Im Rahmen der repräsentativen Studie „Ein Jahr Digitale Gesundheitsanwendungen in der Praxis: Erkenntnisse und Erfahrungen“ zeigt sich, dass es unter den befragten Ärzt:innen, Psychologischen Psychotherapeut:innen sowie Kinder- und Jugendpsychiater:innen ein breites Spektrum gibt: von „Early Adopters“, die Apps auf Rezept bereits regelmäßig verschreiben, bis hin zu Ärzt:innen, die mit digitaler Medizin noch nicht vertraut sind und sie grundsätzlich ablehnen.
Erfreuliches Ergebnis der Studie: Zwar hat eine Mehrheit der Befragten noch nie eine DiGA genutzt, doch geben mehr als 80 Prozent an, bereits von ihnen gehört zu haben, sie in nächster Zeit ausprobieren zu wollen oder sie bereits verschrieben zu haben. „Ich bin überzeugt, dass digitale Angebote, die Menschen spürbar unterstützen, die wissenschaftlich fundiert sind und bei denen Preis und Leistung stimmen, ihren Platz im Versorgungsalltag finden werden – vor allem, wenn sie Probleme adressieren, die einen hohen Leidensdruck mit sich bringen, für die aber im Praxisalltag wenig Raum ist“, sagt Dr. med. Nina Buschek, Chefredakteurin des Digital Ratgeber.
Wirksame Einsatzbereiche identifiziert
Aus ärztlicher Sicht können medizinische Apps vor allem zum Führen eines Tagebuchs nützlich sein – also zum Beispiel bei Allergien –, für die Ernährungs- und Sportberatung, zur Aufzeichnung von Vitalparametern, zum Beispiel Herzrhythmusstörungen oder Asthma, zur Verhaltenskontrolle, beispielsweise des Blutdrucks.
Christoph Dippe, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Gesundheit, erwartet, dass sich auf Seiten der Ärzteschaft die Bedenken legen werden, die Apps könnten ihnen Arbeit wegnehmen. Seine Prognose: „Am Ende des Tages werden einige DiGAs als gute Lösungen übrigbleiben, aber sie lösen auch nicht alle Probleme. Es sind eben hybride Werkzeuge, sie funktionieren im Zusammenspiel mit den Ärzten.“
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