Der User-Zustrom auf Nachrichtenportale, der über Links und andere Verweise in sozialen Medien wie Facebook und X, vormals Twitter, generiert wird, ist in den vergangenen zwei Jahren rapide eingebrochen.
Wie aus Daten von Similarweb und einer Analyse des US-Medienunternehmens Axios hervorgeht, sind derartige Referenzierungen auf Facebook seit September 2020 um 80 Prozent zurückgegangen. Bei X wird der Rückgang im selben Zeitraum mit 60 Prozent beziffert. Webseiten, deren Geschäftsmodell auf Klickraten basiert, sollten daher schnell umdenken, raten Experten.
“Viele vollkommen unvorbereitet”
“Der Traffic, der von Social-Media-Seiten generiert wird, geht zurück und kann nur noch zu einem weitaus geringeren Teil der Gesamtzahl der Seitenbesuche beitragen”, heißt es im Bericht von Axios. Die Ursachen hierfür seien unterschiedlich. So habe es etwas einen “Paradigmenwechsel” bei den Strategien der sozialen Netzwerke gegeben, die vermehrt auf neue Trends wie etwa Kurzvideos setzen und Postings, die Links zu Nachrichten beinhalten, nicht mehr so prominent in den News-Feeds der User ausspielen.
“Die Nachrichtentenbranche hat gewusst, dass dieser Tag kommen wird. Viele sind aber nach wie vor vollkommen unvorbereitet”, stellen die Experten fest. Das Wichtigste sei nun, sich ein neues Geschäftsmodell zuzulegen, das nicht mehr auf große Traffic-Zuwächse durch das Teilen von Meldungen auf Facebook und Co setzt. “Man sollte stattdessen wieder mehr Wert auf die Produktion von starken, eigenständigen Inhalten legen und sich nicht zu stark von Drittparteien abhängig machen”, so der Ratschlag.
KI, Werbemarkt sowie Jobabbau
Neben dem deutlichen Rückgang von Zugriffen, der über geteilte Links und Verweise in sozialen Medien generiert wird, haben Nachrichtenhäuser aber im Moment auch noch eine Reihe anderer Probleme und Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, wie Axios betont. Als Beispiel wird auf die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz verwiesen, die Jobs kosten und den Schutz geistigen Eigentums erschweren könnte. Aber auch ein schrumpfender Werbemarkt und der damit einhergehende Jobabbau in der Branche sei eine ernste Belastung.
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