Ein Forscherteam der University of Illinois Urbana-Champaign hat mit „SafeRBot“ einen KI-gestützten Chatbot entwickelt, der in den USA Notrufe entgegennimmt. Das System fragt gezielt nach den wichtigsten Informationen wie Tatort, Namen der beteiligten Personen und weiteren relevanten Details.
Falls Angaben unklar oder unvollständig sind, stellt die KI automatisch präzisierende Fragen, bis alle notwendigen Daten vorliegen.
Strukturierte Notfallmeldungen durch KI
Hinter SafeRBot stehen die Wissenschaftlerin Yun Huang, ihr Doktorand Yiren Liu und der Student Tony An. Sie nutzen ein leistungsfähiges Sprachmodell (LLM), das unstrukturierte Unterhaltungen in ein standardisiertes Format überführt. Besonders vorteilhaft ist, dass der Chatbot sowohl englisch- als auch nicht englischsprachige Personen unterstützt und automatisch relevante Folgefragen stellt.
Laut Huang verbessert SafeRBot nicht nur die Qualität der Berichte, sondern spart auch wertvolle Zeit (via Pressetext): „Durch die automatische Beantwortung relevanter Fragen reduziert SafeRBot den Zeitaufwand für die Erfassung der Details einer kriminellen Aktion und verbessert die Qualität der gesammelten Informationen. Außerdem trägt er dazu bei, die Arbeitsbelastung der Disponenten in Notrufzentralen zu verringern und Burnout-Erkrankungen zu verhindern.“
Mehrsprachigkeit und individuelle Anpassung
Meldende geben ihre Vorfallsschilderungen direkt über eine digitale Eingabemaske auf ihrem Computer oder Smartphone ein. Während auf der linken Bildschirmseite die Fragen des Chatbots erscheinen, werden die Antworten automatisch in das Formular auf der rechten Seite übernommen.
SafeRBot passt sich zudem sprachlich an den Nutzer an: Gibt eine Person ihre erste Antwort auf Spanisch ein, schaltet das System alle weiteren Fragen ebenfalls auf Spanisch um.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist die emotionale Unterstützung. Huang erklärt: „Ziel ist es, den Benutzern zu ermöglichen, ihre Meldeerfahrung auf der Grundlage ihrer emotionalen Bedürfnisse zu personalisieren.“ Untersuchungen zeigen, dass Betroffene eher bereit sind, umfassende Angaben zu machen, wenn sie sich empathisch betreut fühlen – eine Herausforderung, auf die SafeRBot gezielt eingeht.
Mit diesem innovativen Ansatz könnte der Chatbot langfristig die Notrufbearbeitung optimieren und gleichzeitig die Belastung menschlicher Disponenten reduzieren.