Online-Käufer fliegen unbewusst eher auf digitale Anzeigen mit rundlichem statt eckigem Design. Laut einer neuen Studie der University of South Florida klicken Verbraucher deutlich häufiger auf rundliche Buttons mit “Jetzt einkaufen” oder “In den Warenkorb” als auf solche mit spitzen Ecken.
“Es wurzelt in natürlichen und evolutionären Instinkten. Unsere natürlichen Instinkte signalisieren uns, dass spitze Winkel normalerweise eine Gefahr bedeuten und dass wir eher verletzt werden. Im Gegensatz dazu werden kurvige Designs als freundlicher und zugänglicher wahrgenommen”, so Studienleiter Dipayan Biswas.
Rundes bringt mehr Umsatz
Biswas hat seine Erkenntnisse anhand von Klickraten und Augenbewegungsstudien gewonnen. Die Daten zeigen, wie die Formen virtueller Elemente die Klickraten beeinflussen können. Online-Shops, die eher auf Rundliches setzten, konnten nach den Beobachtungen von Biswas 15 Prozent mehr Umsatz verbuchen. Das bedeute, dass Unternehmen Verbraucher durch den Einsatz gebogener “Call-to-Action-Buttons” möglicherweise dazu bringen können, auf die Schaltflächen zu klicken und anschließend mehr Geld auszugeben.
Der Experte glaubt, dass seine Erkenntnisse für Unternehmen, die wenig über die Wahl ihrer Design-Elemente nachgedacht haben, eine Goldgrube sein könnte. “Diese Infos sind ein sehr mächtiges Werkzeug in den Händen von Unternehmen, wenn sie das Verhalten potenzieller Käufer beeinflussen, ohne dass diese es merken”, sagt er. Käufer, die durch die Online-Geschäfte surfen, könnten besonders anfällig für unterschwellige Taktiken wie Design-Elemente sein, die zu mehr ungeplanten Käufen führen können.
Kampf gegen die Verführung
Biswas ermutigt Online-Käufer, eine Höchstgrenze für Ausgaben festzulegen, um diese digitale Verführung auszugleichen. “Ein Budget zu haben, gibt Ihnen einen Maßstab, um die Dinge bewusster zu gestalten. Und es ist weniger wahrscheinlich, dass Sie von Variablen wie Design beeinflusst werden.” Biswas plant, weiterhin digitale Anzeigen zu erforschen und weitere Elemente zu untersuchen, die seiner Meinung nach Auswirkungen auf die Klickraten und das Nutzerengagement haben können.
www.pressetext.com