Studie

Skepsis gegenüber von KI erstellten Nachrichten weit verbreitet

KI Textte

Wenn Künstliche Intelligenz (KI) die Hauptarbeit beim Produzieren von journalistischen Nachrichten übernimmt, stößt das einer Studie zufolge bei vielen in der Gesellschaft auf Skepsis.

50 Prozent der Befragten gaben an, sich «unwohl» bei der Nutzung von Nachrichten zu fühlen, die hauptsächlich durch Künstliche Intelligenz (KI) mit etwas menschlicher Aufsicht erstellt wurden. 29 Prozent sind unentschieden und 14 Prozent gaben an, sich damit «wohl» zu fühlen. Ältere waren bei dem Thema skeptischer als Jüngere. Größer war die Akzeptanz, wenn Nachrichten mithilfe von KI, hauptsächlich aber von Journalistinnen und Journalisten produziert werden.

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Das geht aus dem «Reuters Institute Digital News Report» hervor, der am Montag erschien und der seit 2012 Trends in der Nachrichtennutzung in vielen Ländern aufzeigt. Der Report gilt als repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren mit einem Internetzugang. Das Leibniz-Institut für Medienforschung / Hans-Bredow-Institut ist seit 2013 als Kooperationspartner für die deutsche Teilstudie verantwortlich. Insgesamt machten in den 47 Ländern, die in dem Report berücksichtigt wurden, fast 100 000 Befragte mit. Die Befragung erfolgte im Januar.

KI bezeichnet meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens, bei denen eine Software Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und Schlussfolgerungen zieht. Medienhäuser experimentieren verstärkt damit.

Julia Behre, die zum Institutsteam gehört, das sich mit den deutschen Ergebnissen des Reports beschäftigt hat, sagte der Deutschen Presse-Agentur zu weiteren Erkenntnissen: «Im Langzeitverlauf sehen wir, dass das Interesse an Nachrichten gesunken ist. Dieser Trend wurde in diesem Jahr ein bisschen abgebremst. Das Interesse ist wieder leicht gestiegen und die Nutzungshäufigkeit von Nachrichten ist gleichgeblieben.» Man müsse aber differenzieren. So habe sich zugleich der Trend, dass Leute aktiv Nachrichten vermeiden, verfestigt.

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Behre führte auch aus: «Bei Jüngeren spielen Bewegtbild-Plattformen beim Nachrichtenkonsum eine zunehmend größere Rolle.» Allen voran Instagram, YouTube und dann Tiktok. Zum Thema Bewegtbild ergänzte die Studienautorin: «Es ist eine einfachere Form der Rezeption und es bietet die Möglichkeit, Personen zu zeigen.»

Sascha Hölig von dem Institut sagte zu weiteren Ergebnissen aus der großen Studie: «Die entscheidenden Gründe, ob Menschen Nachrichten vertrauen oder nicht, sind nicht zwingend mit großen Markennamen verbunden, die auf lange Historien zurückblicken können; vielmehr ist ausschlaggebend, transparent, mit hohen journalistischen Standards und unvoreingenommen zu berichten.»

dpa

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