Wacker Chemie will noch stärker vom großen Bedarf an Elektronikchips im Zuge des Digitalisierungsbooms profitieren. Am Standort Burghausen soll bis Anfang 2025 eine neue Fertigungslinie zur Reinigung von Polysilizium in Halbleiterqualität entstehen, wie der im MDax notierte Chemiekonzern am Montag in München mitteilte. Investiert werden sollen voraussichtlich mehr als 300 Millionen Euro, ein Teil davon kommt aus staatlichen Fördergeldern. Mehr als 100 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Polysilizium ist ein wichtiger Grundstoff für die Halbleiterindustrie, die aus dem Material Elektronikchips fertigt. Das Ätzen der Polysiliziumstücke ist ein wichtiger Produktionsschritt, um die für solche Anwendungen erforderliche Oberflächenreinheit zu gewährleisten. Das Projekt umfasst den Angaben zufolge auch Investitionen in Forschung und Innovation, um die Reinheit des Polysiliziums durch neue hochautomatisierte Verfahren weiter zu erhöhen und damit noch kleinere Strukturbreiten bei Halbleitern zu ermöglichen. Kleine Strukturen bedeuten auch leistungsfähigere Chips.
Laut Wacker Chemie enthält fast die Hälfte aller Computer-Mikrochips weltweit Polysilizium des Unternehmens.
dpa