Nur 27 Prozent der sogenannten Wissensarbeiter haben ein gesundes Verhältnis zu ihrem Job. Das zeigt eine weltweite Befragung von 15.000 dieser Beschäftigten durch den Computer-Konzern HP. Wissensarbeiter sind Arbeitnehmer, deren Hauptkapital Wissen ist. Beispiele hierfür sind IKT-Experten, Ärzte, Apotheker, Architekten, Ingenieure, Wissenschaftler und Journalisten.
Manchmal nur noch Verlierer
“Wenn wir ein ungesundes Verhältnis zur Arbeit haben, beeinträchtigt das unser Wohlbefinden. Das bedeutet, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber auf der Verliererseite stehen”, sagt Psychotherapeutin Lori Gottlieb, die die Studie betreut hat. Und HP-CEO Enrique Lores ergänzt: “Als Führungskräfte müssen wir die Wahl zwischen Produktivität und Wohlbefinden der Arbeitnehmer grundsätzlich ablehnen. Die erfolgreichsten Unternehmen bauen auf einer Kultur auf, die es den Mitarbeitern ermöglicht, Karriere zu machen und gleichzeitig auch außerhalb der Arbeit erfolgreich zu sein.”
Die Studie zeigt, dass eine ungesunde Beziehung zur Arbeit ihren Tribut fordert. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der unzufriedenen Arbeitnehmer haben demnach Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl und ihrer psychischen Gesundheit. Und 59 Prozent sind zu erschöpft, um persönlichen Leidenschaften nachzugehen, während 62 Prozent Schwierigkeiten haben, diese aufrechtzuerhalten.
Weckruf für alle Unternehmen
“Die Erwartungen an die Arbeit haben sich in den letzten paar Jahren stark verändert. Jetzt ist es an der Zeit, unsere Beziehungen zur Arbeit neu zu definieren und zu verbessern”, fordert Gottlieb. Wenn Mitarbeiter mit ihrem Verhältnis zur Arbeit unzufrieden sind, dächten 71 Prozent darüber nach, das Unternehmen zu verlassen. Wenn sie überhaupt nicht zufrieden sind, steige der Anteil auf 91 Prozent. Dies sei ein wichtiger Weckruf für alle.
“Ich habe viele Patienten, die darum kämpfen, alles am Laufen zu halten, und sich bis auf die Knochen abrackern, um ihre 60-Stunden-Woche, mehrere Kinder, einen Ehepartner, Sport am Wochenende und vieles mehr unter einen Hut zu bringen. Mitarbeiter wünschen sich Vertrauen und Respekt. Wenn wir einen einladenden und integrativen Arbeitsplatz schaffen, an dem die Ideen jedes Einzelnen zählen und jeder das Gefühl hat, geschätzt zu werden, kann sich die Lebensqualität erheblich verbessern”, mahnt Gottlieb.
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