Eric Yuan träumt von Revolution

Zoom-CEO: KI-Klone sollen für uns in Meetings gehen

Hologram

In einem Interview mit dem US-Technologiemagazin The Verge hat Zoom-CEO Eric Yuan kürzlich eine Vision für die Zukunft seiner Videokonferenz-Software skizziert. Yuan strebt an, dass wir in einigen Jahren gar nicht mehr selbst an Meetings teilnehmen müssen.

Stattdessen sollen KI-Systeme intelligente “digitale Zwillinge” von uns erstellen können – fotorealistische Avatare, die in den Meetings auftreten und sogar Entscheidungen für uns treffen

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Das klingt nach einer Science-Fiction-Vision, doch der Zoom-Gründer wirkte im Gespräch mit The Verge fasziniert von dieser Idee. Yuan, der Zoom 2011 nach Jahren bei Cisco gründete, räumte zwar ein, dass Herausforderungen wie sinkende Nutzerzahlen und starke Konkurrenz durch Microsoft Teams und Google Meet zu meistern sind. Doch er stellte auch eine weitsichtige Strategie vor, wie Zoom zu einer zentralen KI-gestützten Arbeitsumgebung für Produktivität und Kollaboration werden könnte.

Dabei sollen nicht nur Funktionen für E-Mail, Dokumentenerstellung und Chat integriert werden. Yuans größte Vision sind KI-Zwillinge als virtuelle Mitarbeiter. Diese fotorealistischen Avatare sollen uns bei Bedarf in Meetings vertreten, mitdiskutieren und sogar gewisse Entscheidungen für uns treffen können. Wir selbst hätten durch diese KI-Automation mehr Freizeit für Familie und Hobbys.

Yuan zeigte sich zuversichtlich, dass Fortschritte bei großen Sprachmodellen, 3D-Rendering und anderen Technologien wie AR/VR und Kryptografie die nötigen Grundlagen für eine überzeugende digitale Zwillingsbildung schaffen werden. Er räumte zwar ein, dass gewisse Tätigkeiten wie persönliche Treffen nicht durch KI ersetzt werden können. Doch besonders bei Büroaufgaben sieht der Zoom-Chef enormes Potenzial für weitreichende Automatisierung durch die KI-Assistenten. Was die digitalen Zwillinge angeht, könnte es allerdings noch eine ganze Weile dauern, bis dies Realität ist.

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Ich denke, dass wir in ein paar Jahren so weit sein werden, aber wir stehen erst am Anfang. Der Grund dafür ist, dass es zwei Probleme gibt. Das erste Problem ist, dass das LLMs selbst erst am Anfang stehen. Es gibt eine Menge potenzieller Möglichkeiten, aber es ist noch nicht so weit. Zum anderen müssen wir dafür sorgen, dass es eine maßgeschneiderte Version gibt. Im Grunde genommen muss jeder Mensch seine eigene Version des LLM haben, die auf allen Daten und dem gesamten Kontext um ihn herum basiert. Sie haben also Ihr LLM; ich habe mein LLM. Ich könnte mehrere Versionen des LLM haben. Manchmal weiß ich, dass ich nicht gut in Verhandlungen bin. Manchmal nehme ich nicht an einem Verkaufsgespräch mit Kunden teil. Ich kenne meine Schwäche, bevor ich eine digitale Version von mir verschicke. Ich kenne diese Schwäche. Ich kann die Parameter ein wenig ändern.

Zoom-CEO Eric Yuan im Interview mit TheVerge

Provokant skizzierte Yuan sogar eine Renaissance der 4-Tage-Woche, da durch die KI-Unterstützung weniger arbeiten müssten als heute. Obwohl viele der diskutierten Ideen derzeit noch fernab der Realität erscheinen, verdeutlicht das Gespräch Yuans überraschende Vision: Zoom soll sich von einer Videokonferenz-Software zu einer umfassenden Plattform für KI-gestützte Produktivität entwickeln – mit virtuellen Mitarbeitern, die digitale Zwillinge ihrer menschlichen Pendants sind.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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