Update Mi, 17.11.2021, 12:17 Uhr
Nachdem beim Hackerangriff erbeutete Daten der Stadt Witten im Darknet veröffentlicht worden sind, ruft der Bürgermeister zu Wachsamkeit auf.
Wer einen Anruf oder eine E-Mail von unbekannter Seite erhalte, solle sich im Zweifel an die Behörden oder die Polizei wenden, sagte Bürgermeister Lars König (CDU) in einer Videobotschaft bei Twitter am Mittwoch. Die Verwaltung der Stadt im Ennepe-Ruhr-Kreis war vor knapp einem Monat Opfer einer großangelegten Cyberattacke geworden. Die IT-Systeme gingen komplett in die Knie und waren nicht nutzbar. Seither hatte die Stadt kontinuierlich überwacht, ob möglicherweise abgeflossene Daten veröffentlicht werden, und war dann am Dienstag fündig geworden.
«Wir sind seit gestern damit beschäftigt, diese Daten auszuwerten», sagte König. Da wo besonders sensible Daten betroffen sein könnten, bemühe man sich, die Menschen direkt zu kontaktieren. «Dies wird allerdings nicht in jedem Fall möglich sein, da das Datenvolumen zwar gemessen am gesamten Datenbestand der Stadt Witten sehr klein ist, nichtsdestotrotz aber aus einer Vielzahl von einzelnen Textdokumenten besteht.» Er hoffe, der möglicherweise entstehende Schaden durch die Veröffentlichung der Daten bleibe gering.
Am Dienstag hatte die Stadt über die im Darknet entdeckten Dokumente informiert. Ein Abfluss ganzer Datensätze aus den Datenbanken der Verwaltung, etwa Meldedatensätze, sei nicht erkennbar, hieß es. Es sei allerdings «völlig unklar», ob die kriminellen Hacker weitere Daten veröffentlichen werden.
dpa
Update Mi, 20.10.2021, 11:19 Uhr
Seit Tagen ist die Stadtverwaltung in Witten massiv von einem Hackerangriff betroffen und nicht arbeitsfähig. Nun funktionieren einige Ämter in Teilbereichen wieder. Und IT-Experten arbeiten an weiteren Fortschritten.
Die Stadtverwaltung von Witten ist nach einem massiven Hackerangriff in Teilbereichen wieder arbeitsfähig. Einige Ämter waren am Mittwoch laut Mitteilung der Ruhrgebietsstadt über wenige Telefonnummern wieder erreichbar. Für Termine in den Bürgerämtern galt aber weiter die Auskunft: «Sie können nicht stattfinden.»
Im Notbetrieb befindet sich das Jugendamt, so dass Kinderschutzmeldungen nicht nur über die Feuerwehr und Polizei erfolgen können, sondern auch wieder direkt beim Bezirkssozialdienst. Allgemeine Fragen zu den Themen Jugendhilfe, Schule, Kita und Offene Ganztagsschule könnten über wenige Telefonnummern wieder gestellt werden, hieß es. Auch für das Amt für Wohnen und Soziales sowie das Bestattungswesen waren Telefonnummern eingerichtet.
Alle in der laufenden Woche geplanten Hochzeiten, «die erste davon glücklicherweise ohnehin erst am Donnerstag», könnten stattfinden, teilte die Stadt mit. Einziger Wermutstropfen: Heiratsurkunden in Schmuckform würden erst später überreicht.
Wer seinen Sperrmüll pünktlich zum Termin rausgestellt hatte, nun aber feststellte, dass er nicht abgeholt wurde, konnte sich über eine Mobilnummer melden. Diese wie alle anderen funktionierenden Telefonnummern sind auf der Homepage der Stadt (www.witten.de) einzusehen.
Bei allen anderen Rufnummern der Verwaltung bekamen die Wittener weiter nur eine Bandansage zu der Störung zu hören.
Immerhin funktionierten weitere Dienstleistungen teilweise wieder. Das Kulturforum Witten könne seine Angebote mit einigen Einschränkungen wieder anbieten. So sei der Online-Ticketkauf für Veranstaltungen des Saalbaus wieder möglich. Hier sei eine Notfall-Hotline eingerichtet worden. Märkisches Museum, Bibliothek und Stadtarchiv seien normal nutzbar. Auch die Stadtmarketing Witten GmbH und die Volkshochschule (per Mail und Mobilnummer) waren wieder eingeschränkt erreichbar.
In der Nacht zum vergangenen Samstag war der Hackerangriff auf die Kommune festgestellt worden. Auch am Mittwoch arbeiteten IT-Fachleute des Landeskriminalamts und andere Experten daran, die Ursachen des Cyber-Angriffs zu analysieren und die Schäden zu reparieren, um alle Systeme bald wieder zum Laufen zu bringen.
dpa
Di, 19.10.2021, 9:13 Uhr
Die Stadtverwaltung von Witten ist nach einem Hackerangriff nicht mehr erreichbar. Am vergangenen Wochenende habe es einen Hackerangriff auf die technischen Systeme gegeben, teilte die Ruhrgebietsstadt auf ihrer Website mit.
«Durch den Angriff sind die städtischen Systeme der Stadt Witten massiv eingeschränkt. Als Folge ist unter anderem die Stadtverwaltung derzeit weder per Email noch telefonisch zu erreichen.»
Da die Stadtwerke nicht gehackt worden seien, gebe es allerdings keine Probleme mit Strom, Gas und Wasser. Feuerwehr und Rettungsdienste würden ebenfalls funktionieren. Die Kitas blieben geöffnet, ebenso fahre die Müllabfuhr.
«Nichts geht mehr raus oder rein», sagte Andreas Hasenberg, Leiter der städtischen IT und Datenverarbeitung, der «WAZ». Über 1000 PC-Arbeitsplätze seien betroffen, das gesamte Computersystem sei abgeschaltet.
Man arbeite mit Hochdruck daran, die Probleme zu beheben, teilte die Stadt mit. Das Landeskriminalamt und andere Experten seien hinzugezogen worden, um die Ursachen zu analysieren und das Problem möglichst schnell zu lösen. Bis dahin würden die Bürgerinnen und Bürger unter anderem über Facebook, Twitter und die lokalen Medien informiert. Polizei und Staatsanwaltschaft hätten Ermittlungen aufgenommen.
dpa