Der CEO des CRM-Spezialisten Salesforce, Marc Benioff, prognostiziert eine Veränderung der Arbeitswelt durch KI. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos erklärte er, die heutigen CEOs seien die letzten, die „ausschließlich Menschen führen“.
Künftig werde es normal sein, Teams aus Menschen und KI-Agenten zu managen. Als Vorreiter dieser Entwicklung sieht Benioff die hauseigene „Agentforce“-Technologie, die Salesforce im September 2023 vorstellte. Die KI-gestützten Agenten hätten die Produktivität im Support bereits deutlich gesteigert. Er fügte hinzu, dass er über Möglichkeiten nachdenkt, Support-Mitarbeiter in Vertriebspositionen zu versetzen, da diese Mitarbeiter „nicht so viel zu tun haben, weil Agentforce so produktiv für sie ist“.
AgentForce ist ein KI-basiertes CRM-Tool von Salesforce zur Erstellung anpassbarer Automatisierungsagenten. Diese werden über Flows, Apex und Templates konfiguriert und verarbeiten sowohl CRM- als auch externe Daten. Die Agenten können als Unterstützung für Mitarbeiter oder vollautomatisch eingesetzt werden.
Ähnlich äußerte sich kürzlich Marco Argenti, CIO von Goldman Sachs. Er erwartet, dass KI-Systeme künftig wie reguläre Mitarbeiter „eingestellt“ werden. „Die Fähigkeiten von KI-Modellen, komplexe und langfristige Aufgaben eigenständig zu planen und auszuführen, werden 2025 deutlich ausgereifter sein“, prognostiziert Argenti.
Benioff nutzte die Gelegenheit in Davos auch für Kritik am Konkurrenten Microsoft. Dessen KI-Assistent Copilot habe „alle enttäuscht“. Der Salesforce-CEO versprach zudem, seine Mitarbeiter gegen diskriminierende Maßnahmen zu schützen – eine Reaktion auf angekündigte Erlasse der Trump-Administration gegen Diversity-Programme.
Benioff mahnte abschließend zur Vorsicht beim KI-Einsatz: „Diese KI funktioniert nicht ohne Verankerung in Daten.“ Die zunehmende Autonomie der Systeme berge neben Chancen auch erhebliche Risiken.