Wie weit plant man mittlerweile IT/Storage-Strukturen voraus? Früher war nach drei Jahren alles abgeschrieben, heute geht’s eher in Richtung fünf Jahre. Geht sich das aus oder veralten die Systeme nicht schneller?
Antwort Doc Storage:
Die Planung und Prognose der Speicherkapazität ist eine entscheidende Aufgabe für die DV eines jeden Unternehmens, welches mit großen Datenmengen arbeitet. Dabei geht es darum abzuschätzen, wie viel Speicherplatz in Zukunft benötigt wird, basierend auf der aktuellen Nutzung, Wachstumsrate und den Geschäftszielen.
1. Speichersituation feststellen
Der erste Schritt besteht darin, die aktuelle Speichersituation zu verstehen und zu durchschauen, einschließlich der vorhandenen Menge an Speicherplatz, deren Verwendung und deren Verbrauch. Alle Probleme oder Engpässe sollten identifiziert werden, welche die Speicherleistung, Verfügbarkeit oder Skalierbarkeit beeinträchtigen. Hierzu lassen sich verschiedene Werkzeuge und Methoden verwenden, um diese Informationen zu sammeln und zu analysieren, zum Beispiel SRM-Software (Storage Ressource Management), Speicheranalysen oder manuelle Audits.
2. Speicheranforderungen definieren
Im nächsten Schritt sollten die Speicherziele und -anforderungen basierend auf den Geschäftszielen und -erwartungen definiert werden. Dabei gilt es, Faktoren wie Datentypen, Aufbewahrungsrichtlinien, Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategien, Sicherheits- und Compliance-Standards sowie Service-Level-Agreements (SLAs) zu berücksichtigen. Außerdem sind Speicherziele und -anforderungen am Budget und den verfügbaren Ressourcen auszurichten und diese entsprechend ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit zu priorisieren.
3. Speicherbedarf ermitteln
Der dritte Schritt besteht darin, den zukünftigen Speicherbedarf auf der Grundlage historischer Daten, Wachstumstrends und Prognosen so exakt wie möglich vorherzusagen. Hierzu sollten IT-Manager eine Kombination aus quantitativen und qualitativen Methoden verwenden um abzuschätzen, wie viel Speicherplatz in den nächsten Monaten oder Jahren benötigt wird und wie sich diese Werte auf die Systemleistung, -verfügbarkeit und -skalierbarkeit auswirken. Zur Ausführung dieser Aufgaben lassen sich Werkzeuge wie Speicherkapazitätsplanungsrechner, Tabellenkalkulationen oder Simulationsmodelle verwenden.
4. Speicheroptionen bewerten
Der vierte Schritt besteht darin, alle Speicheroptionen und deren Alternativen auf der Grundlage der aktuellen und zukünftigen Speicheranforderungen und -ziele zu bewerten. Die Vor- und Nachteile verschiedener Speichertechnologien, -architekturen und -anbieter sollten verglichen und diese anhand interner Kriterien und Einschränkungen abgewogen werden. Auch die Auswirkungen der Speicherauswahl auf alle anderen DV-Systeme und -Prozesse wie Netzwerke, Rechenleistung oder Anwendungen sind zu berücksichtigen.
5. Speicherplan umsetzen und überwachen
Der fünfte und letzte Schritt besteht darin, den Speicherplan basierend auf der ausgewählten Speicherlösung und -strategie umzusetzen und zu überwachen. IT-Manager sollten sich an Best-Practices und Richtlinien für die Bereitstellung, Konfiguration und Verwaltung der Speicherinfrastruktur orientieren und sicherstellen, dass die Systeme und deren Funktionen den Erwartungen und Anforderungen entsprechen. Die Speicherleistung, -auslastung und -effizienz muss ständig überwacht und gemessen und dem Plan nach Bedarf angepasst werden, um auf etwaige Änderungen oder auftretende Probleme reagieren zu können.
Im nächsten Beitrag schauen wir uns an, wie sich IT-Manager unabhängiger von der Hardware machen und ihren Storage flexibel an den Bedarf anpassen können.
Gruß
Doc Storage
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