und das Management hybrider Clouds und von Multi-Cloud-Umgebungen. Dies wird eine grundlegende Anforderung werden, sowohl im Rahmen der IT als auch aus geschäftlicher Sicht.
► Verbessern Sie die Skills der IT im Bereich Anbieter- und Vertragsmanagement hinsichtlich des Service-Delivery-Managements. Wenn Zulieferer und Dienstleister die Technologie verwalten, ist das wichtig.
Video-Interview mit IDC-Consultant Matthias Zacher auf dem 2016er IDC Hybrid Cloud Summit in München (Bild: speicherguide.de)Rund um die Wolke dreht sich alles am 9. Februar 2017 in Frankfurt, und zwar auf dem IDC Hybrid Cloud Summit 2017. Mit Matthias Zacher sprachen wir auch in einem Video-Interview auf dem 2016er IDC Hybrid Cloud Summit in München. Zacher empfahl bereits damals die Hybrid-Cloud: »Sie ist ein interessanter Ansatz, der hilft, Probleme zu lösen. Vor allem, was Flexibilität und Agilität anbelangt, kann man mit der Hybrid-Cloud viel abfangen.«
- IDC
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