Fast jedem zweiten EU-Bürger mangelt es an digitalen Grundkenntnissen. Nur 54 Prozent der Europäerinnen und Europäer zwischen 16 und 74 Jahren hätten zumindest grundlegende digitale Fähigkeiten, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der EU-Kommission.
Damit ist der Wert weit hinter dem EU-Ziel, bis 2030 eine Quote von 80 Prozent zu erreichen. Deutschland liegt mit knapp unter 50 Prozent noch unter dem EU-Durchschnitt.
Dabei wurden etwa Fähigkeiten wie das Lesen von Online-Nachrichtenseiten, die Suche nach Informationen im Netz oder die Überprüfung von Quellen berücksichtigt.
Der veröffentlichte Bericht untersucht den digitalen Fortschritt von Wirtschaft und Gesellschaft in der EU. Dabei nimmt er etwa den Breitband-Ausbau, die Online-Kompetenzen sowie die Möglichkeit digitaler Behördengänge unter die Lupe.
Über alle Bereiche hinweg nimmt die Bundesrepublik beim diesjährigen Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft den 13. Platz unter den 27 EU-Ländern ein. Beim Glasfaser-Ausbau liege Deutschland nach wie vor zurück. In diesem Bereich zähle sie zu den schwächsten Staaten in der EU, hieß es.
Auch die digitale Kluft zwischen ländlichen und städtischen Gebieten bestehe weiter. Bei der Netzabdeckung mit 5G steht das Land dem Bericht zufolge an vierter Stelle – 87 Prozent der besiedelten Gebiete sind mit dem Mobilfunkstandard der fünften Generation versorgt. Spitzenreiter in Sachen Digitalisierung ist Finnland, Rumänien bildet das Schlusslicht.
dpa