Mit nahezu 500 Gigawattstunden (GWh) geladener Energie und 21 Millionen Ladevorgängen im ersten Halbjahr 2024 erreicht der deutsche Lademarkt ein beeindruckendes Wachstum.
Das entspricht 115.000 Ladevorgängen pro Tag und einer Energiemenge, die ausreicht, um rund 160.000 deutsche Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.
Der veröffentlichte große Lademarkt-Report 2024 von elvah bietet mit über einer halben Milliarde analysierter Datenpunkte erstmals umfassende Einblicke in den Markt für öffentliches Laden von Elektrofahrzeugen in Deutschland.
„Mit unserem Lademarkt-Report 2024 veröffentlichen wir erstmals umfassende Zahlen und Einblicke, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Unser Ziel ist es, mehr Transparenz zu schaffen und dem Markt zu helfen, die Dynamik und Entwicklungen besser zu verstehen – damit wir gemeinsam die Energiewende und die Zukunft der Elektromobilität vorantreiben können.“– Gowrynath Sivaganeshamoorthy, Mitgründer und CEO von elvah.
Ein Anbieter dominiert Deutschland
EnBW führt den deutschen Schnelllademarkt (DC) mit einem Marktanteil von 31 % an und belegt in allen 16 Bundesländern die Spitzenposition. Die Wettbewerber Aral Pulse, Ionity, EWEGo und Allego auf den Plätzen 2 bis 5 erreichen gemeinsam einen vergleichbaren Marktanteil. Große Ladestationsbetreiber sind oft an strategischen Standorten wie Einzelhandelszentren mit DC-Ladestationen sehr erfolgreich. Beim innerstädtischen, langsamen Laden (AC) hingegen bleibt der Markt stark fragmentiert, wobei regionale Stadtwerke und Energieversorger die Spitzenpositionen einnehmen.
Infrastrukturelle Herausforderungen
Ionity führt die Rangliste der effizientesten DC-Ladeinfrastruktur an, gefolgt von Aldi Süd und Fastned. Im AC-Segment liegen die Stadtwerke München und die Hamburger Energiewerke vorn. Mit knapp einem Prozent der Ladepunkte im AC-Markt wickeln sie fast vier Prozent aller Ladevorgänge ab.
Mit einer Ladeerfolgsquote von 89 Prozent hat die öffentliche Ladeinfrastruktur jedoch eine ausbaufähige Zuverlässigkeit. Dies bedeutet, dass mindestens jeder zehnte Ladevorgang an öffentlichen Ladepunkten scheitert. Nicht berücksichtigt sind dabei die Fälle, in denen die Ladesäulen nicht reagieren.
Regionale Unterschiede
Der Report bietet einen umfassenden Überblick über die Marktdynamik in den einzelnen Bundesländern und deckt signifikante regionale Unterschiede auf. Hamburg verzeichnet die meisten Ladevorgänge pro Einwohner:in (0,43), gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern. Schlusslichter sind Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Autobahnen als zentrale Ladepunkte
Autobahnstandorte spielen eine zentrale Rolle im deutschen Lademarkt. Die zehn wichtigsten Autobahnen – angeführt von der A3, A7 und A8 – haben im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 90 GWh geladen, was 19 Prozent der gesamten in Deutschland in diesem Zeitraum geladenen Energie entspricht. An diesen Standorten dominieren EnBW und Ionity das Marktgeschehen und prägen das Nutzererlebnis.
Einblicke in die Marktdynamik
Der Lademarkt-Report 2024 von elvah bietet wertvolle Einblicke, die zur Förderung eines gesunden Wettbewerbs und zur Verbesserung der Markttransparenz beitragen. Diese Erkenntnisse sollen Marktteilnehmern, sowie auch der Politik und Öffentlichkeit helfen, fundierte Entscheidungen für die Zukunft der Elektromobilität zu treffen.
(pd/elvah)