Effizienzstrategie

Shopify CEO: Erst KI-Potenzial prüfen, dann einstellen

Shopify
Bildquelle: JHVEPhoto/Shutterstock.com

Der kanadische E-Commerce-Spezialist Shopify geht unter der Führung von CEO Tobi Lütke einen ungewöhnlichen Weg bei der Personalplanung.

Wie aus einem kürzlich veröffentlichten internen Schreiben hervorgeht, müssen Abteilungsleiter und Teams künftig nachweisen, dass ihre Aufgaben nicht durch KI-Lösungen bewältigt werden können, bevor zusätzliche Mitarbeiter genehmigt werden.

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„Wir sollten uns fragen, wie unsere Arbeitsabläufe aussähen, wenn KI-Agenten bereits vollständig integriert wären“, erläutert Lütke die neue Denkweise. Dies solle innovative Diskussionen und Projekte anstoßen.

KI als Produktivitätsfaktor

Die Shopify-Führung macht deutlich, dass die Integration von künstlicher Intelligenz in den Arbeitsalltag nicht optional ist. Der Einsatz entsprechender Werkzeuge wird laut Lütke künftig auch bei Leistungsbeurteilungen berücksichtigt. Er verweist auf Beispiele aus der eigenen Belegschaft, wo Mitarbeiter durch geschickten KI-Einsatz Aufgaben bewältigen, die zuvor als kaum realisierbar galten.

Das Unternehmen treibt parallel die Entwicklung eigener KI-Lösungen voran und bietet mit „Sidekick“ und „Shopify Magic“ bereits entsprechende Dienste für seine Handelsplattform an.

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Hintergrund: Personalabbau und Kostendruck

Die neuen Vorgaben stehen im Kontext einer angespannten Personalsituation in der Technologiebranche. Während einerseits massive Summen in KI-Entwicklung fließen, verzeichnet die Branche erheblichen Stellenabbau – laut Tracking-Portal Layoffs.fyi wurden 2024 bereits über 150.000 Stellen in Tech-Unternehmen gestrichen.

Shopify selbst reduzierte seine Belegschaft in mehreren Wellen deutlich: Nach Personalkürzungen von 14% im Jahr 2022 und weiteren 20% im Folgejahr sank die Mitarbeiterzahl bis Ende 2023 auf 8.100.

Finanzvorstand Jeff Hoffmeister betonte zuletzt bei einer Investorenveranstaltung, dass Shopify trotz weitgehend stabiler Mitarbeiterzahl mit steigenden Personalkosten rechne – unter anderem durch die Einstellung hochqualifizierter und entsprechend vergüteter KI-Spezialisten.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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