Umfrage

Smart City Index: Digitale Weiterbildung ist häufig noch Privatsache

Lernen, Lernreise, Weiterbildung

Viele deutsche Großstädte lassen Lehrerinnen und Lehrer, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung allein, wenn es darum geht, sich Wissen rund um die Digitalisierung anzueignen.

So gibt es nur in knapp der Hälfte der Großstädte (47 Prozent) für alle Schulen ein Budget zur Beratung und Weiterbildung von Lehrkräften rund um Digitalthemen. Und nur 57 Prozent haben für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung ein verbindliches Weiterbildungskonzept zur Vermittlung von Digitalkompetenzen. Das zeigt eine Sonderauswertung des Smart City Index 2023, dem Digital-Ranking der 81 deutschen Städte ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern des Digitalverbands Bitkom. „Smart City bedeutet nicht nur den Einsatz modernster Technologien, sondern auch die Vermittlung von Digitalkompetenz und digitale Teilhabe für alle“, sagt Michael Pfefferle, Smart-City-Experte des Bitkom. „Deshalb wurde für den fünften Smart City Index erstmals das Zukunftsthema Bildung mit in den Blick genommen und die Fortschritte der Städte in die Gesamtwertung integriert.“

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In anderen Bereichen von Bildung und Gesellschaft sind die Großstädte schon deutlich weiter. So verfügen 84 Prozent der Schulen über ein verbindliches und mit dem Schulträger abgestimmtes Medienentwicklungskonzept, in 93 Prozent der Großstädte gibt es einen Digitalisierungsbeauftragen, der für die IT-Administration an den Schulen sowie für deren Beratung und strategische Entwicklung zuständig ist. Und 9 von 10 Städten haben auch die Gruppe der Seniorinnen und Senioren in den Blick genommen, um die digitale Teilhabe zu verbessern: In 89 Prozent gibt es Digitalmentorinnen oder -mentoren oder eine Anlaufstelle insbesondere für ältere Menschen, aber auch für andere Personen mit geringer Digitalkompetenz.

Mehr als 12.700 Datenpunkte für 81 Städte

Für den Smart City Index wurden insgesamt 12.717 Datenpunkte erfasst, überprüft und qualifiziert. Analysiert und bewertet wurden alle 81 Städte mit einer Bevölkerung größer 100.000. Untersucht wurden die fünf Themenbereiche Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft und Bildung. Die fünf Bereiche fächern sich in 37 Indikatoren auf, die wiederum aus insgesamt 157 Parametern bestehen – von Online-Bürger-Services über Sharing-Angebote und Umweltsensorik bis zur Breitbandverfügbarkeit und Digital-Fortbildungen für Lehrkräfte und Verwaltungsangestellte. Bei der Datenerhebung wurden die Kommunen aktiv einbezogen. Die Städte konnten Daten zur Digitalisierung liefern, jeweils mit Quellen belegt. Davon machten 94 Prozent der Städte Gebrauch – ein Rekordwert in der Geschichte des Smart City Index. Die Daten wurden anschließend von einem Team aus Expertinnen und Experten der Bitkom Research validiert. Für jene 5 Städte, die ihrerseits keine Informationen geliefert hatten, wurden die nötigen Daten bei einschlägigen Stellen und zuverlässigen Quellen recherchiert. Der Smart City Index wird unterstützt von Visa, PwC und Uber. Das Ranking der 81 deutschen Großstädte mit den Ergebnissen in allen Teilbereichen ist als interaktive Online-Karte hier verfügbar.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Untersucht wurden alle deutschen Städte ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern (Stichtag 31.12.2022). Den Indexwerten liegen nachvollziehbare Angaben der Kommunen beziehungsweise öffentlich zugängliche Datenquellen zugrunde. Allen Städten wurde die Gelegenheit gegeben, die Daten selbst bereitzustellen und entsprechend mit Quellen zu belegen. Diese Möglichkeit haben 94 Prozent der Städte in Anspruch genommen. Für alle übrigen Städte wurden die Daten durch Bitkom Research erhoben. Die 37 Indikatoren berechnen sich aus 157 Parametern pro Stadt und insgesamt 12.717 Datenpunkten. Alle Indikatoren wurden normiert, d. h. auf eine Skala von 0 bis 100 übersetzt.

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www.bitkom-research.de

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