US-Bürger wollen Strafen für Corona-Fake-News

Social-Media-Riesen geraten stark unter Druck, weil sie Fake News über die Corona-Pandemie auf ihren Plattformen verbreiten lassen. Laut einer Umfrage von Morning Consult ist ein Großteil der Öffentlichkeit der Meinung, dass soziale Medien den Weg zu einem normalen Leben nach der Pandemie behindern.

Fast zwei Drittel der US-Bürger sind für Strafen für die Betreiber, wenn sie die Verbreitung von Fehlinformationen ermöglichen.

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2.201 Amerikaner befragt

63 Prozent der Erwachsenen in den USA würden ein Bundesgesetz unterstützen, das Internetplattformen wegen Fake News über COVID-19-Impfstoffe und Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit belangen kann. Bei den Anhängern der Demokraten waren es 78 Prozent und bei denen der Republikaner 52 Prozent. Gut 20 Prozent der Erwachsenen – darunter zwölf Prozent der Demokraten und 32 Prozent der Republikaner – sprachen sich dagegen aus, Plattformen für die Verbreitung von Fake News inmitten von Krisen zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Umfrage unter 2.201 Erwachsenen in den USA wurde vom 23. bis 25. Juli durchgeführt, nur wenige Tage nachdem die Senatorin Amy Klobuchar einen Gesetzentwurf eingebracht hatte, der den Haftungsausschluss für Fake News auf Social-Media-Plattformen aufheben soll. Die Chancen, dass ein solches Gesetz verabschiedet wird, ist allerdings gering, weil es vonseiten der Republikaner an Unterstützung fehlt. US-Präsident Joe Biden, der Anfang dieses Monats gesagt hatte, Social-Media-Giganten würden „Menschen töten“, indem sie Falschmeldungen über das Impfen gegen Corona tolerierten, ruderte allerdings leicht zurück. Er habe die Unternehmen nur auffordern wollen, mehr gegen die Verbreitung von Fake News zu tun.

„Desinformations-Dutzend“

Auf die Frage, wer ihrer Meinung nach die größte Verantwortung für die Verbreitung falscher Infos über das Coronavirus auf Plattformen hat, zeigten 27 Prozent mit dem Finger auf Facebook, Twitter und Co, ein Anstieg um vier Prozentpunkte gegenüber einer Umfrage vom März 2020. 34 Prozent beschuldigten dagegen diejenigen, die Fake News gepostet hatten, genauso viele wie vor 16 Monaten. Fehlinformationen zu Impfstoffen stammen offensichtlich von einer kleinen Gruppe. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Center for Countering Digital Hate, dass Hassbotschaften im Netz bekämpft, zeigt: Zwölf Personen – das sogenannte „Desinformations-Dutzend“ – sind für 65 Prozent der Anti-Impf-Inhalte auf Social-Media-Plattformen verantwortlich, bei Facebook sogar für 73 Prozent.

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